Montag, April 22, 2024

Lungensport gegen Atemnot: Atemübungen und Sport

Lungensport mit Atemübungen sind wichtig, um die Atemmuskulatur zu stärken. Denn Sport kann die Atemnot lindern und das Fortschreiten von Lungenerkrankungen bremsen.

Chronische Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD sind meist nicht heilbar. Ziel einer Behandlung ist es, die Symptome wie Husten, zähen Schleim oder Atemnot zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen. Neben Medikamenten sind Lungensport und Atemübungen eine wichtige Therapiesäule. Sport hilft deswegen gegen die Atemnot, da die körperliche Anstrengung die Atemmuskulatur stärkt. Damit können die betroffenen Patienten schließlich auch die Leistungsfähigkeit erhalten.

 

Zunehmende Atemnot: Schonung kann kontraproduktiv sein, Sport dagegen nützt

Chronische Lungenerkrankungen machen sich durch zunehmende Atemnot bemerkbar. Das geschieht zunächst nur bei anstrengenden Tätigkeiten, später allerdings auch im Ruhezustand. Die meisten Patienten neigen deshalb dazu, sich körperlich zu schonen. Das kann den Krankheitsverlauf jedoch dramatisch beschleunigen.

Untersuchungen zeigen, dass die Abnahme der körperlichen Aktivität ein wichtiger Faktor ist, der die Sterblichkeit und die Anzahl der Krankenhauseinweisungen erheblich beeinflusst. Die Patienten fühlen sich nicht nur schlechter – Bewegungsmangel führte auch zu häufigeren Krankenhausaufenthalten und vermehrten Todesfällen.

Hinzu kommt die soziale Isolation. Aus Angst vor Husten und Atemnot trauen viele Betroffene sich nicht mehr, das Haus zu verlassen und alltäglichen Aktivitäten nachzugehen. Vereinsamung und Depression sind oft die Folge.

 

Lungensport mit Atemübungen steigern das Wohlbefinden und die Überlebenschancen

Je früher Betroffene sich einer Lungensport-Gruppe anschließen oder selbst aktiv werden, desto mehr steigen ihr Wohlbefinden und ihre Überlebenschancen. Wichtig ist, dass das Training den Lungenkranken fordert, aber nicht überbelastet.

Spezielle Lungensport-Gruppen bieten ein regelmäßiges, gemeinsames Training speziell für Menschen mit Lungenerkrankungen an. Dazu gehören Kraft- und Ausdauertraining, Dehn- und Koordinationsübungen sowie Entspannungs- und Atemtechniken.

Bei den meisten Lungensport-Gruppen findet das Training ein- bis zweimal pro Woche für jeweils 60 Minuten statt. Und die Patienten sollen dann die erlernten Lungensport-Übungen noch durch ein eigenes Training ergänzen.


Quelle:

Statement » Laufen gegen Atemnot: Sport und Bewegung helfen bei chronischen Lungenerkrankungen «  von Professor Dr. med. Andreas Rembert Koczulla, Pneumologische Rehabilitation an der Philipps-Universität Marburg. CA Fachzentrum Pneumologie, Schön Kliniken Berchtesgadener Land, Schönau am Königssee. 59. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Dresden, März 2018

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