Samstag, April 20, 2024

12. Oktober – Welt Rheumatag

Jährlich findet am 12. Oktober der Welt Rheumatag statt. Im Fokus stehen Bedeutung der frühen Diagnose und des schnellen Zugangs zur Versorgung bei Rheuma.

Der jährlich am 12. Oktober stattfindende Welt Rheumatag steht unter dem Motto „Don’t Delay, Connect Today“. Experten Auf die Bedeutung der frühen Diagnose und eines schnellen Zugangs zur Versorgung bei Rheuma macht der internationale Welt Rheumatag aufmerksam.

 

Welt Rheumatag 2018 am 12. Oktober: Rheuma erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Therapie

Rheuma ist eine sehr vielfältige und in ihrem Verlauf unvorhersehbare Erkrankung. Bei der Betreuung komplexer Rheumaerkrankungen ist es laut Experten der Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) wichtig, sich eng mit Ärzten anderer Fachrichtungen abzustimmen. Zum Welt Rheumatag am 12. Oktober rücken die deutschen Experten die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Therapie wieder in den Mittelpunkt. Dementsprechend sind in den letzten Jahren verstärkt Strukturen wie etwa Entzündungsboards geschaffen worden, die eine interdisziplinäre Rheumatherapie breiter verfügbar machten.

Die dem Rheuma zugrundeliegenden Entzündungsprozesse kennen keine Organgrenzen; sie sind systemisch und können eine Vielzahl von Begleiterkrankungen mit sich bringen. Beim klassischen Gelenkrheuma etwa werden im Krankheitsverlauf häufig auch die Augen, das Herz oder die Lunge angegriffen und müssen frühzeitig und konsequent mitbehandelt werden. „Der behandelnde Rheumatologe muss daher immer den ganzen Körper im Blick haben und auf Probleme an ganz unterschiedlichen Organsystemen gefasst sein“, sagt Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh, Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg und medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des ACURA-Rheumazentrums Baden-Baden.

Für einen einzelnen Arzt ist es fast unmöglich, das gesamte Spektrum der rheumatischen Folgeerkrankungen kompetent abzudecken – zumal immunologische und molekularpathologische Erkenntnisse in den letzten Jahren stark zugenommen haben, und mit ihnen auch die therapeutischen Möglichkeiten. „Wir sind hier dringend auf die Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten angewiesen“, so Lorenz. Nur im interdisziplinären Konsil könne man die komplexe Erkrankung aus mehreren Blickwinkeln zugleich betrachten und so gleichsam in die Zange nehmen.

Viele größere Kliniken haben deshalb bereits so genannte Entzündungsboards eingerichtet, in denen sich Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen über komplexe Fälle aus dem entzündlich-rheumatischen Bereich beraten. Im vergangenen Jahr hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) zudem die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) im Bereich Rheuma neu geregelt und mit angemessenen Abrechnungsmöglichkeiten ausgestattet. „Damit wird den zunehmenden Möglichkeiten der ambulanten Behandlung Rechnung getragen und der Zugang der Patienten zu einer interdisziplinären Versorgung erleichtert“, sagt Lorenz. In den rheumatologisch geleiteten ASV-Teams arbeiten Rheumaspezialisten mit Nieren- Haut-, Lungen- und Orthopädiefachärzten zusammen, um die für den jeweiligen Patienten optimale Therapie zu beschließen. Bei Bedarf können Ärzte weiterer Fachrichtungen hinzugezogen werden. „Solche Teamstrukturen machen es möglich, neueste Erkenntnisse in der Rheumadiagnose und -behandlung zu bündeln und rasch klinisch verfügbar zu machen“, so Lorenz. Für die Patienten sei dies ein großer Gewinn – denn gerade bei rheumatischen Erkrankungen sei eine frühzeitige und konsequente Behandlung entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)


Weitere Informationen: https://www.eular.org/eular_campaign.cfm.

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