Die Wirkstoffkombination aus Trifluridin und Tipiracil – Markenname Lonsurf – ist eine Therapieoption für Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom.
Das peroral bioverfügbare Zytostatikum Lonsurf mit der Wirkstoffkombination Trifluridin und Tipiracil ist zugelassen für erwachsene für Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom, die bereits viele Medikamente bekommen haben, darunter Fluoropyrimidin-, Oxaliplatin- und Irinotecan-basierte Chemotherapien sowie zielgerichtete Therapeutika wie Anti-VEGF- und Anti-EGFR-Substanzen. Die Kombination aus Trifluridin und Tipiracil ist eine Option, wenn die verfügbaren Therapien ausgeschöpft sind oder nicht infrage kommen.
Lonsurf
Lonsurf enthält die Wirkstoffe Trifluridin und Tipiracil. Das Krebsmedikament ergänzt die Behandlung von erwachsenen Personen mit metastasierendem kolorektalem Karzinom.
Lonsurf wird vor allem bei jenen Patienten angewendet, die bereits andere verfügbare Behandlungen erhalten haben. Dazu zählen einerseits Chemotherapie basierend auf Fluoropyrimidinen, Oxaliplatin oder Irinotecan. Andererseist gehören dazu Behandlungen mit anderen Wirkstoffen gegen Krebs wie Anti-VEGF-Therapien und Anti-EGFR-Therapien. Schließlich soll Lonsurf aber auch alle jene Patienten helfen, die keine dieser medikamentösen Therapien erhalten dürfen.
Sehr häufige Nebenwirkungen von Lonsurf mit mehr als 3 von 10 Betroffenen sind Neutropenie, Übelkeit, Müdigkeit, Anämie und Leukopenie. Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind Knochenmarksdepression, wenn das Knochenmark weniger Blutkörperchen produziert als normal, sowie gastrointestinale Toxizität. Dazu zählt beispielweise eine Schädigung der Darmschleimhaut durch Geschwüre.
Wirkmechanismen
Lonsurf enthält das antineoplastische Thymidin-basierte Nukleosid-Analogon Trifluridin und den Thymidin-Phosphorylase (TPase)-Inhibitor Tipiracil-Hydrochlorid, die in einem molaren Verhältnis von 1:0,5 kombiniert sind.
Trifluridin wird nach Aufnahme in den Tumorzellen phosphoryliert. Nach weiterer Metabolisierung wird der Wirkstoff direkt in die DNA eingebaut. Schließlich beeinflusst Trifluridin die DNA-Funktionen und verhindert die Zellproliferation. Jedoch baut TPase die Substanz rasch ab, deswegen kommt es nach oraler Einnahme zu einem hohen First-Pass-Effekt.
Das synthetisch hergestellte Tipiracil – ein Analogon der Nukleinbase Thymin – verhindert als Hemmstoff des Enzyms Thymidinphosphorylase den ansonsten zu schnellen Abbau von Trifluridin. Deswegen kombiniert sinnvollerweise Lonsurf die beiden Substanzen. In präklinischen Studien wurde für die Kombination sowohl gegen 5-Fluorouracil (5- FU)-sensitive als auch gegen resistente kolorektale Tumorzelllinien eine Tumoraktivität gezeigt.
Quellen: