Die Wiener Ärztekammer betont: Der Fahrplan zur Wiener Primärversorgung darf nicht durch das PHC-Gesetz ausgebremst werden. Einzelordinationen sollen gestärkt werden.
Die Wiener Primärversorgung ist trotz Blockadeversuche des Bundes „auf Kurs“ – Stärkung von Einzelordinationen sowie neue Modelle nach Vorbild des PHC MedizinMariahilf: Die Verhandlungen zur Wiener Primärversorgung sind heute, Dienstag, in die nächste Runde gegangen, und für die Ärztekammer bleibt die Stärkung des Hausarztes oberste Priorität: „Wir folgen hier weiter dem Wiener Fahrplan und lassen uns nicht vom geplanten PHC-Knebelgesetz des Gesundheitsministeriums blockieren. Die Blockierer sind hier aufseiten des Bundes zu finden“, betont Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien.
Die Verhandlungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse gestalten sich wegen des bundesweit geplanten PHC-Gesetzes allerdings zäher als nötig, obwohl der Fahrplan zu einer modernen und gesunden Primärversorgung bereits feststeht, kritisiert Steinhart: „In Wien werden wir nun zeigen, wie es anders geht. Während die vom Gesundheitsministerium geplanten anonymen Zentren „Konzern und Klient“ in den Fokus stellen wollen, bleibt für uns der „Arzt und Patient“ im Zentrum.“
Und so schaut der Wiener Fahrplan aus: Die medizinzische Versorgung im niedergelassenen Bereich soll durch flexible Angebote leistungsfähiger und attraktiver werden, die bestehende Struktur der Hausärzte soll nachhaltig gestärkt werden, und zwar vor allem durch neue Primärversorgungsmodelle nach Vorbild des bisher ersten PHC MedizinMariahilf sowie durch ein neues Pilotprojekt zu Einzelordinationsnetzwerken, das in Wien-Floridsdorf entstehen soll.
Bis zum Sommer wird das Gesamtkonzept vorliegen, das die allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Angebote im niedergelassenen Bereich, unter Berücksichtigung von Bevölkerungsentwicklung und Patientenbedarf, in der Bundeshauptstadt neu regelt und plant: „Wir werden in Wien vorzeigen, wie erfolgreich ein partnerschaftliches Vorgehen zwischen allen Gesundheitsplayern auf gleicher Augenhöhe sein kann, und uns hier nicht von zerstörerischen Bundesgesetzen ausbremsen lassen“, beurteilt Steinhart den heutigen Verhandlungsstand.
Während in Wien auf bewährten Strukturen aufgebaut werden solle, wollten Hauptverband und Ministerium per Gesetz aus machtpolitischen Motiven ein gut funktionierendes Versorgungssystem zerschlagen und damit die Sozialpartnerschaft im Gesundheitswesen beenden. „Das werden wir sicher nicht zulassen“, so Steinhart. (lsd)
Quelle: http://www.aekwien.at