Donnerstag, März 28, 2024

Mit optimaler Schmerztherapie Sterbehilfe unterbinden

Bei schwer kranken Menschen unterbindet eine optimale Schmerztherapie Sterbehilfe-Bedürfnisse. Das kann aktive Sterbehilfe oder assistierter Suizid verhindern.

Eine kompetent durchgeführte Schmerzbehandlung macht Sterbehilfe und assistierten Suizid entbehrlich – das ist aus Studien und aus der Praxis bekannt. Bestmögliche Schmerzmedizin ist also die Antithese zu Sterbehilfe-Konzepten, wie sie aus Holland, Belgien oder der Schweiz bekannt sind.



 

Viele therapeutische Möglichkeiten für eine optimale Schmerzbehandlung

Eine optimale und effektive Schmerzbehandlung kann heutzutage mit verschiedenen therapeutisch wirksamen Möglichkeiten durchgeführt werden. Wenn somit starke Schmerzen immer wieder als Grund für die angebliche Notwendigkeit von Euthanasie oder assistierten Suizid ins Treffen geführt wird, so ist das zu hinterfragen.

So hatte beispielsweise eine österreichischer Sterbehilfe-Initiative, deren Konstituierung als Verein von den Behörden zurückgewiesen wurde, in den Statuten „selbstbestimmtes Sterben“ unter anderem für Menschen vorgesehen, die an einer unheilbaren schweren Krankheit leiden, schwer behindert sind, bzw. mit einer schweren Behinderung zu rechnen haben, oder unerträglichen Schmerzen ausgesetzt sind.

Tatsache ist, dass bei Einstellungserhebungen zum Thema Sterbehilfe als Fallkonstellation immer wieder das Bild des schwer kranken Menschen mit starken Schmerzen gezeichnet wird. Oder dass bei der Ausweitung des belgischen Sterbehilfe-Gesetztes auf Kinder starke Schmerzen ausdrücklich als Euthanasie-Grund festgehalten wurden.

Im Zusammenhang mit kompetenter Schmerztherapie zeigt sich bei onkologischen Patienten eine neue Entwicklung. Wurden früher die angemessene palliativmedizinische Betreuung der Krebspatienten in erster Linie unter dem Aspekt der Linderung von Leiden in der letzten Lebensphase angesehen, ist heute dank der Fortschritte in der Onkologie in vielen Fällen Krebs zu einer chronischen Erkrankung geworden, mit der Betroffene oft viele Jahre leben. Was diesen Patienten oft bleibt, sind durch Operationen, Strahlen- und Chemotherapie verursachte chronische Schmerzen, die kompetent behandelt werden müssen.



Um den Weg zu einer wirksamen Schmerzbehandlung frei zu machen, müssen laut Experten der Österreichischen Schmerzgesellschaft auch verschiedene falsche Vorurteile berichtigt werden – wie das Beispiel, dass eine intensive Opioid-Schmerztherapie eine lebensverkürzende Wirkung haben soll und daher eine gewisse Form der Sterbehilfe darstellt.

Diese Behauptung hat die Wissenschaft widerlegt, verschiedene Studien haben mit unterschiedlichen Methoden die Auswirkungen einer Schmerzbehandlung mit Opioiden auf das Überleben untersucht. Keine davon kam zum Ergebnis, dass eine kompetent angewendete Schmerzbehandlung mit Opioiden das Leben verkürzen würde. Das gilt bei korrekter Anwendung unabhängig von der Höhe der Dosis.

 

Sterbehilfe bei Depression und Demenz ist eine gefährliche Entwicklung

Chronische Schmerzen und Depressionen gehen oft Hand in Hand gehen und verstärken sich häufig gegenseitig. Diese Zusammenhänge sollten nicht übersehen werden. In der palliativmedizinischen Praxis erweist sich häufig auch eine nicht behandelte Depression als Ursache für einen Todeswunsch, der letztlich immer ein sehr ernst zu nehmender Hilferuf ist, mit angemessener antidepressiver Behandlung aber auch wieder verschwindet.

Beunruhigend ist es, dass der niederländische Euthanasiebericht in Jahr 2013 aufgrund psychiatrischer Erkrankungen 42 Fälle von Sterbehilfe aufweist, dreimal mehr als im Jahr davor. 97 Fälle betrafen Demenz. Insgesamt sind die Fallzahlen in sieben Jahren um 150 Prozent gestiegen, in Belgien haben sie sich in drei Jahren verdoppelt.

 

Freitod auf Rezept

Viele Menschen sind allerdings der Meinung, dass jeder selbst bestimmen soll, wann er Sterben will – beispielsweise im Falle einer unheilbaren Krankheit. In der Schweiz ist die Hilfe zum Suizid – also die assistierte Selbsttötung – straffrei. Wer sein Leben beenden will, kann das dort mit Hilfe einer tödlichen Medikation vom Arzt machen, wobei der Suizid-Willige den letzten Schritt selbst unternehmen muss (Beihilfe zur Selbsttötung bzw. assistierter Suizid). Es gibt Vereine, die Beratung anbieten und Ärzte vermitteln. Interessanterweise entscheiden sich aber 70% der Betroffenen nach Gesprächen gegen den Freitod.




Quellen: www.oesg.at

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sterbehilfe-debatte-wenn-es-ganz-unertraeglich-wird-13249733.html

http://www.profil.at/articles/1445/980/378406/sterbehilfe-ein-krebskranker-schweiz

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