Donnerstag, März 28, 2024

Meningokokken-Infektionen können lebensbedrohlich sein

Eine Meningokokken-Infektion kann dramatische Folgen haben. Die beiden Verlaufsformen sind Meningitis und Sepsis, die Übertragung geschieht von Mensch zu Mensch.

Eine Meningokokkeninfektion stellt eine schwere Erkrankung dar, die innerhalb nur weniger Stunden lebensbedrohliche Ausmaße bekommen kann. Die kugelförmigen Meningokokken-Bakterien – auch als Neisseria meningitidis bezeichnet – verursachen häufig eine eitrige Hirnhautentzündung (eine Meningitis) und seltener eine Blutvergiftung (Sepsis).

 

Meningokokken in Serogruppen eingeteilt

Meningokokken sind Bakterien, die in verschiedene Serogruppen eingeteilt werden. Die Serogruppen B und C kommen in Europa am häufigsten vor. Zwei Verlaufsformen wie oben erwähnt werden beobachtet, die einzeln oder gemeinsam auftreten können:

Die Sepsis ist die schwerere, dramatischere Verlaufsform einer Meningokokkenerkrankung. 10 bis 20% der an einer Meningokokken C-Infektion Erkrankten sterben dadurch, bei mehr als 20% der Infizierten kommt es zu bleibenden Schäden wie Schwerhörigkeit, Hirnschäden, epileptische Anfälle oder Verlust von Gliedmaßen davon.

 

Meningokokken von Mensch zu Mensch

Der einzige Überträger von Meningokokken ist der Mensch. Dabei leben Meningokokken im Nasen-Rachenraum. Im Grunde genommen erfolgt die Übertragung einer Erkrankung durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Auch das Trinken aus dem selben Glas sowie enge Kontakte wie Küssen können Infektionen verursachen.

Unter dem Strich sind 5 bis 10% der Bevölkerung Träger von Meningokokken, ohne selbst daran zu erkranken. Und damit stellen sie eine wichtige Infektionsquelle dar.

Jedenfalls kann man eine Meningokokkeninfektion in jedem Lebensalter bekommen. Dabei sind die Kinder im Alter von 6 Monaten bis zu 5 Jahren jedoch im Vergleich zu anderen Altersgruppen am häufigsten betroffen. Denn bei ihnen ist das Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet. Deswegen treten etwa 40% aller Meningokokkeninfektionen im Kleinstkindesalter auf.

Einen weitere stark gefährdete Bevölkerungsgruppe sind Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren. In dieser Altersgruppe nimmt der Anteil von Meningokokken C-Erkrankungen anteilsmäßig zu. Jedenfalls entfallen etwa 20% der invasiven Infektionen auf das Teenager-Alter. Dies erklärt sich durch die vermehrten ­sozialen Kontakte.

 

Symptome echtzeitig erkennen

Das Krankheitsbild einer Meningokokkeninfektion ist im Anfangsstadium schwer zu erkennen, da die ersten Symptome jener der echten Grippe sehr ähnlich sind. Eine Soforttherapie mit Antibiotika kann mitunter noch Leben retten.

Mögliche Symptome der Meningokokkeninfektion sind:

  • Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Nackensteifigkeit: Man kann den Kopf kann nicht mehr frei vor- und zurückbewegen
  • Benommenheit, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung bis zum Koma
  • Lichtempfindlichkeit und punktförmige rote Hautblutungen – bereits gefährliches Stadium der Erkrankung
  • Bei Babys Erbrechen, schrilles Schreien und Appetitlosigkeit

Experten betonen, dass zur möglichst raschen Erstellung einer Diagnose der Patient einiges beitragen kann. Die Diagnose der Meningokokkensepsis wird fast immer anhand des typischen Ausschlages erstellt. Kinder sind jedoch meist in ­einem relativ guten Allgemeinzustand, obwohl in diesem Stadium die Meningokokkenerkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Information, genaue Beobachtung und rechtzeitiges Handeln können Leben retten. Bei Verdacht muss sofort ein Arzt oder das nächste Krankenhaus aufgesucht werden. Die Krankheit kann innerhalb von Stunden aus voller Gesundheit in den Tod führen.


Weitere Informationen:

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Meningokokken.html

http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/meningokokken/

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