Donnerstag, April 25, 2024

Schwangerschaft ist ein Stress-Test für das Herz der Mutter

Eine Schwangerschaft ist für das Herz der Mutter eine zusätzliche Belastung. Wobei das Herz der Schwangeren dieser nicht immer gewachsen ist.

Tatsächlich stellt eine Schwangerschaft für das Herz der Mutter eine zusätzliche Belastung dar. Wobei es dieser nicht immer gewachsen ist. Die Beziehung zwischen Herzleiden und Schwangerschaft tritt jedenfalls zunehmend in den Vordergrund. Während viele Frauen mit bestehenden Herzproblemen die körperlichen Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, gut verkraften können, gibt es bestimmte Herzerkrankungen, die erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert werden, sowie solche, die eine Schwangerschaft grundsätzlich ausschließen.

Im Grunde genommen ist die Zahl der Frauen, die während oder nach der Schwangerschaft Herzschwäche oder Bluthochdruck entwickeln, in den letzten Jahren gestiegen. Dabei können die Ursachen dafür Übergewicht und höheres Alter der werdenden Mutter sein.

Auch bei einer künstlichen Befruchtung steigt das Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu erleiden. Eine frühzeitige Diagnose steigert die Chancen, dass Mutter und Kind die Krise ohne Spätschäden überstehen. Wobei Spezialisten die betroffenen Frauen vor, während und nach der Geburt betreuen sollten.

 

Das Herz der Mutter kann in der Schwangerschaft nicht die vom Körper benötigte Blutmenge befördern

Für eine Herzschwäche in der Schwangerschaft ist ein schleichender Beginn charakteristisch. Dabei fühlen sich betroffene Frauen über das Maß hinaus müde und abgeschlagen. Denn das Mutterherz ist nicht in der Lage ist, die vom Körper benötigte Blutmenge zu befördern.

Deswegen tritt zunehmend Atemnot auf, die sich beim Liegen sogar verstärkt. Außerdem kann Herzrasen auftreten und das Gewicht durch Wassereinlagerungen im Gewebe zunehmen. Wobei diese recht häufig auftreten und in der Regel unbedenklich sind. Wichtig sind Voruntersuchungen zu Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Übergewicht und Blutdruck. Deswegen muss der Arzt dazu die werdende Mutter genau kontrollieren und gegebenenfalls engmaschig betreuen.

Im Grunde genommen ist eine Hypertonie die häufigste Ursache für eine Herzschwäche. Denn eine Hochdruckerkrankung tritt bei acht Prozent aller Schwangeren auf. Verbunden mit Eiweißverlust über die Niere, spricht man von einer Präeklampsie. Diese kann wiederum bleibende Schäden beim Ungeborenen verursachen. Dann kann oft nur eine frühzeitige Entbindung die Gesundheit von Mutter und Kind erhalten.

Jedenfalls haben Schwangere mit Herzschwäche ein wesentlich höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck sowie Nierenversagen zu erkranken. Gerade diese Frauen sollte der Arzt auch nach der Entbindung weiter betreuen. Denn die Schwangerschaft gilt auch als Stresstest für das Mutterherz im Sinne späterer kardiovaskulärer Erkrankungen.

 

Risiko durch bereits bestehende Erkrankungen

Auch auf bereits bestehende, aber noch nicht diagnostizierte Erkrankungen können Herzschwäche in der Schwangerschaft auslösen. Denn nicht selten entdeckt man während der Schwangerschaft einen angeborenen Herzfehler. Oder man erkennt Herzklappendefekte oder andere Herzkrankheiten. Für solche Frauen kann der Stresstest Schwangerschaft für das Herz der Mutter tödlich enden. Deshalb sollte das Kind in solchen Fällen per Kaiserschnitt vor dem Termin entbunden werden.

 

Peripartale Kardiomyopathie

Frauen bekommen immer öfter in höherem Alter Kinder. Dies könnte laut Experten für die Zunahme von Herz-Schwächen in der Schwangerschaft verantwortlich sein. Weitere Risikofaktoren sind Fettleibigkeit und auch Schwangerschaften durch künstliche Befruchtung.

Allerdings erkranken manchmal Schwangere auch ohne erkennbare Risiken an einer Herzschwäche. Dabei spricht man von peripartale Kardiomyopathie, die sehr selten ist. Die Zahl der Diagnosen ist jedoch gestiegen, von 1500 bis 2000 Schwangeren erkrankt eine Frau an peripartaler Kardiomyopathie.


Literatur:

Guimarães T, Magalhães A, Veiga A, Fiuza M, Ávila W, Pinto FJ. Heart disease and pregnancy: State of the art. Rev Port Cardiol (Engl Ed). 2019 May;38(5):373-383. English, Portuguese. doi: 10.1016/j.repc.2018.05.013. Epub 2019 Jun 18. PMID: 31227292.

Hilfiker-Kleiner D, Bauersachs J. Herz-Erkrankungen in der Schwangerschaft Dtsch Med Wochenschr 2016; 141: 110–114. (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0041-110068)

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