Samstag, April 27, 2024

Ärztekammer möchte Ausbau des Wiener Ärztefunkdienst

Ärztekammer regt Ausbau des Wiener Ärztefunkdienst an, die derzeitigen personellen Ressourcen reichen nicht aus, es drohen Engpässe bei den Anfahrten.

 

Die Ärztekammer regt den Ausbau des Wiener Ärztefunkdienst an. Die aktuellen Ressourcen würden nicht ausreichen, um die stetig wachsende Wiener Bevölkerung in den Nachtstunden, an Feiertagen und an Wochenenden ausreichend hausärztlich zu versorgen, warnt der Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart. Schon derzeit käme es immer wieder zu Engpässen bei den Anfahrten zu den Patienten. Steinhart sieht als Grund dafür die schlechten Rahmenbedingungen im Umfeld, die einen direkten negativen Einfluss auch auf den Ärztefunkdienst hätten: „Die Spitalsambulanzen haben immer weniger Personal. Gleichzeitig gibt es in Wien aber auch immer weniger Arztpraxen mit Kassenvertrag“, kritisiert der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte.

Vor 15 Jahren gab es in Wien 1670 Kassenstellen, gegenwärtig sind es 1540, wobei die Wiener Bevölkerung um eine Viertel Million Menschen gewachsen ist. Patienten würden damit vermehrt auf den Ärztefunkdienst ausweichen, „dort aber können wir die gesteigerte Nachfrage aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten nicht wirklich effizient bedienen“. Als besonderes Problem sieht Steinhart die Situation rund um die telefonisch erfolgenden Zuteilungen nach Dringlichkeitsstufen.

„Unsere Telefonärzte müssen in kurzen Gesprächen mit oft aufgeregten und verständlicherweise nervösen Patienten beziehungsweise Angehörigen rasch die richtige Entscheidung treffen, ob mit Blaulicht angefahren werden muss, oder ob eine herkömmliche hausärztliche Visite mit entsprechend längeren Anfahrtszeiten ausreicht“, erklärt Steinhart.

Aufgrund der schlechten Honorierung wird es immer schwieriger, genügend Ärztinnen und Ärzte zu finden, die sich für die anspruchsvolle Tätigkeit im Ärztefunkdienst überhaupt melden. „Somit ist nicht einmal der personelle Status quo immer zu 100 Prozent gesichert“, kritisiert Steinhart und möchte mit der Gemeinde Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse über besssere Rahmenbedingungen beim Ärztefunkdienst verhandeln.

Quelle: http://www.aekwien.at

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