Donnerstag, April 25, 2024

Sport-Apps sollen spielerisch motivieren

Sport-Apps sollen den richtigen Weg zu mehr Gesundheit und Fitness auf sportlich-spielerische Art aufzeigen. In einer aktuellen Untersuchung würden nun mehr als 2000 Gesundheits-, Fitness- und Sport-Apps geprüft.

Schon wieder Sport? Vielen Menschen fällt es schwer, ihren inneren Schweinehund zu überwinden, und sich zu motivieren, regelmäßig Sport zu treiben. Nur gut also, dass es jetzt Zombies gibt, die dich jagen! Zumindest trifft das auf den so genannten Zombie, Run! zu – eine von mehr als 31,000, sich auf dem Markt befindlichen Gesundheits-, Fitness- und Sport-Apps. Es ist eine der vielen Sport-Apps, die auf spielerische Art und Weise versuchen, Menschen für Sport zu begeistern.

Mit Sport-Apps spielerisch Sport betrieben

Nach den Anweisungen von Sport-Apps spielerisch Sport zu betreiben erfreut sich momentan tatsächlich größter Beliebtheit. Entwickler dieser Sport-Apps schlagen Profit daraus, Menschen dabei zu helfen, fit zu werden. Ob dies jedoch tatsächlich der optimale Weg ist, Sport zu betreiben, wird sich erst herausstellen.

„Man geht einfach davon aus, dass diese Sport-Apps ihre Aufgabe erfüllen und funktionieren, aber es gibt keine wissenschaftlichen Daten die dies langfristig bestätigen,“ so Cameron Lister, Autor einer neuen BYU Studie zu genau diesem Thema.

Mehr als 2000 Gesundheits-, Fitness- und Sport-Apps analysiert

In Zusammenarbeit mit Josh West, Professor am BYU, analysierte Lister mehr als 2000 Gesundheits-, Fitness- und Sport-Apps. Das Duo stellte fest, dass die Mehrheit der populärsten Apps tatsächlich auf spielerischen Elementen basierte. Im Zuge der Studie machten die Wissenschafter auch persönlich Gebrauch von 132 Apps um zu testen, wie gut diese funktionieren. Sie äußerten aber große Besorgnis darüber, dass der spielerische Charakter dieser Sport-Apps die eigentlichen Schlüsselelemente der Verhaltensänderungen bzw. Verbesserung des Lebensstils ignorieren. Dies kann langfristig eher demotivierend sein. Beispielsweise werden die von den Sport-Apps vorgegebenen Ziele langfristig als Arbeit und nicht als Spiel gesehen. Sobald dann die Belohnungen ausfallen, schwindet auch die Motivation. Die beiden Wissenschafter schlagen vor, Sport-Apps auf der Entwicklung bestimmter Skills aufzubauen.

„Leider sind die meisten der vorhandenen Sport-Apps auf Motivation aufgebaut. Motivation ist wichtig, aber Menschen müssen auch die notwendigen Skills entwickeln, die eine Veränderung des Lebensstils und der Gewohnheiten vereinfachen,“ erklärt West. Der Studie zufolge, ist der Großteil der aufgrund der Sport-Apps entstehenden Motivation auf Gruppenzwang aufgebaut (45 %), gefolgt von digitalen Belohnungen (24%), Wettbewerb (18%) und Bestenlisten (14%).

Keine unrealistischen Erwartungen an Sport-Apps

„Es ist so, als ginge man davon aus, dass Menschen Sport und gesunde Lebensgewohnheiten grundsätzlich nicht mögen. Sie geben dir also etwas, wodurch es leichter fällt, genau diese Dinge jedoch umzusetzen. Aber eigentlich sollte man von ganz alleine dahinter sein, gesund zu leben und sich zu bewegen.“ Die Spiele machen Spaß, jedoch sind West und Lister nicht sicher, ob daraus eine langfristige Verbesserung zu erwarten sei. Beide plädieren für mehr Forschung. um genau dieser Thematik nachzugehen. Aber das Geld dafür ist knapp, die Technologie sehr neu und die Entwickler der Sport-Apps sind nicht daran interessiert, ihre Erfindungen kritisch zu betrachten.

Entwickler und User sollten keine unrealistischen Erwartungen in Sport-Apps legen. Zwar will jeder wissen, ob sie tatsächlich zu langfristigen Veränderungen des Lebensstils führen können. Bis jetzt weiß das jedoch keiner.

Quelle: http://news.byu.edu/archive14-aug-gamifiedapps.aspx

Bildtext: Studenten verwenden eine Sport Apps, die Anwweisungen während des Trainings gibt. © Jaren Wilkey / BYU Photo

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