Donnerstag, April 25, 2024

Alkohol kann das Brustkrebsrisiko beträchtlich erhöhen

Der Konsum von Alkohol kann das Brustkrebsrisiko nachweislich erhöhen. Ursache dafür ist unter anderem die krebsfördernde Wirkung von Acetaldehyd.

Im Grunde genommen gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die zum Trinken von Alkohol verführen. Das reicht vom Frühstück mit Sekt bis hin zum gemütlich abendlichen Weinkonsum. Dazu zählt aber auch das Bier auf der Grillparty sowie der Cocktail beim Feiern. Wobei die Gefahren des Rauchens als hoher Risikofaktor für Krebs hinlänglich bekannt sind. Dass aber auch Alkohol beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen kann, ist oft weniger bekannt. Hingegen sagt man dem Alkohol oft sogar gesundheitsfördernde Wirkungen nach.

 

Zellgift, dass Zellen und Organe schädigt

Dabei ist Alkohol vor allem auch ein Zellgift. Und dieses kann fast alle Körperzellen und Organe schädigen. Daher steigert regelmäßiger Konsum auch das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen, darunter auch Brustkrebs. Hierzu muss man intensiver informieren. Denn der derzeit vorherrschende sorglose Umgang mit Alkohol kann nur bedeuten, dass viele Menschen den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs zu wenig kennen.

In diesem Sinne empfehlen Experten Frauen, nicht mehr als einen Achtelliter Wein oder 0,3 Liter Bier pro Tag zu konsumieren. Dies entspricht einer Menge von 12 Gramm reinen Alkohol. Außerdem sollten Männer nicht mehr als die doppelte Menge zu sich nehmen. Und zwar jeweils bei mindestens zwei bis drei alkoholfreien Tagen pro Woche. Allerdings gibt es keinen sicheren Grenzwert. Denn jeder Konsum erhöht das Krebsrisiko. Experten raten zur Vermeidung von Krebs deshalb, den Alkoholkonsum zu reduzieren. Der völlige Verzicht auf Alkohol ist noch besser für die Verringerung des Krebsrisikos. Denn wer sich bewusst für ein alkoholfreies Leben entscheidet, gewinnt viel. Vor allem auch Energie und Gesundheit.

 

Riskante Gewohnheiten von Frauen beim Trinken

Unter dem Strich trinken die Frauen zwar insgesamt weniger Alkohol als Männer. Allerdings vertragen sie auch nicht so viel davon. Aufgrund ihrer Körperzusammensetzung und des langsameren Abbaus von Alkohol. So überschreitet etwa jede fünfte Frau den Grenzwert der DHS. Und damit ist das ein ähnlicher Anteil wie bei den Männern. Insbesondere die Gruppe der 45- bis 54-Jährigen entwickelt häufig riskante Gewohnheiten beim Trinken.

 

Krebsrisikofaktor Alkohol erhöht auch das Brustkrebsrisiko

Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Konsum von Alkohol das Brustkrebsrisiko nachweislich erhöht. Neben weiteren Tumorarten, insbesondere im oberen Verdauungstrakt. Wobei die Ursache dafür unter anderem die krebsfördernde Wirkung von Acetaldehyd ist. Die Substanz entsteht beim Abbau von Alkohol im Körper und wird von Wissenschaftlern als krebserregend eingestuft. Darüber hinaus erhöht Alkohol den Spiegel von Östrogen. Damit entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht, das auf andere Zellen wachstumsfördernd wirken und dadurch die Entstehung von Krebs begünstigten kann.

 

Weniger Alkohol und andere Faktoren senken das Brustkrebsrisiko

Allerdings ist der Alkohol nicht der einzige Risikofaktor für die Entstehung von Krebs, den man selbst beeinflussen kann. Dazu gehören auch das Nichtrauchen, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Normalgewicht sowie der Schutz vor UV-Strahlung. Denn auch diese helfen dabei, Krebs vorzubeugen. Auch wenn es im Einzelfall keine Garantie gibt. Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Tumore durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar wären.

 

Tipps für einen geringeren Konsum von Alkohol

  • Führen Sie ein Tagebuch, um Ihren Konsum zu beobachten. Dies ist ein einfacher, aber sehr wirksamer Schritt zu einem bewussteren Umgang mit Alkohol.
  • Lagern Sie keine Reserven an Alkohol zu Hause.
  • Trinken Sie Alkohol nie aus Langeweile, Frust oder Einsamkeit.
  • Wenn Sie etwas trinken möchten, tun Sie dies zu den Mahlzeiten.
  • Trinken Sie Wasser statt Alkohol gegen den Durst.
  • Trinken Sie ein großes Glas Wasser bevor Sie zum Alkohol greifen.
  • Nehmen Sie zwischen zwei alkoholischen Getränken immer ein Alkohol freies Getränk zu sich.
  • Für Bier, Sekt und Cocktails gibt es leckere alkoholfreie Alternativen.
  • Trinken Sie langsam und nehmen Sie kleine Schlucke.
  • Trauen Sie sich, freundlich und bestimmt „Nein“ zu sagen. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie nichts trinken möchten. Und man muss sich nicht dafür rechtfertigen.

Literatur:

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Quelle: Deutsche Krebshilfe

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