Bei erhöhtem Ulkus-Risiko ist die vorbeugende Wirkung von einem Protonenpumpenhemmer (PPI) trotz möglicher Nebenwirkungen von Nutzen.
Im Grunde genommen gelten Protonenpumpenhemmer (PPI) an sich als sichere Medikamente mit vorbeugender Wirkung und moderaten Nebenwirkungen. Die anfänglich bestehende Angst, dass durch die Hemmung der Magensäure die Häufigkeit von Infektionen steigen könnte, hat sich im klinischen Alltag als unberechtigt erwiesen.
Neuere Daten legen zwar nahe, dass eine Langzeitanwendung von Protonenpumpenhemmer die Absorption von Kalzium in einem klinisch relevanten Ausmaß hemmen und somit das Frakturrisiko erhöhen kann. Dazu sind jedoch noch mehr Daten notwendig.
On-demand Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer
On-demand, also die Therapie nur beim Auftreten von Sodbrennen, kann helfen, die Therapiekosten zu verringen. Die on-demand Therapie sollte allerdings bei schwerer Refluxösophagitis nicht angewandt werden.
Andererseits ist diese Art von Therapie bei Patienten ohne Ösophagitiszeichen – man nennt diese Form der Refluxerkrankung heute auch non-erosive Refluxerkrankung oder NERD – sinnvoll und kann auch bei Refluxösophagitis geringen Grades eingesetzt werden.
Hierbei ist es sicherlich von Vorteil, einen Protonenpumpenhemmer (PPI) zu wählen, dessen Wirkungsprofil durch schnellen Eintritt der Wirkung gekennzeichnet ist. Da eine rasche Symptombefreiung erwünscht ist. Auch das Splitten der Tagesdosis auf zwei Einzeldosen erlaubt, den Wirkungsantritt zu beschleunigen.
Protonenpumpenhemmer sind auch die am häufigsten verwendete Erstlinientherapie bei Patienten mit eosinophiler Ösophagitis, der allergisch bedingten chronische Entzündung der Speiseröhre, die auch zu erheblichen Schluckbeschwerden führen kann.
Protonenpumpenhemmer zur Prophylaxe eines Ulkus, bei Reflux und GERD
Besteht ein erhöhtes Risiko einer Ulkus-Erkrankung, so ist die prophylaktische Gabe von PPI sinnvoll. Eine chronische Gabe von NSAR ohne die gleichzeitige PPI-Einnahme ist heutzutage abzulehnen.
Bei älteren Personen manifestiert sich die Refluxerkrankung häufig anders als bei jüngeren Patienten. Allgemein ist jedoch anzumerken, dass das Ansprechen der Therapie mit PPI unabhängig vom Alter ist. Allerdings haben Senioren bezüglich der Therapie der Refluxerkrankung spezielle Bedürfnisse. Die erhöhte Rate an Co-Medikationen erhöht beispielsweise zugleich die Nebenwirkungsrate.
Protonenpumpenhemmer, die beispielsweise keine Wechselwirkung mit in der Leber abgebauten Medikamenten zeigen, haben bezüglich Nebenwirkungen speziell in dieser Altersgruppe gewisse Vorteile. In der Regel sind bei einem Protonenpumpenhemmer Dosisanpassungen auch beim älteren Patienten nicht notwendig, was auch günstig ist.
Bestehen trotz PPI-Basistherapie weiterhin Reflux-Beschwerden, so sollte man zunächst überprüfen, ob die Therapie vom Patienten auch korrekt durchgeführt wurde; Stichwort: morgendliche Einnahme des Medikamentes vor dem Frühstück.
Dosis evaluieren
Als nächster Schritt sollte die Tagesdosis gesplittet werden und dann die Verdoppelung der Dosis erwägt werden. Dabei sind auf jeden Fall auch allgemeine Ernährungs- und Verhaltensmaßnahmen in die Therapie miteinzubeziehen.
Die Gabe von H2-Blockern vor dem Schlafengehen kann sich im Einzelfall als nützlich erweisen. Die Möglichkeit der parenteralen Gabe von PPI hat die Therapieoptionen sicherlich erweitert, parenterale PPI sind in ausgewählten Erkrankungen im klinischen Alltag sinnvoll. Außerhalb des Krankenhausbetriebes ist ein Einsatz der parenteralen PPI-Formen nur in Ausnahmefällen notwendig.
Literatur:
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Quellen:
Aspekte zu Wirksamkeit, Wirkung sowie Nebenwirkungen und Sicherheit der Protonenpumenhemmer (PPI). A.o. Univ.-Prof. Dr. Johann Hammer im Gespräch über den Einsatz von PPI. MEDMIX 1/2006.
https://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/patientinstructions/000381.htm