Donnerstag, März 28, 2024

Herzgesundheit: Lebensstil-Empfehlungen optimieren

Vorbeugende Maßnahmen für die Herzgesundheit sind vor allem Lebensstil-Änderungen, wobei dementsprechende ärztliche Empfehlungen oft spät gemacht werden.

Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden professionelle Lebensstil-Empfehlungen oft zu spät gegeben. Sehr häufig geschieht dies erst bei bereits vorliegenden Risikofaktoren oder einer bereits bestehender Krankheit. Ärzte sollten speziell ihre älteren Patienten häufiger mit Nachdruck darauf aufmerksam machen, welche guten Effekte für die Herzgesundheit gesundheitsfördernde Lebensstil-Änderungen bringen. Sie sollten mit den Senioren früh genug die Möglichkeiten und sinnvolle Maßnahmen besprechen.

Grundsätzlich kann der Lebensstil starken Einfluss auf die Gesundheit haben und die beste Möglichkeit, Risikofaktoren zu vermeiden beziehungsweise zu verringern und weitere Erkrankungen zu vermeiden:

  • vorbeugend im Zusammenhang mit der Gesundheitsförderung, und auch
  • kurativ im Zusammenhang mit Lebensgewohnheiten, die sich auf eine bereits bestehende Erkrankung anpassen sollten.

 

Wie sich der Lebensstil allgemein auf die Gesundheit auswirken kann

Unser Lebensstil umfasst verschiedene individuelle und vom jeweiligen Menschen zu verantwortende Aktionen, Handlungen aber auch Einstellungen. Es bestehend bestimmte riskante Lebensstilfaktoren, die die Menschen ändern sollten, um im Sinne ihrer guten Gesundheit ihr Leben zu gestalten.

Die größten positiven Wirkungen eines gesunden Lebensstils bestehen in Zusammenhang mit den, auch durch eine immer älter werdende Gesellschaft, immer häufiger autretenden Zivilisationskrankheiten. Zu diesen nicht übertragbaren Krankheiten zählen Bluthochdruck, Übergewicht, Fettleibigkeit und Diabetes, weiters Störungen des Fettstoffwechsels sowie Erkrankungen von Knochen, Skelett, Muskeln und Gelenke. Vor allem die in den westlichen Industriestaaten dramatisch zunehmende Adipositas-Prävalenz mit all ihren nachgewiesenen Folgeerkrankungen stellt global eine zentrale Herausforderung dar. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO stellt heute Fettleibigkeit sogar das weltweit am schnellsten wachsende Gesundheitsrisiko dar.

 

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel kann direkten Einfluss auf die Entstehung solcher Krankheiten haben, aber auch eine ungesunde Ernährung und Rauchen stellen ernste Risikofaktoren dar. Beispielsweise hat eine vor Jahren veröffentlichte Metaanalyse gezeigt, dass Menschen, die sich viel zu wenig bewegen, ein mehr als doppelt so hohes Risiko haben, eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden.

Natürlich müssen auch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Rückenprobleme mit zu wenig Bewegung in Zusammenhang gebracht. Doch Bewegungsmangel kann auch mit einer Beeinträchtigung bei sozialen Kontakten einhergehen und für das Auftreten von psychischen Störungen wie Depressionen, psychosomatischen Problemen, Stress, Schlafstörungen und mangelnde Konzentration verantwortlich sein.

 

Ärztliche Empfehlungen zu Lebensstil-Änderungen für die Herzgesundheit

Eine neue Studie aus Würzburg zu ärztlichen Lebensstil-Empfehlungen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sieht Optimierungs-Bedarf.

In der Primärprävention, bei der es um das bestmögliche Verhindern der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten geht, werden ärztliche Lebensstil-Empfehlungen zu einem gesunden Lebensstil häufiger bei Menschen ausgesprochen, die bereits bekannte kardiovaskuläre Risikofaktoren haben, was relativ spät ist.

In der Sekundärprävention, deren Ziel das Verhindern des Fortschreitens einer bestehenden Krankheit ist, ist eine ärztliche Empfehlung zu einem gesunden Lebensstil wahrscheinlicher, wird allerdings mit zunehmendem Alter der Patienten immer seltener. „Da jedoch auch ältere KHK- Patienten stark von Lebensstil-Interventionen profitieren, sollten die Ursache der Abnahme adäquater ärztlicher Lebensstil-Empfehlungen identifiziert und ihnen entgegengewirkt werden“, sagte Studienleiterin Theresa Tiffe (Würzburg) auf den Deutschen Herztagen in Berlin.

 

Lebensstil-Empfehlungen häufiger in der Sekundärprävention

Mit Ausnahme der Empfehlung zum Rauchverzicht erhielten Personen in der Sekundärprävention häufiger Empfehlungen zu einem gesunden Lebensstil als in der Primärprävention:

  • zur Gewichtsreduktion 69,2 gegenüber 43,8 Prozent,
  • zu körperlicher Aktivität 71,4 gegenüber 52,1 Prozent,
  • zu gesunder Ernährung 73,1 gegenüber 43,9 Prozent.

Die von Tiffe untersuchte Primärpräventions-Patientengruppe bestand aus 665 Teilnehmern ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung, die an einer Studie (STAAB) über frühe, noch symptomlose Stadien der Herzschwäche teilnahmen. Die Sekundärpräventions-Gruppe umfasste 536 Patienten mit bekannter koronarer Herzerkrankung, die in die EUROASPIRE-Studie eingeschlossen waren.

Körperliche Aktivität, Nikotinabstinenz, Gewichtsnormalisierung und gesunde Ernährung sind bei Personen mit hohem kardiovaskulärem Risiko beziehungsweise bereits bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung mit einer Reduktion von Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit assoziiert. Betroffene Patienten sollten das Rauchen einstellen, das Gewicht reduzieren – ab einem BMI >25kg/m2 –, mehr Bewegung machen und Sport betreiben sowie sich gesünder ernähren.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. – www.dgk.org

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