Sonntag, März 17, 2024

Periphere Nervenstimulation zur Therapie bei chronischen Rückenschmerzen

Periphere Nervenstimulation als Therapie bei chronischen Rückenschmerzen zeigt Wirkung: Es werden weniger Medikamente benötigt, die Lebensqualität steigt.

Die periphere Nervenstimulation (PNS) als Therapie bei chronischem Rückenschmerzen bringt eine signifikante Verbesserung des Schmerzzustandes. Dabei implantieren Spezialisten Elektroden in das Unterhautfettgewebe nahe des Schmerzareals. Diese geben dann sanfte Impulse an die peripheren Nerven ab und erzeugen ein angenehmes Kribbelgefühl im stimulierten Areal. Schließlich vermindert die Therapie dadurch die Schmerzwahrnehmung und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen bei gleichzeitiger Reduzierung des Schmerzmittelbedarfs.

Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, stellen den häufigsten Grund für Funktionsbeeinträchtigungen im Alltag bei Personen unter 45 Jahren dar. Im Grunde genommen zeichnen sich diese Schmerzen durch einen überaus guten Verlauf aus. Allerdings ist aber auch die Rückfallquote sehr groß. Neben dem großen Leid der Betroffenen zeigt die Therapie bei chronischen Rückenschmerzen auch Auswirkungen auf wirtschaftlicher Ebene. Die Kosten von Kreuzschmerzen betragen 0,8 bis 2,1% des Brutto­inlands­produkts von Industriestaaten. Wobei die indirekten Kosten den weitaus größten Anteil ausmachen.

 

Studie in Österreich und der Schweiz zur Wirkung der peripheren Nervenstimulation als Therapie bei chronischen Rückenschmerzen

Die periphere Nervenstimulation ist eine interventionelle Maßnahme zur Therapie chronischer Schmerzen. Dabei geben implantierte Elektroden sanfte elektrische Impulse an die peripheren Nerven ab und erzeugen ein Kribbelgefühl im stimulierten Areal. Dadurch wird die Schmerzwahrnehmung vermindert.

Dass diese periphere Nervenstimulation (PNS) sehr eindrucksvolle Wirksamkeit bringt, zeigten unlängst die Ergebnisse einer prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie, deren Ziel die Evaluierung der langfristigen Wirksamkeit und Sicherheit der PNS bei Kreuzschmerzen (cLBP, chronic Low Back Pain) war. 118 Patienten in 11 Zentren in Österreich und der Schweiz nahmen daran teil.

Nach einer Teststimulationszeit von mindestens sieben Tagen wurde 105 Studienteilnehmern das permanente Stimulationssystem direkt im Bereich der maximalen Schmerzen implantiert. Ein wichtiges Kriterium für die Wirksamkeit der peripheren Nervenstimulation war offensichtlich der Grad der Abdeckung der besonders stark schmerzenden Stellen.

 

Weniger Medikamente gegen die Schmerzen erforderlich

Während des Behandlungszeitraums kam es zu einer signifikanten Verbesserung aller Schmerz- und Quality-of-Life-Parameter. Ebenso reduzierte sich die zusätzlich Medikamenteneinnahme von Opioiden, nicht-steroidalen Antirheumatika und Antikonvulsiva hochsignifikant. Schließlich waren Komplikationen aufgrund der chirurgischen Intervention selten.


Akute Rückenschmerzen effektiv mit ausgewogener Bewegung behandeln

Akute Rückenschmerzen kann man in den meisten Fällen wirksam konservativ behandeln. © Olena Yakobchuk / shutterstock.com
Akute Rückenschmerzen kann man in den meisten Fällen wirksam konservativ behandeln. © Olena Yakobchuk / shutterstock.com

Meistens kann man durch Bewegung akute Rückenschmerzen gut behandeln. Wobei man aber Schmerzmittel durch unterstützend einsetzen kann. Mehr dazu unter https://medmix.at/akute-rueckenschmerzen-effektiv-behandeln/


Literatur:

Verrills P, Russo M. Peripheral Nerve Stimulation for Back Pain. Prog Neurol Surg. 2015;29:127–138. doi:10.1159/000434666

Kloimstein H, Likar R, Kern M, et al. Peripheral nerve field stimulation (PNFS) in chronic low back pain: a prospective multicenter study. Neuromodulation. 2014;17(2):180–187. doi:10.1111/ner.12139

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