Donnerstag, März 28, 2024

Lebenskompetenzen – Life Skills – zur Suchtprävention

Der von der WHO entwickelte Katalog zu Lebenskompetenzen – »Life Skills« – bietet eine wichtige Basis, auf der erfolgreiche Suchtprävention aufbaut.

Sucht und Drogenmissbrauch sind Formen des Aggressionsabbaus und Zeichen mangelnden Selbstwertgefühls sowie fehlenden Vermögens, Konflikte zu lösen. Die Förderung von Lebenskompetenzen ist auch anerkannt als einer der erfolgreichsten Ansätze in der Ressourcen orientierten Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Im Jahr 1994 definierte die Weltgesundheitsorganisation WHO im Zusammenhang mit Suchtprävention, dass Lebenskompetenzen diejenigen Fähigkeiten sind, die einen angemessenen Umgang einerseits mit den Mitmenschen und andererseits auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben möglich machen.



Für die Experten der WHO sind diese Fähigkeiten bedeutsam für die Stärkung der sogenannten psychosozialen Kompetenz. Als Lebenskompetenzen wurden nachfolgend dokumentierte Life Skills definiert.

 

Selbstwahrnehmung und ­Einfühlungsvermögen

Selbstwahrnehmung und ­Einfühlungsvermögen inkludiert ein differenziertes Selbstbild ebenso wie einen positiven Selbstwert, das Vertrauen in die Fähigkeit, eigene ­Stärken und Schwächen zu erkennen und sich seiner Wünsche, Bedürfnisse und Befindlichkeiten bewusst zu sein.

Darin liegt die Voraussetzung für Empathie, zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation. Mit dem Steigen des körperlichen Wohlbefindens sinkt automatisch die Notwendigkeit, andere in eigene Spannungen einzubeziehen.

 

Umgang mit Stress und negativen Emotionen als Lebenskompetenzen

Stress, Angst und ihre Auslöser müssen bewusst wahrgenommen werden. Man kann bereits im Kindesalter lernen, diese Faktoren zu reduzieren. Es geht dabei auch um das angemessene Umgehen mit Gefühlen. Denn wenn die Alltagsbe­las­tungen Körper und Geist nicht überfordern und gemeistert werden können, wird ein gutes Gefühl, der sogenannte Eustress, wahrgenommen.



Bei negativem Stress – Distress – hingegen reichen Bewältigungsstrategien nicht aus, um ihre Alltagsherausforderungen positiv zu meistern. Distress führt zu negativen körperlichen, geistigen und seelischen Folgen für die betroffene Person – bei längerer Belastung kann ein Burnout-Syndrom auftreten.

 

Kommunikation, Selbst­behauptung, Standhaftigkeit

Die Fähigkeit, sich verbal und nonverbal ausdrücken zu können, »nein« sagen zu lernen und dem Gruppendruck, den Ver­lockungen der Werbung und der Medien zu widerstehen. Dabei sollte auch im Fokus sein, dass man Kindern und Jugendlichen hilft, ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln und zu stärken. Das ist im Sinne der Suchtprävention von sehr großer Bedeutung.

 

Kritisches Denken, Probleme lösen

Bei den Life Skills Kritisches Denken sowie Probleme lösen geht es um die Fähigkeiten, Informationen und Erfahrungen ana­lysie­ren zu können und konstruktiv mit Problemen des täglichen Lebens umgehen zu lernen.

 

Risikokompetenz und Information

Sachliche Information, um Sucht, Konsum und die Wirkung von Substanzen realistisch einschätzen zu können, sollten Betroffene wissen. Dem liegt spezifisches Wissen über das Funktionieren des eigenen Körpers, über schädigende Wirkung verschiedener Substanzen, über Ernährung und vieles andere zugrunde.




Quelle: UNICEF; Definition of Terms, Welgesundheitsorganisation

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