Dienstag, April 16, 2024

Schwangerschaftsdiabetes durch Kartoffelkonsum wahrscheinlicher

Kartoffelkonsum könnte bei schwangeren Frauen zu einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftsdiabetes führen. Empfohlen werden deswegen alternative Gemüsesorten und Vollkornprodukten.

Laut einer im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten Studie des amerikanischen National Institute of Health (NIH), könnte bei schwangeren Frauen ein gesteigertes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes entstehen, wenn diese während ihrer Schwangerschaft häufig Kartoffeln konsumieren. Dem zufolge sollten werdende Mütter vorsichtig mit dem Verzehr der wohlschmeckenden Knolle umgehen. Schwangere Frauen sollten stattdessen auf alternative Gemüsesorten und Vollkornprodukte zurückgreifen.

 

Schwangerschaftsdiabetes tritt häufig auf

Der sogenannte Schwangerschaftsdiabetes ist eine häufige Begleiterscheinung bei schwangeren Frauen. Wenngleich Schwangerschaftsdiabetes meist nach der Geburt des Kindes wieder verschwindet, können doch ernstzunehmende gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind entstehen. „Beispielsweise kann sich bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes während der Schwangerschaft eine Präeklampsie und Bluthochdruck entwickeln“, betont Cuilin Zhang, Erstautorin der Studie. Dies kann Einfluss auf den Fötus haben und langfristig das Diabetes Typ 2 Risiko erhöhen.

 

Studie zu Schwangerschaftsdiabetes an über 21.000 Frauen

Im Zuge ihrer Studie untersuchten die Wissenschafter mehr als 21.000 schwangere Frauen, wobei besonders auf den Gesamt-Kartoffelkonsum der Probanden geachtet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass ein hoher Kartoffelkonsum mit einem erhöhten Schwangerschaftsdiabetes-Risiko verbunden sei, so die Mediziner. Dabei reichte schon eine Portion Kartoffeln in der Woche, um das Schwangerschaftsdiabetes-Risiko um etwa zwanzig Prozent zu steigern.

Um das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes gering zu halten, sollten Frauen auf ihr Gewicht achten, aktiv leben und sich gesund und ausgewogen ernähren, raten die Forscher.

Bei einem Konsum von fünf Portionen Kartoffeln pro Woche, erhöht sich das Schwangerschaftsdiabetes-Risiko sogar um 50 Prozent. Um dem entgegenzuwirken, raten die Wissenschafter schwangeren Frauen zwei Portionen Kartoffeln durch Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu ersetzen. Trotz dem hohen Gehalt an Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen, verfügen die Knollen über große Mengen schnell resorbierbarer Stärke, die sich wiederum negativ auf den Glukose-Stoffwechsel auswirkt.

Der Kartoffelkonsum vor der Schwangerschaft könne nicht direkt mit einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftsdiabetes in Verbindung gebracht werden. Dennoch gibt es entsprechende Hinweise, erklärte die britische Medizinerin Dr. Emily Burns von „Diabetes UK“. Um das Risiko für eine Schwangerschaftsdiabetes möglichst in Schach zu halten, sollten Frauen prinzipiell auf ihr Gewicht achten, aktiv leben und sich gesund und ausgewogen ernähren, so die Medizinerin.

Quelle:

Bao W, Tobias DK, Hu FB, Chavarro JE, and Zhang C. Pre-pregnancy potato consumption and risk of gestational diabetes mellitus: prospective cohort study. BMJ, 2016 DOI: 10.1136/bmj.h6898

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