Donnerstag, April 25, 2024

Temperaturschwankungen verursachen mehr Herzinfarkte

Sehr starke Temperaturschwankungen sind mit einem höheren Risiko für Herzinfarkte verbunden, kaltes Wetter und Schneefall erhöhen das Risiko hingegen nicht.

Es besteht ein stark erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und instabile Angina pectoris, wenn innerhalb von 24 Stunden Temperaturschwankungen von mehr als 17,7 ° C herrschen.  Derartige starke Temperaturschwankungen führen zu einer signifikanten Zunahme dieser akuten Herz-Ereignisse, wie eine neue Studie feststellt. Ursprünglich wurde auch ein Zusammenhang von Herzinfarkten und der kalten Jahreszeit nebst niedriger Temperaturen und Niederschlag, Schneefall, vermutet. Doch das bestätigte sich nicht.

 

Hohes Risiko bei Temperaturschwankungen von mehr als 17,7 ° C

Von der Zunahme an Herzinfarkten und instabiler Angina pectoris – einem akuten Koronarsyndrom – durch die enormen Temperaturschwankungen (>17,7 ° C) innerhalb von 24 Stunden sind am häufigsten sind Männer betroffen.

Entgegen der ursprünglichen Annahme des Forscherteams zeigte sich in Bezug auf die Häufigkeit von akuten Koronarsyndromen kein signifikanter Unterschied zwischen Tagen mit oder ohne Schneefall.

Grazer Studie. Schnee und Kälte in den Wintermonaten machen nicht nur für viele das Leben beschwerlicher, sondern können für Menschen mit Herzkreislauferkrankungen lebensbedrohlich werden. Als Auslöser für einen Herzinfarkt wurden Schneefall und niedrige Temperaturen besonders in Zusammen mit körperlicher Belastung im Freien, wie zum Beispiel Schneeschaufeln, vermutet. Um hier Klarheit zu bekommen, wurden im Großraum Graz, (Steiermark, Österreich) deswegen über einen Zeitraum von acht Jahren 18.075 Patienten mit akutem Koronarsyndromen beobachtet, die zur Behandlung in ein Herzkatheter-Labor kamen. Wetterdaten wurden ausgewertet, einschließlich stündlicher Aufzeichnungen von Schneefall, Niederschlag und Temperatur. Die in die Studie eingeschlossenen Personen waren im Durchschnitt 67 Jahre alt und zu 74 Prozent Männer.

Fazit. Mit Ausnahme sehr starker Temperaturschwankungen konnte kein zusätzlicher Einfluss durch das Wetter bestätigt werden. Selbst an Tagen nach Schneefall, an denen am ehesten von körperlicher Anstrengung beim Schneeschaufeln ausgegangen werden muss, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt nicht. Auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt beeinflussen das Auftreten von akuten Koronarsyndromen nicht signifikant.


Literatur:

Goerre S, Egli C, Gerber S, Defila C, Minder C, Richner H, Meier B. Impact of weather and climate on the incidence of acute coronary syndromes. Int J Cardiol. 2007 May 16;118(1):36-40. doi: 10.1016/j.ijcard.2006.06.015. Epub 2006 Aug 9. PMID: 16904213.


Quellen: ESC Abstract Nr. 86035; Ablasser et al.: Effects of snowfall and temperature on the incidence of over 18000 acute coronary syndrome cases. Postersession 7: Coronary artery disease miscellaneous

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