Dienstag, April 16, 2024

Nach Exazerbation bei COPD ist die Nachuntersuchung wichtig

COPD-Patienten sollten nach einem Spitalsaufenthalt aufgrund einer Exazerbation bei COPD auf eine entsprechende Nachuntersuchung keinesfalls verzichten.

Wenn sich bei einem COPD-Patienten die Lungenfunktion plötzlich und drastisch verschlechtert und die Beschwerden in Folge schlimmer werden, spricht man von einer Exazerbation bei COPD. Hauptsymptom ist eine deutliche Zunahme der Atemnot ein über mehrere Tage hinweg andauerndes Krankheitsgefühl bei gleichzeitigem Leistungsabfall. Eine Exazerbation bei COPD kann im Verlauf der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung immer wieder auftreten.

Auslöser für eine Exazerbation bei COPD sind häufig Erkältungen oder andere Atemwegsinfekte. Es treten somit Erkältungssymptome auf, was das Erkennen einer Exazerbation bei COPD erschwert – sie wird daher häufig nicht erkannt.

Bei einer akuten, bakteriellen Exazerbation bei COPD sollten potente Antibiotika verabreicht werden, wobei bei schweren Formen der Patient in ein Krankenhaus eingewiesen werden muss. In vielen Fällen muss infolge einer Exazerbation die bestehende COPD-Therapie modifiziert beziehungsweise auch intensiviert werden. Jede Exazerbation bei COPD erhöht übrigens das Risiko für weitere in Zukunft.

 

Nach Exazerbation bei COPD keinesfalls entsprechende Nachuntersuchungen verabsäumen!

Wissenschafter des American College of Chest Physicians haben in einer aktuellen Studie nun festgestellt, dass wenn man nach einer Exazerbation bei COPD entsprechende Nachuntersuchungen verabsäumt oder vernachlässigt, das Risiko einer erneuten Krankenhauseinweisung um ein Dreifaches erhöht ist. Die entsprechende israelische Studie wurde soeben im Fachjournal CHEST veröffentlicht.
Wie oben erwähnt ist eine Exazerbation bei COPD ist eine plötzliche deutliche Verschlechterung im Verlauf der COPD-Erkrankung innerhalb eines kurzen Zeitraums, wobei die Verschlechterung über die normalen Schwankungen des Verlaufs hinausgeht.
Prinzipiell kann eine Exazerbation bei COPD in allen Krankheitsstadien auftreten, sie ist jedoch in fortgeschrittenen Stadien häufiger und verursacht enorme Kosten für das Gesundheitssystem.
Mehr als die Hälfte aller Patienten, die aufgrund einer Exazerbation bei COPD ins Krankenhaus eingeliefert werden, werden innerhalb eines Jahres mindestens einmal erneut stationär aufgenommen. Dabei werden 14 Prozent innerhalb eines Monats, und 7 Prozent innerhalb der ersten drei Monate nach Entlassung erneut hospitalisiert.
Die Wissenschafter stellten nun fest, dass der Wohnort der Patienten einen großen Einfluss darauf hat, ob Nachuntersuchungen beim Lungenfacharzt eingehalten werden. Bei Patienten, deren Wohnort mehr als 30 Kilometer von der nächsten Klinik entfernt waren, war die Wahrscheinlichkeit, dass diese ihren Termin einhielten, bereits geringer. Patienten die im Jahr zuvor häufig im Krankenhaus waren, neigten ebenfalls dazu ihre Nachuntersuchung zu vernachlässigen bzw. zu verabsäumen.

Das Aushändigen schriftlicher Empfehlungen für eine Nachuntersuchung bei Verlassen des Krankenhauses führte dazu, dass Patienten sich eher daran hielten.

 

Nach hospitalisierter Exazerbation bei COPD Patienten aktiv auffordern, den Lungenfacharzt zur Nachversorgung aufzusuchen

Es gilt Patienten aktiv dazu aufzufordern, nach ihrer Spitalsentlassung ihren Lungenfacharzt in Hinblick auf eine entsprechende Nachversorgung aufzusuchen. Diese kann das Risiko erneuter Spitalsaufenthalte reduzieren,“ so Nimrod Maimon vom Department of Medicine und des Pulmonology Institute des Soroka and Ben-Gurion University Medical Center.

Weitere COPD-Beiträge:

Diagnose COPD – Herausforderung für die Gesellschaft

Risiko der COPD auch ohne Rückgang der Lungenfunktion

Altersbedingte Entzündungsprozesse und COPD

Geräte-Tauchen bei Asthma und COPD

Differenzialdiagnose zu Asthma und COPD

Pulmonale Rehabilitation

Quelle: The Association Between Hospital Readmission and Pulmonologist Follow-up Visits in Patients With COPD. Rachel Gavish, MD, MPH; Amalia Levy, PhD, MPH; Or Kalchiem Dekel, MD; Erez Karp, MD; Nimrod Maimon, MD. Chest. 2015;148(2):375-381. doi:10.1378/chest.14-1453

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