Donnerstag, April 25, 2024

Allergische Konjunktivitis verringert die Lebensqualität sehr

Allergische Konjunktivitis ist keine Erkrankung, die das Augenlicht bedroht, allerdings beeinträchtigen die Symptome die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich.

Allergische Erkrankungen werden immer häufiger, bei einer mittleren Prävalenz von 15 bis 20% in den westlichen Ländern stellen die allergischen Erkrankungen die häufigsten chronischen Erkrankungen dar. Zu ihnen gehören das Asthma bronchiale, die atopische Dermatitis, die Allergien des Gastrointestinaltraktes und die allergische Konjunktivitis (Heuschnupfen-Konjunktivitis). Eine Reihe von Studien zeigen, dass besonders diese Manifestationsformen der Allergie, die mit dem Begriff der Atopie belegt werden, zunehmen.

 

Allergische Konjunktivitis durch Antigene aus der Luft getriggert

Die allergische Konjunktivitis wird durch Antigene aus der Luft getriggert. Beispielsweise spielen hier Pollen, Haare, Gras, Wolle, Federn, Schimmelpilzsporen sowie Milbenkot (Hausstaub) eine große Rolle. Es kommt zu einer Typ-1-Überempfindlichkeitsreaktion vermittelt durch IgE-Antikörper, die an Membranen von Mastzellen der Bindehaut gebunden sind. Diese Antigen-Antikörperreaktion verursacht die Freisetzung von entzündungsfördernden Substanzen aus den Mastzellen, wie Histamin und Leukotriene, die für die charakteristischen klinischen Veränderungen verantwortlich sind. Es kommt zu Rötung und Schwellung der Bindehaut, Lidschwellung, vermehrter Tränenfluss, Juckreiz, Brennen, Fremdkörpergefühl sowie Lichtscheu.

Obwohl die allergische Konjunktivitis keine Erkrankung ist, die das Augenlicht bedroht, ist durch ihre Symptome die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verringert. Das betrifft nicht nur ihre Freizeit, auch ihre Arbeitsleistungen werden in Mitleidenschaft gezogen. Eine effiziente Therapie ist daher notwendig.

 

Allergische Konjunktivitis behandeln

Zur topischen (lokalen) Behandlung der allergischen Konjunktivitis stehen verschiedene Substanzen zur Verfügung:

Gefäßverengende Medikamente, die allerdings nur bei geringer Symptomatik ausreichend wirksam sind und maximal 2 Wochen eingenommen werden dürfen.

Mastzellstabilisatoren sind Medikamente, die die Freisetzung der entzündungsfördernden Substanzen aus den Mastzellen unterbinden. Sie wirken zwar gut, haben aber den Nachteil, dass die Wirkung erst nach einigen Wochen merkbar ist und daher im Akutstadium keine Erleichterung bringen.

Antihistaminika haben dagegen schon nach einigen Minuten eine sehr gute Wirkung. Seit kurzem stehen Antihistaminika auch ohne Konservierungsmittel zur Verfügung. Das ist insofern von Interesse, da Konservierungsmittel selbst als Allergene fungieren oder zu toxischen Irritationen führen können. (Systemische Antihistaminika haben am Auge nur eine limitierte Wirksamkeit).

Kortisonpräparate sind stark antientzündlich wirkende Substanzen, sie sollten aber wegen ihrer potenziell unerwünschten Neben­wirkungen nur ausnahmsweise und dann nur kurzfristig eingesetzt werden.

Durch den gezielten Einsatz dieser Substanzen ist es möglich die unangenehmen Symptome der allergischen Konjunktivitis zu reduzieren. Schließlich können sie oft den Betroffenen zu einer weitgehenden Beschwerdefreiheit verhelfen. Es sei darauf hingewiesen, dass es für Allergiker spezielle Ambulanzen gibt, wo die Betroffenen eventuell auch einer kausalen Therapie (Hyposensibilisierung) zugeführt werden können.


Quelle und weitere Informationen:

Allergische Konjunktivitis. Prim. Univ.-Doz. Dr. Hans Stefan Harrer. MEDMIX 1/2005.

ih.gov/medlineplus/ency/article/001031.htm

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