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Welt-MS-Tag am 31. Mai: Leben mit MS

Der Welt-MS-Tag 31. Mai 2017 steht diesmal unter dem Motto Leben mit MS. Das soll MS nicht verharmlosen, aber eine realistischere Betrachtung bringen.

„Die meisten Menschen sind immer noch der Ansicht, die Multiple Sklerose würde innerhalb kürzester Zeit zu schwerster Behinderung führen. Aufgrund der Fortschritte in Therapie und Diagnostik ist es aber an der Zeit, dieses negative Bild durch ein deutlich positiveres zu ersetzen. Heute landen die wenigsten MS-Patienten im Rollstuhl“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Thomas Berger, Leiter der Arbeitsgruppe Neuroimmunologie & Multiple Sklerose an der Medizinischen Universität Innsbruck und MS-Beauftragter der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN). Aus diesem Grund steht auch der weltweit am 31. Mai 2017 zelebrierte Welt-MS-Tag diesmal unter dem Motto Leben mit MS. „Das soll die Krankheit nicht verharmlosen, aber eine realistischere Betrachtung erleichtern“, so Prof. Berger.

 

Leben mit MS: Dank neuer Therapien und frühzeitiger Diagnosemöglichkeit bleibt vielen MS-Patienten der Rollstuhl erspart

Mit MRT-Untersuchungen kann MS heute schon frühzeitig diagnostiziert und somit auch früher behandelt werden, was in sehr vielen Fällen die Prognose verbessert. Dank solcher Fortschritte schätzen MS-Patienten heute in Umfragen ihr Befinden und den Grad ihrer Behinderung um rund 30 Prozent besser ein als zehn Jahre zuvor. Die MS-Therapie erfolgt zunehmend personalisiert, neue Empfehlungen legen nicht mehr generell fest, wann welche Medikation zu erfolgen hat, sondern empfiehlt ein lebensbegleitendes „care giving“. Studienergebnisse sollen in Zukunft nicht mehr ausschließlich nach medizinischen Kriterien, sondern auch am Patient-reported Outcome gemessen werden. Österreich verfügt mit zahlreichen spezialisierten Ambulanzen, neurologischen Abteilungen und neurologischen Praxen über ein weltweit einmaliges Versorgungs-Netz. MS-Experten kritisieren allerdings, dass ein neues Medikament von den Kassen nicht bezahlt wird.

Weltweit sind etwa 2,3 Millionen Menschen an dieser entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems erkrankt, in Österreich rund 12.500. In der Mehrzahl der Fälle bricht MS zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus und verläuft in akuten, vorübergehenden Schüben. Zu den häufigsten und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägten Beschwerden zählen Sehstörungen, Kraftminderung, Gefühlsstörungen, Störung der Koordination und urologische Probleme In rund zehn Prozent der Fälle nimmt die Krankheit einen chronisch progedienten Verlauf, bei dem sich die Beschwerden ab Krankheitsbeginn kontinuierlich verschlechtern.

Weitere Informationen: https://worldmsday.org/

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