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Home MEDIZIN Frauengesundheit

Medikamentenabhängigkeit bei Frauen häufiger

Ann-Marie Nüsslein by Ann-Marie Nüsslein
21. Mai 2021
in Suchtmedizin
Oft suchen Menschen mit Medikamentenabhängigkeit einen jederzeit steuerbaren Zustand. © agsandrew / shutterstock.com

Oft suchen Menschen mit Medikamentenabhängigkeit einen jederzeit steuerbaren Zustand. © agsandrew / shutterstock.com

Eine Medikamentenabhängigkeit entsteht durch den Missbrauch eines Wirkstoffs bis hin zur Sucht, wobei Frauen deutlich öfter betroffen sind.

Wie jede Sucht ist die Medikamentenabhängigkeit ein komplexes Geschehen, das durch das Zusammenspiel von verschiedenen exogenen und endogenen körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren bedingt ist. Das Abhängigkeitssyndrom wird nach der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) in sechs Stufen eingeteilt. Medikamentenabhängigkeit tritt übrigens bei Frauen viel häufiger auf.

 

Wie sich eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt

Am Anfang einer Medikamentenabhängigkeit steht der starken Wunsch oder Zwang, bestimmte Substanzen zu konsumieren. Über den Kontrollverlust – der Betroffene verliert den Einfluss auf Beginn, Beendigung und Menge des Konsums – kann es zu einer körperlichen Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen kommen.

Nach einer gewissen Toleranzentwicklung schlittert man in die zwei Phasen der psychischen Medikamentenabhängigkeit. Zuerst kommt es zu einer fortschreitenden Vernachlässigung anderer Interessen, um in einem anhaltenden Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger schädlicher Folgen zu enden.

Eine wichtige Ursachen einer Medikamentenabhängigkeit ist eine fehlende »Ich-Stärkung« in der sozialen Entwicklung. So werden beispielsweise Kinder zu Erwachsenen und müssen sich dementsprechend verändern und beweisen.

In diesem Stadium ist die Stärkung des Selbstbewusst­seins besonders wichtig, wobei die Vorbildwirkung des Familienkreises eine zentrale Rolle einnimmt. Später kann es im Berufsleben zu einer starken Überbeanspruchung des psychosozialen Ausgleichs kommen:

  • durch Arbeitsbelastung,
  • Stress,
  • strikte Zeit-Takt-Abhängigkeit und auch
  • familiäre Grenzsituationen.

 

Die Rolle der Persönlichkeit

Eine große Rolle spielt selbstverständlich auch die Persönlichkeitsstruktur – wie Sensation-Seeker, die etwas immer besonders intensiv erleben müssen, Hedonisten oder Menschen mit geringer Konflikttoleranz, die es schwer ertragen, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen funktioniert. Auch ein genetischer Aspekt wird überlegt, im Sinne einer physischen Disposition.

Oft suchen Menschen mit Medikamentenabhängigkeit einen jederzeit steuerbaren Zustand, wobei das Potenzial der Medikamentenabhängigkeit von der jeweiligen Substanz abhängig ist. Ein immer größer werdendes Gefährdungspotenzial besitzt der Internethandel.

 

Low-Dose-Dependency

Speziell bei der Medikamentenabhängigkeit kann man häufig eine so genannte Low-Dose-Dependency beobachten. Man spricht auch von weißer Sucht, weil Ärzte bzw. andere Vertrauens- und Autoritätspersonen die Substanz verordnen und besorgen. Eine weitere Bezeichnung ist die stille Sucht, da der Arzneimittelmissbrauch heimlich und im Verborgenen stattfindet. Dabei nehmen die Patienten oft über Jahre hinweg am Abend eine geringe Dosis eines Schlafmittels zum Einschlafen.

 

Medikamentenabhängigkeit bei Frauen wesentlich häufiger

Im Grunde genommen sind Frauen mit etwa 75% aller Patienten mit Medikamentenabhängigkeit wesentlich stärker betroffen. Denn drei Viertel aller Psychopharmaka werden an Patientinnen verschrieben. Das liegt vermutlich daran, dass Frauen häufiger zum Arzt gehen.

 

Ab 70 weit verbreitet

Eine nähere Betrachtung der Medikamentenabhängigkeit im Alter zeigt, dass ein Drittel der über 70-Jährigen psychotrope Substanzen erhält. Leider ist dies des Öfteren auf Verordnungen über längere Zeit ohne weitere Indikationsprüfung zurückzuführen und es kommt dabei häufig zu Komplikationen wie Medikamenteninteraktionen, Beeinträchtigung der Vigilanz, Sturzgefahr oder Koordinationsstörungen.

 

Die häufigsten Wirkstoffe für eine Medikamentenabhängigkeit

Die Palette der in Frage kommenden Substanzen kann ist durchaus groß. Wobei an erster Stelle bei Medikamentenabhängigkeit die Schmerz- und Migränemittel, Lokalanästhetika, Hypnotika sowie Tranquilizer stehen. Weitere Wirkstoffgruppen sind Antitussiva, Schnupfenmitteln, Nasensprays, Medikamente gegen grippale Infekte, Appetitzüglern, Diuretika, Laxantien, Psychostimulanzien, Parkinson-Mitteln, Antidepressiva, Antiepileptika und Narkosemittel.

Zur großen Gruppe der Psychopharmaka ist jedenfalls anzumerken, dass weltweit jeder vierte Arztbesucher an einer psychischen Störung leidet. Wodurch diese wiederum zur die vierthäufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit zählt.

Die Nummer Eins unter den Psychopharmaka sind dabei die Benzodiazepine. Das sind Tranquillantien, die mit Abstand die am meisten verordneten Schlaf- und Beruhigungsmittel darstellen. Auch so genannte Non-Benzodiazepine können zu einer Medikamentenabhängigkeit führen.

Übrigens zeigte eine rezente kanadische Studie keinen geschlechtsspezifischen Unterschied bei einer Medikamentenabhängigkeit gegenüber nichtverschreibungspflichtiger Opioide. Wobei diese in Europa stets ein Rezept benötigen. In Nordamerika ist aktuelle hingegen die Opioidabhängigkeit eine ernsthaftes Problem.

 

Wie man bei Frauen mit Medikamentenabhängigkeit einen Entzug machen sollte

Im Gunde genommen muss man eine Entzugsbehandlung so früh wie möglich und mit ausreichender Dosierung beginnen. Das Ausschleichen einer Medikation hat bis zum Sistieren der Entzugssymptome und niemals schlagartig zu erfolgen. Zudem muss die Gefahr epileptischer Anfälle durch Entzug muss möglichst gering gehalten werden.

Deswegen ist rechtzeitige Reduktion und rechtzeitiges Absetzen sowie die Therapie komorbider Störungen von besonderer Bedeutung. Eine eventuelle Zusatzmedikation wie sedierende Antidepressiva und Phytopharmaka oder Neuroleptika, welche die Krampfschwelle senken, kann notwendig bzw. sinnvoll sein. Unter stationären Bedingungen kann unter Umständen auch eine Umstellung auf eine andere Substanz erfolgen. Dies wird manchmal mit Erfolg durchgeführt. Wobei zu beachten ist, dass auch diese möglichst rasch, innerhalb von maximal zehn Tagen, wieder auszuschleichen ist.


Literatur:

Cheng T, Nosova E, Small W, Hogg RS, Hayashi K, DeBeck K. A gender-based analysis of nonmedical prescription opioid use among people who use illicit drugs. Addict Behav. 2019 Oct;97:42-48. doi: 10.1016/j.addbeh.2019.05.022. Epub 2019 May 21.

Liu JF, Li JX. Drug addiction: a curable mental disorder? Acta Pharmacol Sin. 2018 Dec;39(12):1823-1829. doi: 10.1038/s41401-018-0180-x. Epub 2018 Oct 31.

Zuzana Justinova, Leigh V. Panlilio, Steven R. Goldberg. Drug Addiction. Curr Top Behav Neurosci. 2009; 1: 309–346. doi: 10.1007/978-3-540-88955-7_13


Quelle: Medikamentenabhängigkeit im Fokus. MEDMIX 4/2009.

Tags: Low-Dose-DependencyMedikamentenabhängigkeit bei FrauenPraxisPsychopharmaka
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Ann-Marie Nüsslein

Ann-Marie Nüsslein

MEDMIX-Redaktion, AFCOM Digital Publishing Team

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