Freitag, April 19, 2024

KV-Verhandlungen für ÄrztInnen der Ordensspitäler Österreichs

Die Verantwortlichen der Ordensspitäler Österreichs wollen im Rahmen der KV-Verhandlungen nicht auf eine einzige Forderung ihrer Mitarbeiter eingehen.

 

Bei der ersten Kollektivvertragsrunde für die ÄrztInnen der Wiener Ordensspitäler am 11. Februar 2016 haben die Arbeitgeber einen klaren Fehlstart hingelegt. „Es gibt keinerlei Bereitschaft der Arbeitgeber für eine ordentliche Verhandlung im Sinne der Beschäftigten“, kritisiert der stellvertretende vida-Vorsitzende und Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Willibald Steinkellner. Als erste Maßnahme wurden Betriebsversammlungen anberaumt. Weitere Aktionen und Protestkundgebungen sind jederzeit möglich.

„Konsensorientierte Verhandlungen sehen anders aus. Dass die Verhandler der Ordenspitäler nicht auf eine einzige Forderung ihrer Mitarbeiter eingehen wollen, ist für mich unverständlich.“

Hermann Leitner, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien

„Bei der gestrigen Verhandlung haben die Arbeitgeber schlichtweg alle relevanten Forderungen abgelehnt. Sowohl eine Einkommenserhöhung als auch eine Annäherung des Gehaltsschemas an jenes der ÄrztInnen beim KAV wurden als nicht gerechtfertigt zurückgewiesen. Dabei kann es sich eigentlich nur um einen verspäteten und schlechten Faschingsscherz handeln“, so Steinkellner. Zwischen den Einkommen der ÄrztInnen in den Ordensspitälern und jenen in den Krankenhäusern des KAV klafft eine deutliche Lücke, betont Steinkellner: „Diese zu schließen und für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen ist unser oberstes Ziel.“

Ähnlich sieht das Hermann Leitner, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien: „Konsensorientierte Verhandlungen sehen anders aus. Dass die Arbeitgeber nicht auf eine einzige Forderung ihrer Mitarbeiter eingehen wollen, ist für mich unverständlich.“ Leitner fordert daher für die weiteren Verhandlungen „mehr Gesprächsbereitschaft“.

 

Betriebsversammlungen in den Spitälern abhalten und die Beschäftigten informieren

Aufgrund des Verhaltens der Arbeitgeber werden die BetriebsrätInnen in der nächsten Woche Betriebsversammlungen in den Spitälern abhalten und die Beschäftigten informieren. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, bei der nächsten Verhandlungsrunde ein seriöses Angebot auf den Tisch zu legen. Sollte das nicht geschehen, werden weitere Aktionen und Protestkundgebungen, die auch die PatientInnen bemerken werden, folgen“, kündigen Steinkellner und Leitner an.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für 17. März 2016 geplant.

www.vida.at; www.aekwien.at

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...