Freitag, März 29, 2024

54. Jahrestagung der ÖGPÄRC

54. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC): Veränderung als Chance.

Unter dem Titel „Veränderung als Chance“ findet die 54. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) in Innsbruck statt. Hochkarätige nationale und internationale Keynote-Speaker werden von 6. bis 8. Oktober 2016 zu herausfordernden aktuellen Themen der Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie referieren.

Nicht nur global befindet sich die Gesellschaft in einer Zeit des Umbruchs, auch das Gesundheitssystem und damit ebenso das Feld der Plastischen Chirurgie erlebt diese Umbrüche deutlich mit. „Die Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie steht im Schnittpunkt vieler Disziplinen und Interessen. Als Dienstleister für die unterschiedlichsten Bereiche erscheint unsere Fachspezialität in diesem neuen Umfeld ganz besonders gefordert, neue und übergreifende Lösungen zu entwickeln und anzubieten, diese betreffen alle Teilgebiete unseres Faches. Aufbauend auf ihrer Tradition und Innovationsbereitschaft kann die Plastische Chirurgie diese Herausforderungen annehmen“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Gerhard Pierer, Präsident der ÖGPÄRC und Veranstalter der 54. Jahrestagung.

Diese Umbruchphase als Chance zu begreifen und den Prozess der Veränderung aktiv mit Verantwortung für die Zukunft mitzugestalten, ist nun auch das Hauptanliegen, das bei der 54. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) im Fokus stehen soll.

Zukunftsweisende Techniken und Interdisziplinarität

Generell sagt man, dass sich das medizinische Basiswissen zur Zeit etwa alle zwei bis vier Jahre erneuert. Entsprechend rasant entwickeln sich laufend neue Behandlungsmethoden, die gleichzeitig immer mehr Sicherheit für den Patienten bedeuten. Vor allem im noch jungen Spezialfach der Handchirurgie, aber auch im breiten Feld der Brustchirurgie gibt es zukunftsweisende Technologien, die im Rahmen der Jahrestagung vorgestellt werden.

Aber auch der Interdisziplinarität wird beim Themensetting in diesem Jahr viel Platz eingeräumt. So gibt es seit Mitte diesen Jahres beispielsweise die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Transgender Center Innsbruck“, in der – gemeinsam mit anderen Fachkliniken – Ärzte der Universitätsklinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie Innsbruck transidente PatientInnen auf ihrem Behandlungsweg verantwortungsvoll begleiten. Die sogenannte Bariatrische Infogruppe der Universitätsklinik Innsbruck ist ein weiteres interdisziplinäres Projekt, an der die Plastische Chirurgie beteiligt ist. Sie wurde mit dem Ziel

gegründet, stark übergewichtige Patienten umfassend zu informieren und ihnen während des Prozesses der Gewichtsreduktion, den operativen Schritten und korrektiven plastisch- chirurgischen Eingriffen beratend zur Seite zu stehen.

 

Herausfordernde aktuelle Themen im Fokus

Aber nicht nur die Aufgaben und damit auch die Verantwortungen sind in allen Bereichen der Plastischen Chirurgie gestiegen, es wird zunehmend eine höhere Transparenz in Sachen Komplikationen und Fehlermanagement von Ärztinnen und Ärzten erwartet. So werden auch die menschlichen wie professionellen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, Thema sein.

Das letzte Hauptthema der diesjährigen Tagung der ÖGPÄRC ist schließlich dem immer schneller voranschreitenden Demographiewandel geschuldet. Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt, Europa altert. Diese Veränderung hin zu mehr geriatrischen Patienten mit spezifischen Problemen der chronischen Wunden, der Liegegeschwüre (Decubitus) und der Tumore bedeutet besonders für die Plastische Chirurgie eine große Herausforderung.

 

Die Gesellschaft stellt sich vor: Fact Sheet Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie gehen Hand in Hand, die eine Technik profitiert von der anderen. Die Österreichische Gesellschaft für Chirurgie (ÖGPÄRC) steht mit ihren Leitlinien und zahlreichen Projekten für dieses Zusammenspiel.

 

Fact-Sheet Rekonstruktive Chirurgie

Geht es um den bestmöglichen Ersatz von verloren gegangenen Körperfunktionen bzw. Körperbereichen, unterscheidet man zwischen biologischen und technischen Lösungen. Zu den biologischen Lösungen zählt beispielsweise der Einsatz von körpereigenem Gewebe, also die Anwendung von Lappenplastiken, oder auch Transplantationsmedizin, in der körperfremde, aber menschliche Strukturen verpflanzt werden. Unter technischen Lösungen wiederum versteht man den Einsatz von künstlich gefertigten Behelfen wie Prothesen oder anderen Apparaturen, die fehlende Körperfunktionen übernehmen können. Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile, genauso wie die Entscheidung, welche Art der Rekonstruktion zum Einsatz kommt, maßgeblich vom Patienten abhängt, seiner Verfassung, seinen Bedürfnissen, seiner Lebenssituation.

Rekonstruktion kann sämtliche Körperregionen betreffen. Brustrekonstruktion ist vor allem nach einer Brustentfernung aus onkologischen Gründen ein Thema. Die Möglichkeiten der Wiederherstellung sind vielfältig und reichen von Implantaten bis hin zur Verwendung von Eigengewebe. Im Bereich des Gesichts handelt es sich vorrangig um Verbrennungen, Unfälle oder Tumore, die Rekonstruktive Eingriffe notwendig machen. Hier geht es hauptsächlich darum, die Funktion und Form des Gesichts mithilfe der Plastischen Chirurgie wiederherzustellen. Fehlen wiederum ganze Extremitäten oder sind gelähmt, können in vielen Fällen bionische Prothesen oder transplantierte Fremdextremitäten dem Betroffenen helfen, seine Nervenfunktionen und motorischen Fähigkeiten zurückzuerlangen.

 

Fact-Sheet Ästhetische Chirurgie

Unzufriedenheit mit dem äußeren Erscheinungsbild kann zu geringem Selbstbewusstsein und damit zu einer deutlich verminderten Lebensqualität führen. Ziel der Ästhetischen Chirurgie ist es, diese Lebensqualität wiederherzustellen und das Äußere eines Menschen mit seinem Inneren in Einklang zu bringen. Auch ästhetisch motivierte Eingriffe können den gesamten Körper betreffen und reichen von Behandlungen im Gesicht über Bauchdeckenstraffung, Oberarm- und Oberschenkellift bis hin zur Fettabsaugung.

Im Gesicht sind es vor allem unharmonische Gesichtszüge und Asymmetrien, die den Betroffenen Probleme bereiten. Eingriffe wie Kinnformung, Nasenkorrektur oder Ober- und Unterlidplastik können Fehlproportionen ausgleichen und damit ausgewogene Gesichtszüge schaffen. Auch Alterserscheinungen, allen voran Gesichtsfalten, die sich zuerst im Wangen-, Hals- und Stirnbereich bilden, können deutlich zurückgenommen werden und eine sichtbare Verjüngung beim Patienten bewirken. Die Brust ist ein weiteres großes Feld der Ästhetischen Chirurgie. Die zahlreichen Behandlungsmethoden umfassen Brustvergrößerung und -straffung, Brustverkleinerung auch bei Männern, aber auch Brustasymmetriekorrekturen, bei denen durch das Angleichen der einen an die andere Brust ein optisches Gleichgewicht und damit eine schöne, ausgewogene Brustform hergestellt wird. Natürlichkeit und das Wahren der Proportionen stehen bei all diesen Eingriffen im Fokus.

Service für Patienten

  • Hotline der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

Die Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie bietet verunsicherten Patienten nach bereits erfolgten ästhetischen Eingriffen die Möglichkeit, auf unkomplizierte Art und Weise kostenlos eine kompetente, fachliche Meinung einzuholen. Patienten, welche diese Hilfe in Anspruch nehmen wollen, können sich unter der Hotline Nummer 0820 820 600 anmelden, ein Antragsformular wird anschließend zugeschickt.

  • Website der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

Neben der Servicetätigkeit für die Mitglieder der Gesellschaft ist auch die Kommunikation nach außen, also mit Patienten und an der Plastischen Chirurgie Interessierten, ein wichtiges Anliegen der Gesellschaft. Die Website bietet umfassende Informationen über das Fach der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie, unterstützt bei der Facharztsuche, klärt über Qualitätssicherung und Serviceeinrichtungen – wie die Hotline für verunsicherte Patienten – auf.

  • Veranstaltungshinweise und der Zugang zum Implantatregister runden das Angebot ab. Der interne Bereich ist eine Kommunikations- und Informationsplattform für die Mitglieder der Gesellschaft.

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