Donnerstag, März 28, 2024

Schönheitstrends Piercings, Tattoos und Körperhaarentfernungen

Piercings, Tattoos und Körperhaarentfernungen sind Schönheitstrends, die bei den Deutschen sehr beliebt sind – Tendenz steigend.

Körpermodifikationen wie Tattoos, Piercings und Körperhaarentfernungen sind weiterhin starke Schönheitstrends. Und sie nehmen zu. Die Deutschen lieben es, ihre Haut mit Zeichnungen und Schmuck zu verschönern, wie eine aktuelle Studie der Universität Leipzig belegt. Jeder fünfte Deutsche ist tätowiert. Und es werden mehr. Die Lust an der Körpermodifikation nimmt vor allem bei Frauen und älteren Menschen zu. Rund die Hälfte aller Frauen zwischen 25 und 34 Jahren sind tätowiert, das sind 19 Prozent mehr als im Jahr 2009. In der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen gibt es – im Vergleich zu 2009 – 15 Prozent mehr Tattoo-Trägerinnen. Auch Piercings bleiben vorrangig Frauensache. Rund ein Drittel der Frauen zwischen 14 und 34 Jahren sind gepierct. Bei den gleichaltrigen Männern sind es 14,4 Prozent – das sind dennoch so viele wie noch niemals zuvor in dieser Altersgruppe.

 

Werteverschiebung bei den Schönheitstrends: Tattoos und Piercings raus aus der Schmuddelecke, Entfernen der Körperhaare immer häufiger

Im Grunde genommen war es in den früheren Jahren vor allem Menschen aus der jungen Generation, die sich mit Farben und Schmuck die Haut verschönerte. Heutzutage sind Zeichnungen auf der Haut bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Eine Erhebung zur Verbreitung von Tätowierungen, Piercing und Körperhaarentfernung in Deutschland zeigte beispielsweise unlängst dazu eine deutliche Werteverschiebung. Im Herbst 2016 befragten Forscher bundesweit 2.510 Personen im Alter zwischen 14 und 94 Jahren. Die Ergebnisse der Studie wurden mit Befragungen aus den Jahren 2003 und 2009 verglichen.

Im Vergleich mit den früheren Befragungen zeigte sich, dass Frauen sowie Männer immer häufiger ihre Körperhaare entfernen. Rasieren, epilieren oder waxen an den Beinen, in den Achselhöhlen und im Genitalbereich ist zur Körpernorm geworden.

 

Fazit

Jedenfalls gehörten Tattoos und Piercings früher in die Schmuddelecke. Seemänner und Prostituierte waren tätowiert. Heute gelten Menschen mit Körpermodifikationen als aufgeweckte, interessierte Menschen, die sich zu einer sozialen Gruppe bekennen.

Die Arbeit am Körper nimmt stetig zu, und damit wächst auch der Schönheitsmarkt. Wobei Körper heute möglichst jugendlich aussehen sollen. Aber auch der normative Druck spiele eine Rolle. Wenn sich der Großteil der eigenen sozialen Gruppe pierct, tätowiert oder rasiert, dann ist es schwerer, es nicht zu tun.

Allerdings ist auch die soziale Herkunft ebenfalls von Bedeutung. So haben Personen, die ein Tattoo tragen, häufiger einen geringeren Bildungsabschluss, als Menschen ohne eine Tätowierung. Jedenfalls ist der Umgang mit dem eigenen Körper auch immer Ausdruck des gesellschaftlichen Wandels von Schönheitstrends und Idealen.


Quelle: www.zv.uni-leipzig.de/service/kommunikation/medizinische-fakultaet.html

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