Dienstag, April 23, 2024

Überempfindlichkeit, Entzündungsreaktion und Allergien

Allergien entstehen durch Überempfindlichkeit gegen Allergene, durch eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems entsteht eine Entzündungsreaktion.

Im Grunde genommen beeinträchtigen Allergien in vielen Fällen die Atmung. Denn gereizte Schleimhäute sowie allergische Reaktionen können teilweise massiven Atembeschwerden verursachen. Daher sucht die Medizin seit Jahren effektive und verträgliche Präventions- sowie auch Therapiemöglichkeiten gegen Überempfindlichkeit und Allergien.

 

Überempfindlichkeit führt zu Entzündungsreaktion und Allergien

Jedenfalls stellen Allergien eine Überempfindlichkeitsreaktion dar, die nach einer immunologischen Sensibilisierung erfolgen kann. Infolge führt diese Überempfindlichkeit zu einer Entzündungsreaktion, die spezifische Mediatoren verursachen. Eine erbliche Veranlagung eines Patienten zu allergischen Erkrankungen bezeichnet man als Atopie.

Bei einer Pseudoallergie beruht die Entzündungssymptomatik nicht auf einer immunologischen Überempfindlichkeit. Es handelt sich dabei um allergieähnliche Unverträglichkeitsreaktionen ohne Nachweis einer spezifischen Sensibilisierung. Der klinische Verlauf ist jedoch mit einer Allergie vergleichbar.

 

IgE-vermittelte Entzündungsreaktion bei Allergie

Von Bedeutung bei Allergien sind vor allem auch IgE-vermittelte Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ I, allergische Rhinitis, Heuschnupfen). Die häufigsten Allergene sind Pollen, Hausstaubmilben, Tier­epithelien, Schimmelpilze und verschiedene Berufsstoffe.

Eine verzögerte Überempfindlichkeit (Typ IV, beispielsweise gegen topisch applizierte Medikamente oder Kosmetika) liegt bei Kontaktekzemen (Gehörgang oder andere Gesichtspartien) vor. Sie ist bereits als häufigste immunologische Erkrankung anzusehen. Dies wird zum einen auf eine Verbesserung der Diagnostik, zum anderen aber auch auf veränderte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, auf die Luftverschmutzung und auf mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft zurückgeführt.

Die größte Gefahr einer allergischen Rhinitis besteht im sogenannten »Etagenwechsel«. Das heisst im »Abstieg der allergischen Symptomatik« im Sinne einer bronchialen Hyperreaktivität sowie eines Asthma bronchiale.

Im Bindegewebe unter den Epithelien der Haut und der Schleimhäute (beispielsweise Nasenschleimhaut) befinden sich spezifische IgE Antikörper an der Oberfläche von Mastzellen und basophilen Granulozyten. Durch Kontakt mit dem spezifischen Allergen kommt es zu einer Degranulation der Zellen und Ausschüttung von Entzündungsmediatoren (beispielsweise Histamin, Interleukin 4,5) und damit zum klinischen Bild der allergischen Entzündung (Typ-I-Reaktion).

 

Vorbeugung und Therapie

Das Auftreten von Allergien kann durch frühe prophylaktische Maßnahmen wie die Vermeidung von Tabakkonsum während der Schwangerschaft sowie Stillen während der ersten sechs Lebensmonate auch bei familiärer Belastung verringert werden. Bei Vorliegen einer Allergie ist neben der Allergenkarenz vor allem die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) die Therapie der Wahl. So kann der gefürchtete Etagenwechsel von einer allergischen Rhinitis zur bronchialen Hyperreaktivität oder zum Bronchialasthma verzögert bzw. verhindert werden.

Medikamente, die die Histaminfreisetzung bzw. die Histaminwirkung verhindern sowie topische und systemische Korti­koide, die die entzündliche Reaktion der Schleimhaut unterdrücken, führen zu einer deutlichen Linderung der allergischen Beschwerden und sollten vor ­allem bei kurzfristiger saisonaler Allergen-Belastung gegeben ­werden.

Die spezifische Immuntherapie ist die einzige kausale Therapieoption, die zur Behandlung allergischer Erkrankungen zur Verfügung steht. Viele Studien demonstrieren ihre Wirksamkeit und Sicherheit in den unterschiedlichen Applikationsformen. Dennoch existieren bis heute keine Daten zu einem unmittelbaren Vergleich verschiedener Allergenextrakte hinsichtlich deren Wirksamkeit und Sicherheit.


Quelle: www.hno.at

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