Donnerstag, April 25, 2024

D-Amphetamin: Dopamin im Gehirn erhöhen zur Leistungssteigerung bei Älteren

D-Amphetamin hilft, das Dopamin im Gehirn zu erhöhen, was manchmal eine Leistungssteigerung bei Älteren bringen kann.

Kann die Anwendung von Dopamin-stimulierenden Mitteln wie D-Amphetamin die Funktionen im Gehirn positiv beeinflussen und damit eine Leistungssteigerung bei älteren Menschen bringen? Im Grunde genommen reguliert der Neurotransmitter Dopamin die Aktivität des Gehirns und dient unter anderem dem Arbeitsgedächtnis. Das heißt, Dopamin beeinflusst beim Menschen die Fähigkeit, dass er sich mehrere Dinge merkt und verändern kann. Ältere Erwachsene haben übrigens im Durchschnitt weniger Dopamin als jüngere Erwachsene und zeigen niedrigere Arbeitsgedächtnisleistungen. Außerdem ist die Variabilität ihrer Aktivitäten im Gehirn geringer.



 

Dopamin regelt Aktivitäten im Gehirn und beeinflusst Gehirnleistung nebst Leistungssteigerung

Die Zusammenhänge zwischen Dopamin, Variabilität der Aktivitäten im Gehirn und Alter, Gehirnleistung und Leistungssteigerung liegen jedoch noch im Dunkeln. Um diese Zusammenhänge zu erhellen, untersuchte das internationale Forscherteam die Wirkung der chemischen Substanz D-Amphetamin auf die Gehirnaktivität und das Arbeitsgedächtnis.

D-Amphetamin führt zur vermehrten Ausschüttung von Dopamin und wird auch bei der Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern eingesetzt.


Bio-Doping mit Rote Beete beim Sport für Leistungssteigerung, Kraft, Ausdauer und Fitness

Bio-Doping mit Rote Bete als Saft hat unterstützende Wirkung auf Leistungssteigerung und Ausdauer beim sportlichen Training. © Maridav / shutterstock.com
Bio-Doping mit Rote Bete als Saft hat unterstützende Wirkung auf Leistungssteigerung und Ausdauer beim sportlichen Training. © Maridav / shutterstock.com

Rote Beete unterstützt die Leistungssteigerung, Ausdauer und Fitness, wegen der Wirkung gilt Rote-Beete-Saft als Bio-Doping beim Sport. Mehr dazu unter https://medmix.at/bio-doping-mit-rote-beete-fuer-ausdauer-und-fitness/


Studiendetails

Die Forscher teilten zunächst jüngere und ältere Erwachsene in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe erhielt in der ersten Sitzung D-Amphetamin und in der zweiten Sitzung ein Placebo. Bei der zweiten Gruppe war es umgekehrt. Weder die Probanden noch die Studienleiter kannten die Reihenfolge, in der Wirkstoff und Placebo verabreicht wurden.

In beiden Sitzungen wurde die Variabilität der Hirnaktivität mit einem Magnetresonanztomografen (MRT) gemessen, während die Probanden eine Arbeitsgedächtnisaufgabe bearbeiteten.

Die Forscher sagten voraus, dass die Gabe von D-Amphetamin die Ausschüttung von Dopamin und die Variabilität der Aktivität im Gehirn erhöhen sowie eine Leistungssteigerung des Arbeitsgedächtnisses erzielen könnte. Und zwar insbesondere bei älteren Erwachsenen.



 

Mehr Dopamin im Gehirn muss nicht immer gut sein

Das vorhergesagte Ergebnismuster traf zu, allerdings nur bei denjenigen älteren Erwachsenen, die das D-Amphetamin in der ersten Sitzung erhielten. Bei Probanden, die das D-Amphetamin in der zweiten Sitzung erhielten, kam es zwar ebenfalls zu einer Steigerung der Gehirnaktivität. Die Effekte von mehr Dopamin auf die Leistung des Gehirns brachten hierzu aber keine Leistungssteigerung beim Lösen der Arbeitsgedächtnisaufgabe.

Bei einigen jungen Probanden, die eine hohe Gehirnaktivität und hohe Leistungen zeigten, wirkte D-Amphetamin übrigens sogar leistungsmindernd. Mehr Dopamin muss also nicht immer gut für die Gehirnleistung und auch zur Leistungssteigerung sein. Ab einem bestimmten Punkt nehmen die Leistungen wieder ab.

 

Erhöhen von Dopamin im Gehirn kann geistige Leistungssteigerung fördern

Der Erkenntnisgewinn der Studie liegt in dem Nachweis, dass die Gabe einer Dopamin-stimulierenden Substanz vornehmlich bei älteren Erwachsenen die Variabilität der Hirnaktivität steigert. Und dass das Erhöhen von Dopamin im Gehirn zu einer geistigen Leistungssteigerung führen kann.

Die Forscher sehen in den Ergebnissen aber noch keine Grundlage für eine Empfehlung an ältere Erwachsene, D-Amphetamin einzunehmen. Zuvor müssten weitere Studien die Langzeiteffekte sowie die Wirkungen einer wiederholten Gabe von D-Amphetamin genauer analysieren.

Mittlerweile konnte man im Tiermodell jedenfalls bestätigen, dass allgemein mehr Dopamin im Gehirn positive beispielsweise für die Leistungssteigerung war.


Dopamin-Ausschüttung reguliert unsere Aufnahme von Nahrung

Die Aufnahme von Nahrung und Dopamin hängen zusammen, wir essen vermutlich bis zur zweiten, durch den Magen vermittelten Dopamin-Ausschüttung. Mehr dazu unter https://medmix.at/dopamin-ausschuettung-nahrungsaufnahme/

Milchshake © Africa Studio / shutterstock.com
Milchshake © Africa Studio / shutterstock.com



Literatur:

Garrett, D. D., Nagel, I. E., Preuschhof, C., Burzynska, A. Z., Marchner, J., Wiegert, S., Jungehülsing, G., Nyberg, L., Villringer, A., Li, S.-C., Heekeren, H. R., Bäckman, L., & Lindenberger, U. (2015).  Amphetamine modulates brain signal variability and working memory in younger and older adults. Proc Natl Acad Sci U S A. 2015;112(24):7593-7598. doi:10.1073/pnas.1504090112


Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

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