Donnerstag, April 25, 2024

Peniskrebs-Therapie: organerhaltende Operation bei Peniskarzinom

Als Therapie bei Peniskarzinom, Peniskrebs, hat sich eine weitgehend organerhaltende Operation durchgesetzt, die hohe Lebensqualität der Patienten erhalten kann.

Die heutzutage eingesetzte Standardbehandlung bei Peniskarzinom, bei Peniskrebs, ist eine organerhaltende operative Therapie, die bei den Patienten zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität und sexueller Zufriedenheit führt. Die weniger restriktive Operation erfordert aber eine erheblich intensivere Nachsorge und damit mehr Eigenverantwortung und Konsequenz in der Therapie der betroffenen Peniskarzinom-Patienten.

 

Für hohe Lebensqualität bei Peniskrebs: Organerhaltenden Operation als moderne Peniskarzinom-Therapie

Die Entwicklung zur organerhaltenden Tumorchirurgie beim Peniskarzinom stellt für Patienten einen großen Therapie-Tortschritt dar. Basierend auf den evidenzbasierten Leitlinien zur Peniskarzinom-Therapie der European Association of Urology (EAU) wird seit 2010 – sofern die Indikationsstellung stimmt – mit einem geringeren Sicherheitsabstand zum Tumor operiert, sodass vielen Männern mit frühen Tumorstadien eine Penisteilamputation erspart bleiben kann. Wenn der Tumor noch nicht in die umliegenden Gewebe vorgedrungen ist, kann unter Umständen auch eine Lasertherapie oder eine Bestrahlung infrage kommen.

Im Gegensatz zur partiellen oder totalen Penisamputation bedeutet der Organerhalt eine enorme Entlastung für die Betroffenen. Sie können weiterhin sexuell aktiv sein und meist ohne Beeinträchtigung Wasser lassen.

Die weniger radikalen OP-Verfahren bringen allerdings eine veränderte, engmaschige Nachsorge über mindestens fünf Jahre mit sich, um wiederkehrende Tumore, sogenannte Rezidive, rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die aktuelle EAU-Leitlinie sieht in den ersten beiden Jahren alle drei Monate, danach halbjährliche Kontrollen vor.

Wenn bei einem Peniskarzinom Metastasen in den Leistenlymphknoten auf, dann entfernt man diese mittels Operation. Parallel erfolgt eine Chemotherapie und eine Nachsorge, die ebenfalls streng zu kontrollieren ist.

 

Wichtig nach der Operation: Engmaschige Nachsorge im Rahmen der schonenden Peniskarzinom-Therapie!

Die Patienten sollten aber die Nachsorge-Termine regelmäßig wahrzunehmen und sich selbst aufmerksam zu beobachten, auch auf kleine Veränderungen zu achten. Hautveränderungen, Schwellungen oder Verhärtungen an Eichel oder Vorhaut könnten auf ein Rezidiv hindeuten.

 

Symptome, die typisch für einen Primärtumor sind

Ausfluss, nässende Geschwüre oder Blutungen aus der Harnröhre können ebenso erste Anzeichen sein. Betroffene Männer bemerken zunächst meist schmerzlose Veränderungen der Haut oder an Größe zunehmende warzenartige Wucherungen. Häufig vermuten Männer eine nicht heilende Wunde und lassen wertvolle Zeit verstreichen, bevor sie den Urologen aufsuchen.

Insbesondere bei einer Vorhautverengung (Phimose) kann sich bei Erwachsenen ein Peniskarzinom entwickeln, da die Entwicklung einer chronischen Entzündung karzinomfördernd ist. Wichtig sind eine gute Genitalhygiene und regelmäßige Selbstuntersuchung. Bei Vorliegen einer ausgeprägten Vorhautverengung sollte diese operiert werden, was ambulant erfolgen kann. Es besteht auch ein Zusammenhang mit Infektionen durch das sexuell übertragbare Humane Papilloma-Virus (HPV). Etwa bei der Hälfte der Peniskarzinome können HPV-Viren nachgewiesen werden. Daher vermutet man, dass diese zu 50 Prozent durch karzinogene HPV-Stämme verursacht werden.

Der Altersschwerpunkt beim Prostatakarzinom liegt um die 60 Jahre, aber auch deutlich jüngere Männer sind betroffen – gerade für jüngere Patienten haben organerhaltende Operationen besondere Bedeutung.


Quelle: https://www.urologenportal.de/

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