Mittwoch, April 24, 2024

Proteinreiches Frühstück gegen Überessen im Laufe des Tages

Vor allem ein proteinreiches, idealerweise gesundes Frühstück erhöht die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn, die ein Überessen am Tag entgegenwirken.

US-Forscher plädieren für eine ausgewogene Mahlzeit am Morgen. Vor allem ein proteinreiches Frühstück bringt dem Organismus sehr viele positive Effekte. Dementsprechend konnten unlängst Wissenschaftler der Universität Missouri feststellen, dass speziell die Nahrungsaufnahme am Morgen das Essverhalten während des Tages stark beeinflusst. Ein Proteinreiches Frühstück bietet sogar einen gewissen Schutz gegen ein späteres Überessen.

 

Botenstoffe wirken potenzielles Überessen entgegen

Kein Frühstück ist keine Seltenheit. Tatsächlich verzichten viele Menschen, vor allem aber Jugendliche, völlig auf die Nahrungsaufnahme nach dem Aufstehen. Allerdings ist das ein großer Fehler, denn der Verzicht auf Nahrung nach dem Aufstehen führt häufig zu unkontrolliertem Überessen. Statistiken zufolge hat sich die Anzahl übergewichtiger beziehungsweise fettleibiger Jugendlicher in den letzten drei Jahrzehnten vervierfacht. Dies hat hat schwerwiegende Folgen, denn mit zunehmendem Gewicht steigt auch das Risiko chronischer Erkrankungen.

Ein proteinreiches Frühstück am Morgen fördert die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe im Gehirn. Dies hängt wiederum mit dem Belohnungszentrum zusammen. Schließlich kann dieses Zusammenspiel das Verlangen nach Essen beziehungsweise potenziellem Überessen im Laufe des Tages entgegenwirken. Zu verstehen, wie diese Botenstoffe funktionieren, kann sowohl präventiv als auch therapeutisch von großem Nutzen sein.

Unserer Studie zufolge verspüren Menschen, die ein ausgewogenes, proteinreiches Frühstück zu sich nehmen, wesentlich weniger Verlangen nach Süßigkeiten im Laufe des Tages. Proteinreiche Lebensmittel in der Früh können aber auch das Verlangen nach anderen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise herzhafte und fettreiche Speisen, reduzieren. Verzichtet man jedoch auf das Frühstück am Morgen, steigen diese Gelüste während des Tages.

 

Auswirkungen verschiedener Lebensmittel auf den Dopaminspiegel untersucht

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen verschiedener Lebensmittel am Morgen auf den Dopaminspiegel im Gehirn zu untersuchen. Dopamin, im Volksmund häufig Glückshormon genannt, gilt als wichtiger Botenstoff im Gehirn, der besonders in Hinblick auf Lernprozesse und in der Suchtentstehung – bei Prozessen also, an denen das Belohnungssystem des Gehirns stark beteiligt ist – relevant ist. Wenn wir essen, kommt es zur Ausschüttung von Dopamin und dadurch zu Belohnungsgefühlen. Das ist gut so, denn dadurch kommen Glücksgefühle in uns hoch, die uns antreiben, dieses lebenswichtige Verhalten zu wiederholen.

Bei stark übergewichtigen oder fettleibigen Personen, ist diese Reaktion in gewisser Weise abgestumpft, das heisst es bedarf wesentlich mehr Stimulation um diese Gefühle von Belohnung auszulösen. Eine ähnliche Reaktion sieht man bei Menschen, die auf das Frühstück verzichten. So führt regelmäßiges Frühstücken zur Aktivierung dieser Belohnungsgefühle, die gleichzeitig das Verlangen nach süßen und fettreichen Speisen dämpfen und so der Gewichtszunahme langfristig entgegenwirken.

Im den USA verzichten immer mehr Menschen auf ihr Frühstück. Die Folge: ein gesteigertes beziehungsweise unkontrolliertes Essverlangen, Überessen und in weiterer Folge Übergewicht. Die Anzahl jener, die regelmäßig frühstücken, ist in den letzten 50 Jahren drastisch gesunken. Gleichzeitig steigt die Anzahl übergewichtiger bzw. fettleibiger Personen stark an.


Quelle:

http://munews.missouri.edu/news-releases/2014/1015-eating-breakfast-increases-brain-chemical-involved-in-regulating-food-intake-and-cravings-mu-researchers-find/

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