Donnerstag, März 28, 2024

Warzen behandeln, Warzen vereisen, Warzen entfernen

Trotz effektiver Therapien, Warzen zu behandeln, mit Kryotherapie zu vereisen beziehungsweise Warzen zu entfernen, gelingt das nicht in allen Fällen.

Meistens sind Warzen harmlos und verschwinden nach einem relativ kurzen Zeitraum von selbst. Sehr häufig sind Kinder und Jugendliche davon betroffen. Sie treten normalerweise vereinzelt auf und verschwinden eben innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst. Deshalb entscheiden sich viele Patienten beziehungsweise Eltern betroffener Kinder dagegen, ihre Warzen zu behandeln, mit der Kryotherapie zu vereisen beziehungsweise entfernen zu lassen. Man wartet einfach ab, bis sie wieder abheilen. Doch das kann manchmal hartnäckig lang dauern.

 

Störende und schmerzende Warzen behandeln

Warzen können für einzelne Betroffene sehr störend sein. Sie leiden an der unschönen Optik, vor allem dann, wenn ihre Warzen an auffälligen Körperstellen wie im Gesicht zu finden sind. Es gibt auch Fälle, dass Warzen sehr lange Zeit nicht weggehen und immer mehr zur Belastung werden. Allgemein können sie vor allem an den Füßen Schmerzen verursachen. Manche schlecht informierte Menschen glauben irrtümlich, dass Warzen aufgrund schlechter Hygiene entstehen. Auch solch falsche Mythen können die Betroffenen belasten.


Warzen werden durch Humane Papillomviren verursacht und treten vor allem im Gesicht, an Füßen und Händen auf. Bei Auftreten im Intim- und Analbereich spricht man von Genitalwarzen

Humane Papillomaviren können Warzen an Händen und Füßen hervorrufen. Einige Stämme infizieren die Genitalien und können Gebärmutterhalskrebs verursachen. HPV © Kateryna Kon / shutterstock.com
Humane Papillomaviren können Warzen an Händen und Füßen hervorrufen. Einige Stämme infizieren die Genitalien und können Gebärmutterhalskrebs verursachen. HPV © Kateryna Kon / shutterstock.com

Man kann mit verschiedenen Behandlungsoptionen Warzen behandeln. Allerdings gelingt es dennoch nicht immer, sie schneller los zu werden. Weiter kann auch eine scheinbar effektive Therapie nicht garantieren, dass nicht weitere Viren in den infizierte Hautzellen sind. Übrigens sind besonders Warzen unter der Fußsohle, die nach innen drücken können, schwer zu behandeln.

Sehr selten werden übrigens heute Warzen noch operiert, was früher sehr oft der Fall war. Denn das Risiko für Infektionen und Narben ist dadurch sehr groß. Außerdem treten nach der OP häufig neue Warzen auf.

 

Mit Kryotherapie Warzen behandeln beziehungsweise vereisen

Bei der Kryotherapie vereist der Dermatologe die Warzen mittels Anwendung von flüssigem Stickstoff. Dabei werden durch die enorme Kälte die Zellen in der Epidermis zerstört. Das Einfrieren mit flüssigem Stickstoff ist eine wirksame und weit verbreitete Methode, um Warzen zu behandeln. Dabei benötigen die Patienten häufig mehrere Sitzungen in variablen Intervallen. Die von verschiedenen Dermatologen verwendeten Protokolle variieren in Bezug auf die Einfrierzeit, die Anzahl der Zyklen und die Intervalle zwischen den Sitzungen.

Es gibt verschiedene Kryotherapie-Techniken. Meisten wird ein Wattestäbchen mit flüssigem Stickstoff mehrere Sekunden lang auf die Warze gedrückt. So wollte man mit mindestens einer Woche Abstand mehrmals die betroffenen Warzen behandeln. Stickstoff kann auch auf die Warze gesprüht werden.

In Studien konnte gezeigt werden, dass man mittels Vereisen etwa bei jedem zweiten Patienten die Warzen erfolgreich behandeln konnte. An der Problemzone Fußsohle war aber kein Unterschied zwischen Kryotherapie und Abwarten gegeben.

Im Grunde genommen ist die Kryotherapie aber eine wirksame und sichere Behandlung für häufig auftretende Viruswarzen an Händen und Füßen. Der Einfluss kürzerer Intervalle war in einer aktuellen Vergleichsstudie effektiver als die Verlängerung der Gefrierzeit mit längeren Intervallen zwischen den Gefriersitzungen.

 

Nebenwirkungen einer Kryotherapie

Problem an der Kryotherapie ist, dass Vereisen leichte Schmerzen verursacht. Und in Folge ist dann oft eine Blasen-, manchmal auch Narbenbildung zu beobachten. Häufig bildet sich danach eine Blase auf der Haut. Manchmal entsteht eine kleine Narbe, die aber oft nach einiger Zeit kaum noch sichtbar ist. Gelegentlich kommt es zu einer leichten Hautreizung und -verfärbungen.

Wenngleich die Kryotherapie wirksamer als Salicylsäure ist, besteht somit ein höheres Risiko für Nebenwirkungen wie Schmerzen und Blasenbildung. Eine Kombinationsbehandlung mit Salicylsäure und Kryotherapie kann diese Nebenwirkungen verringern.

Bei Diabetikern mit diabetischem Fuß, Raynaud-Syndrom oder PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) sollten man nicht mit Kryotherapie deren Warzen behandeln. Hier ist das Risiko für Nervenschäden oder schlecht heilenden Wunden durch die Vereisung zu hoch.

Alternativ zum Vereisen beim Arzt kann man in Apotheken rezeptfrei Vereisungsstifte zum Behandeln der Warzen erhalten. Diese Stifte, die so kalt wie der flüssige Stickstoff in der dermatologischen Praxis sind, können allerdings in seltenen Fälle sogar Verbrennungen verursachen.

 

Mit Salicylsäure Warzen behandeln

Man kann beispielsweise in vielen Fällen wirksam Warzen behandeln. Und zwar indem man mehrmals täglich mehrere Wochen lang eine Salicylsäure-Lösung auf die infizierten Hautstellen aufträgt. Dort bildet sich dann ein dünner Film, den der Arzt vor der nächsten Behandlung wieder entfernt. Übrigens ist die Salicylsäure-Lösung normalerweise rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Wie wirksam man mit Salicylsäure-Lösungen Warzen behandeln kann, zeigten verschiedene Untersuchungsergebnisse. Nach drei bis sechs Monaten zeigte sich bei etwa 4 von 10 Patienten ein vollkommener Rückgang, im Vergleich zu einem Viertel bei Nichtbehandlung.

Die Salicylsäure-Anwendung ist im Grunde genommen gut verträglich. Wenngleich es recht oft zu einer leichten Reizung der Haut kommt. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es durch die Behandlung zu Schmerzen und Verfärbungen. Beim Entfernen der oberen Warzen-Schicht kann es dort auch bluten und leicht schmerzen.

 

Mit weiteren Salben und Lösungen Warzen behandeln und schließlich entfernen

Man kann mit verschiedenen anderen Wirkstoffen Warzen behandeln. Hier wurden schon Salben und Lösungen mit den gegen Viren gerichtete Wirkstoffen 5-Fluoruracil, Imiquimod und Aciclovir topisch eingesetzt. Auch die äußerliche Anwendung von Zink ist eine Behandlungsoption.

Die Wirkstoffe Bleomycin und 5-Fluoruracil kann man auch in die Warze spritzen. Und zwar mit der Idee, das Zellwachstum zu hemmen. Weiter kommen Interferone zum Einsatz, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.

 

Warzen entfernen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen man Warzen entfernen kann. Dazu gehört die Kürettage, bei der man die Warze mit speziellen Instrumenten abschabt. Wobei der Experte häufig vorbereitend eine Salicylsäure-Behandlung durchführt.

Man kann auch mittels Laser Warzen entfernen. Beispielsweise zerstört bei der sogenannten Farbstofflaser-Therapie starke Hitze die kleinen Blutgefäße im Warzengewebe. Das verhindert die Vermehrung der infizierten Hautzellen. Bei der Laserablation wird die Warze durch den Laser erhitzt und vernichte, wobei es allerdings oft zu Narbenbildung kommt. Beim Einsatz des Erbium YAG-Lasers erhitzt man die Flüssigkeit in den betroffenen Hautzellen stark und zerstört sie so.

Bei der photodynamischen Therapie platziert man auf die Warze ein Gel, das eine spezielle chemische Substanz beinhaltet. Nach einigen Stunden aktiviert man dann mittels Licht-Bestrahlung die toxische Substanz und zerstört so das Warzengewebe.

Die Anwendung des Antibiotikums Bleomycin brachte in früheren Studien in Verbindung mit Elektroporation deutlich bessere Heilungsraten als die alleinige Behandlung mit Bleomycin. Derzeit steht die Kombination dieser Bleomycin-Elektroporation in Kombiantion mit einer Lasertherapie im Blickpunkt der Forschung.


Literatur:

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Muhaidat JM, Al-Qarqaz FA, Alshiyab DM, Alkofahi HS, Khader Y, Ababneh MY. Comparison of the Efficacy and Safety of Two Cryotherapy Protocols in the Treatment of Common Viral Warts. A Prospective Observational Study. Dermatol Res Pract. 2020;2020:2309309. Published 2020 Jul 13. doi:10.1155/2020/2309309

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