Donnerstag, April 18, 2024

Seuchen, Infektionen und Mikroben als ständiger Begleiter der Menschen

Corona-Pandemie und Spanische Grippe: Pestsäulen erinnern uns daran, dass Infektionen, Seuchen und Mikroben die Menschen dauerhaft begleiten.

Seit jeher begleiten verschiedene Infektionen, Mikroben und Seuchen die Menschen. Seit es Aufzeichnungen gibt, hält im Zusammenhang dazu den traurigen Rekord die ominöse Spanische Grippe, und zwar selbst in Zeiten der Corona-Pandemie. Denn die Spanische Grippe forderte im Winter 1918/1919 kurz nach Ende des ersten Weltkrieges über 30 Millionen Todesopfer. Etwa 17 Millionen verloren im Vergleich dazu durch den Krieg selbst das Leben.

 

Seuchen und Infektionen zeitgeschichtlich betrachtet

Der Ausbruch von AIDS vor etwa 25 Jahren machte wiederum deutlich, dass Pandemien – das sind Seuchen und Infektionen mit gefährlichen Mikroben, die sich Länder und Kontinent übergreifend ausbreiten – jederzeit auftreten können und uns Menschen in der Existenz bedrohen. Trotz der großen Fortschritte in der Medizin und speziell in der Infektiologie sind unsere Möglichkeiten hier begrenzt. Wie beispielsweise die Situationen zu Ebola- und Zika-Infektionen und natürlich vor allem die Corona-Pandemie mit dem Coronavirus-SARS-Cov-2 und Covid-19 zeigten.

Neben Cholera-Pandemien in Südamerika, pulmonalen Hanta-Epidemien im Süd­osten der USA und dem immer wieder wütenden Ebola-­Virus haben vor der Corona-Pandemie das Auftreten von SARS, MRSA, Vogelgrippe und Zika-Virus-Infektionen zu einer gewissen Hysterie geführt. Demgegenüber stehen große weltweite Erfolge der Infektiologie in der Bekämpfung der Seuchen und Infektionskrankheiten wie die Ausrottung der Pocken und die Verdrängung der Poliomyelitis von Amerika.


Pflanzliche Mittel, die sich in der Corona-Pandemie für die Covid-19-Selbstbehandlung eignen

Natürliche Antibiotika und andere pflanzliche Mittel gegen Bakterien und Pilze im Blickpunkt der Forschung. © Quality Stock Arts / shutterstock.com
Natürliche Antibiotika und andere pflanzliche Mittel gegen Bakterien und Pilze im Blickpunkt der Forschung. © Quality Stock Arts / shutterstock.com

Viele Covid-19-Patienten setzen zur Selbstbehandlung grippeähnlicher Corona-Symptome auch pflanzliche Mittel ein. Forscher haben nun 39 davon genauer unter die Lupe genommen. Mehr dazu unter https://medmix.at/pflanzliche-mittel-corona-covid-19-selbstbehandlung-bewaehren/


Corona-Viren-Infektionen im neuen Jahrtausend

Der jüngste Corona-Virus-Ausbruch im chinesischen Wuhan hat mittlerweile auf der ganzen Welt Infektionen verursacht. Das Coronavirus SARS-CoV-2 befindet sich nach wie vor an vielen Orten in seiner exponentiellen Ausbreitungsphase. Obwohl es weniger pathogen als SARS-CoV ist, hat es viel Todesopfer gekostet und die Wirtschaft der meisten Länder der Planeten zerstört beziehungsweise massiv geschädigt.

Vor diesem Ausbruch hatten die jüngsten Ausbrüche von Coronaviren die SARS-CoV- und die MERS-CoV-Ausbrüche in China beziehungsweise Saudi-Arabien die Welt bestätigt. Da SARS-CoV-2 zur selben Familie gehört wie SARS-CoV und MERS-CoV, ergeben sich mehrere Ähnlichkeiten. Studien zeigen, dass SARS-CoV-2 in Struktur und Pathogenität mit SARS-CoV sehr ähnlich ist. Coronaviren sind jedenfalls umhüllte, nicht segmentierte, einzelsträngige RNA-Viren, die bei elektronenmikroskopischer Negativfärbung ein charakteristisches Erscheinungsbild aufweisen.

Aufnahme von Coronaviren mit dem Elektronenmikroskop© Public Health Image Library / U.S. Department of Health & Human Services
Aufnahme von Coronaviren mit dem Elektronenmikroskop© Public Health Image Library / U.S. Department of Health & Human Services

Grippevirus nach wie vor einer der gefährlichsten Erreger

Rückblickend auf die Bilder vor zehn Jahren, die vor allem auf asiatischen Flughäfen große Gruppen von Menschen mit Schutzmasken zeigten: Die Vogelgrippe und die mit ihr damals verbundene Angst vor einer Pandemie wie die Spanische Grippe führte zu weltweiter Angst vor Pandemien. Obwohl das Vogelgrippevirus dem humanen Influenzavirus in gewisser Weise ähnelt, ist es für den Menschen selten pathogen.

Da das H5N1-Virus – der Erreger der im Moment vorhandenen/vorherrschenden Vogelgrippe – im Labor schneller mutiert, befürchtete man, dass es sich mit dem menschlichen H3N2-Virus im Schwein oder in der Ente paaren könnte und die daraus entstehenden Viren Auslöser für eine Pandemie beim Menschen sein könnten. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios ist aber denkbar klein und zeigte sich als harmlos.

Im klinischen Alltag beschäftigen den Arzt allerdings wesentlich »banalere« Dinge wie beispielsweise – alle Jahre wieder – die »simplen« Influenza-Erkrankungen mit tausenden Todesopfern. Die normale Grippe ist auf jeden Fall gefährlicher als die Vogelgrippe, die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung sind nach wie vor unzureichend. Ganz wichtig ist, dass sich Ärzte und andere Sanitätsberufe unbedingt impfen lassen sollten.


Wirkung von Maitake, Shiitake und Reishi Pilze gegen Viren und Infektionen

AHCC aus dem Shiitake-Pilz (Lentinula edodes) soll dabei helfen, unser Immunsystem zu stärken. © H. Krisp / wikimedia
AHCC aus dem Shiitake-Pilz (Lentinula edodes) soll dabei helfen, unser Immunsystem zu stärken. © H. Krisp / wikimedia

Die Wirkung von Maitake, Shiitake und Reishi Pilze haben im asiatischen Raum lange Tradition und hohen Stellenwert – auch gegen Viren und bei Infektionen. Mehr dazu unter https://medmix.at/wirkung-von-maitake-shiitake-und-reishi-pilze-gegen-viren-und-infektionen/


Gefahr Resistenzen beim Einsatz von Antibiotika

Trotz der Erfolge bei Diagnostik und Therapie in vielen Bereichen der ­Infektiologie, sind in Hinblick auf die Resistenz­entwicklungen Innovationen weiterhin dringend erforderlich. Denn hier ändern sich die Voraussetzungen permanent.

Ein Antibiotikum braucht Jahre bis zur Marktreife. Hingegen entwickeln verschiedene Erreger in einem Bruchteil dieser Zeit resistente Mutationen. Angesichts der globalen Migration müssen Mediziner heute wesentlich öfter Patienten aus anderen Ländern behandeln – unter Berücksichtigung unterschiedlicher epidemiologischen Gegebenheiten und damit einer unterschiedlichen Resistenzlage. Das führt wiederum zu geänderten Fragestellungen. Ähnlich verhält sich die Situation bei Patienten, die während eines Auslandsaufenthaltes beziehungsweise Urlaubs eine Infektion bekommen.

Die Tuberkulose stellt nach wie vor eine große Bedrohung dar. Sie gehört zu jenen Infektionskrankheiten, deren Behandlung aufgrund der Resistenzent­wicklung gegen den Erreger enorme Schwierigkeiten aufweist. Dies kann auch zu einem regionalen Problem werden – durch Zuwanderer aus Staaten, wo mangels Finanzierbarkeit keine adäquate Therapie zur Verfügung steht.

Wie auch in vielen anderen Bereichen der Medizin führt eine älter werdende Bevölkerung zu zahlreichen infektiologischen Problemen in der Geriatrie. Dazu zählen eine höhere Inzidenz an nosokomialen und iatrogenen Infektionen sowie häufigere Immundefekte.

Wichtig ist zu beachten, dass der Antibiotika-Verbrauch für die Resistenzbildung große Bedeutung hat. Prinzipiell kann das Favorisieren einer einzelnen Substanz gravierende Auswirkungen haben.

In Hinblick auf die Pharmakodynamik können auch in zu geringen Konzentrationen außerhalb der Zelle liegende Substanzen die Resistenzbildung beeinflussen.

Therapiedauer und Dosierung sind ein weiterer wichtiger Faktor, wodurch die Com­pliance des Patienten für die ­Resistenzentwicklung von großer Wichtigkeit ist.

 

Infektionen, Seuchen und Mikroben wie Bakterien, Viren und Pilze gehören zu den großen Herausforderungen für die Menschen und die Medizin!

Einerseits besteht heute ein umfangreichen Angebot an hochwirksamen Therapeutika und verbesserten diagnostischen Möglichkeiten. Dennoch bleibt die Infektiologie mit der Forschung zu Infektionen, Seuchen und Mikroben wie Bakterien, Viren und Pilze zu den großen Herausforderungen für Menschen und Wissenschaft. Und zwar nicht zuletzt aufgrund immer neuer Bedrohungen und einer Verschlechterung der Resistenzsituation. Das führt uns die aktuelle Corona-Pandemie drastisch vor Augen.


Corona-Pandemie: Welche Rolle der Vitamin B-Komplex bei COVID-19 spielt

Vitamin-B-Quellen auf Holz: Milch, Leber, Olivenöl, Tomaten, Erdnüsse, Rindfleisch, Spinat, Lachs, Keshew, Käse, Eier. © Vitamin-B / LumenSt | shutterstock.com
Vitamin-B-Quellen auf Holz: Milch, Leber, Olivenöl, Tomaten, Erdnüsse, Rindfleisch, Spinat, Lachs, Keshew, Käse, Eier. © Vitamin-B / LumenSt | shutterstock.com

Der Vitamin B-Komplex steht auch in der Corona-Pandemie im Blicklicht der Wissenschaft, denn er spielt im Kampf gegen Covid 19 für Zellfunktion, Energiestoffwechsel und das Immunsystem eine wichtige Rolle. Mehr dazu unter https://medmix.at/corona-vitamin-b-komplex-covid-19/


Literatur:

Rabaan AA, Al-Ahmed SH, Haque S, et al. SARS-CoV-2, SARS-CoV, and MERS-COV: A comparative overview. Infez Med. 2020;28(2):174‐184.

Guarner J. Three Emerging Coronaviruses in Two Decades. Am J Clin Pathol. 2020;153(4):420‐421. doi:10.1093/ajcp/aqaa029

Taubenberger JK. The Origin and Virulence of the 1918 “Spanish” Influenza Virus. PMC 2009.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2720273/


Quelle: Schwerpunkt Infektiologie. Editorial Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Graninger Medizinische Universität Wien. MEDMIX 12/2005.

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...