Donnerstag, März 28, 2024

Ältere Mütter haben fittere Kinder

Ältere Mütter in Industrieländern haben Kinder, die gesünder sind, größer werden und eine bessere Ausbildung erhalten als die Kinder von jüngeren Müttern.

Ältere Mütter haben gesündere Kinder, die größer werden und eine bessere Ausbildung erhalten. Der Grund: Gesundheit und Bildungschancen der Menschen in den Industrieländern verbessern sich von Jahr zu Jahr. Ältere Mütter haben eher einen höheren Lebensstandard.

Eigentlich steigen die Gesundheitsrisiken von Kindern mit dem Alter ihrer Mütter: Je später eine Frau schwanger wird, desto größer ist beispielsweise die Gefahr, dass das Kind mit einem Down-Syndrom geboren wird oder später im Leben an Alzheimer, Bluthochdruck oder Diabetes erkrankt. Ältere Mütter scheinen aber trotz dieser Risiken Vorteile zu bringen.

 

Ältere Studie zeigten: Ältere Mütter bringen mehr Gesundheitsrisiken für ihre Kindern durch

Das Gesundheitswesen und die sozialen Verhältnisse haben sich in der Vergangenheit in vielen Ländern verbessert. Bisherige Studien, die den Einfluss des mütterlichen Alters auf die Gesundheit ihrer Kinder untersucht hatten, ließen derartige Entwicklungen außer Acht, obwohl sie für die einzelne Mutter und ihren Nachwuchs von großer Bedeutung sind. Denn aus der Perspektive einer einzelnen Mutter bedeutet eine späte Schwangerschaft auch ein späteres Geburtsjahr ihres Kindes. Bekommt eine Frau ihr Baby beispielsweise zehn Jahre später, ist dieser Aufschub des Mutterwerdens von einem Jahrzehnt begleitet, in dem sich die gesundheitlichen und sozialen Bedingungen, unter denen das Kind groß wird, verändert haben.

Ältere Mütter haben laut der unlängst durchgeführten MPIDR-Studie gesündere, größere und gebildetere Kinder. Die Daten der Forscher zeigen, dass die biologischen Risiken, die mit einer späten Schwangerschaft einhergehen, von den positiven Veränderungen der äußeren Einflüsse in dem entsprechenden Zeitraum mehr als kompensiert werden.

 

Ältere Mütter – fittere Kinder

So ist beispielsweise eine 1950 geborene Frau 20 Jahre alt, wenn sie 1970 ein Kind bekommt. Bekäme das Kind mit 40 Lebensjahren, wäre das Kind 1990 geboren. Diese zwanzig Jahre machen einen enormen Unterschied aus. Ein Kind, das im Jahr 1990 geboren wurde, besucht beispielsweise mit viel größerer Wahrscheinlichkeit eine Hochschule als eines, das 20 Jahre früher zur Welt gekommen sei.

In der MPIDR-Studie wurden die Daten von mehr als 1,5 Millionen Frauen und Männern aus Schweden, die zwischen 1960 und 1991 geboren wurden, analysiert. Die Wissenschaftler untersuchten die Größe dieser Menschen, ihre körperliche Fitness, ihre Schulabschlüsse und ihren Bildungsstand. Die Faktoren Größe und körperliche Fitness untersuchten sie, weil diese gute Indikatoren für den allgemeinen Gesundheitszustand sind, während der Bildungsgrad entscheidend für den beruflichen Erfolg und den sozioökonomischen Status ist.

Die Forscher fanden heraus, dass ältere Mütter größere Kinder hatten, die bessere Schulleistungen erzielten und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Universität besuchten als die Kinder jüngerer Mütter. Das galt sogar dann, wenn bei der Geburt ihrer Kinder ältere Mütter das 40. Lebensjahr bereits überschritten hatten.

Beim Vergleich von Geschwistern mit einem großen Altersabstand stellte sich heraus, dass Kinder, deren Mutter bei der Geburt Anfang 40 gewesen war, im Schnitt etwa ein Jahr länger eine Schule oder Universität besuchten als Geschwister, bei deren Geburt die Mutter erst Anfang 20 gewesen war.

Fazit. Die Vorteile, die sich aus einem späteren Geburtsjahr ergeben, überwiegen die individuellen Risikofaktoren eines höheren Alters der Mutter bei der Geburt. Werdenden Eltern ist fast immer bewusst, welche Risiken mit einer späten Schwangerschaft einhergehen, aber die positiven Effekte kennen sie kaum.

Original-Veröffentlichung: Advanced Maternal Age and Offspring Outcomes: Causal Effects and Countervailing Period Trends, Kieron Barclay, Mikko Myrskylä, Population and Development Review.http://onlinelibrary.wiley.com/enhanced/doi/10.1111/j.1728-4457.2016.00105.x.

Weitere Informationen: http://www.demogr.mpg.de

 

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