Das Projekt NutritionDay analysiert seit über 10 Jahren Ernährung und Malnutrition – Mangelernährung – in Krankenhäusern und deren einzelnen Stationen.
Der Begriff Malnutrition bezeichnet eine Mangelernährung – eine Form der Fehlernährung. Dies kann schwerwiegende Folgeerkrankungen verursachen, Ernährungsmedizinen versuchen die Entstehung einer Mangelernährung zu unterbinden. Laut Untersuchungen der letzten Jahre ist etwa ein Drittel der stationär aufgenommenen Patienten mangelhaft ernährt, was den Heilungsverlauf sehr negativ beeinflusst. Dabei werde das Krankenhaus-Essen nur in weniger als 10 Prozent der Fälle als schlecht bewertet. Das Problem liegt oft in der Struktur und der Organisation des Stationsalltags. So klagen manche Patienten über mangelnde Hilfe beim Essen, andere leiden unter Übelkeit. Insgesamt gesehen essen die Patienten zu wenig.
nutritionDay gegen Malnutrition
Ziel von nutritionDay ist es, präzise Informationen über das Auftreten von Mangelernährung in Zusammenhang mit Krankenhaus-Strukturen zu sammeln. Dazu erhielten ursprünglich mehr als 400 Krankenhaus-Stationen in 26 europäischen Ländern und vier weiteren Staaten – den USA, Mexiko, Brasilien, Indien – Fragebögen.
Damit werden die Stationen und die über 10.000 Patienten in 24 Sprachen erreicht. So erhält jeder Bürger den Fragebogen in seiner Muttersprache, um keine Gruppe zu benachteiligen. Ein bewusster Blick auf die Ernährungssituation soll helfen, Malnutrition-Probleme in den Griff zu bekommen und Krankenhaus-Kosten zu senken. Die Ergebnisse des qualitätssichernden Projektes ermöglichen einerseits einen Vergleich der beteiligten Krankenhäuser, andererseits wird das Bewusstsein über Stärken und Schwächen einzelner Stationen als Organisationseinheit geschaffen.
Optimierungen, um Malnutrition in Krankenhäusern zu verringern
Nach einem gewissen Stichtag bekommen teilnehmende Einrichtungen ihre persönliche Auswertung und bieten so die Möglichkeit, die jährlichen Ergebnisse der einzelnen Stationen zu vergleichen und die jeweiligen Situationen zu optimieren.
Mit der Langzeitstudie setzte das österreichische Forscher-Team eine politische Willenserklärung des Europarats von 2003 in die Praxis um – denn das Ausmaß des Problems der Malnutrition in Krankenhäusern wurde bereits 2001 erkannt. In vielen Krankenhäusern setzen Krankenhausmanagement, die Mediziner und das Betreuungspersonal bei der Ernährung auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.
In vielen Krankenhäusern waren bereits nach wenigen Monaten nach Umstellung des Speiseplans durch Ernährungteams positive Auswirkungen erkennbar. Durch das Studienprojekt »NutritionDay« erhoffen sich die Wissenschaftler aussagekräftige Daten, um Konsequenzen daraus ziehen zu können.
Quellen:
Malnutrition in europäischen Krankenhäusern. MEDMIX 1/2006
http://www.nutritionday.org/en/politics-public-health/politics-public-health/index.html