Donnerstag, März 28, 2024

Infektionen mit Tuberkulose bleiben weltweit ein Problem

Infektionen mit Tuberkulose zählen noch immer weltweit zu den führenden medizinischen Problemen, wobei in den meisten Fällen die Erkrankung sehr gut therapierbar ist.

Infektionen mit Tuberkulose zählen weltweit nach wie vor zu den ansteckendsten bakteriellen Infektionskrankheiten. Bis 2013 gingen die Zahlen an Neuinfektionen zurück, dieser Abwärtstrend stagniert seitdem jedoch. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) treten jährlich Millionen neuer Fällen von Menschen mit Tuberkelbakterien auf. Bei etwa zehn Prozent der Menschen verlaufen diese Infektionen mit Tuberkulose weltweit tödlich. Dabei ist Tuberkulose in den meisten Fällen durch eine Langzeittherapie mit Antibiotika vollständig heilbar.

Der aktuelle globale Tuberkulosebericht 2022 der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichte Bericht zeigte eine umfassende, aktuelle Bewertung der Tuberkulose (TB)-Epidemie weltweit. Anhand von Daten aus 215 Ländern berichtete man in der Ausgabe des Jahres 2022 die Fortschritte bei der Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionen mit Tuberkulose auf weltweiter sowie regionaler und Länderebene. Der Bericht enthält auch eine Bewertung, wie sich die COVID-19-Pandemie auf den Zugang zu Tuberkulose-Diensten weltweit ausgewirkt hat. Dabei zeigte sich ein Anstieg der Zahl der Menschen, die weltweit an Infektionen mit Tuberkulose erkrankten. Zudem gab es einen Anstieg der Zahl der Tuberkulose-Todesfälle zwischen 2019 und 2021. Das bedeutete eine Umkehrung der jahrelangen Fortschritte.

 

Infektionen mit Tuberkulose weltweit auf der politischen Agenda

Infektionen mit Tuberkulose gehören weltweit mit den eingangs zitierten Millionen Todesfällen zu den zehn häufigsten Todesursachen. Dementsprechend müssen die Anstrengungen in der Kontrolle der Infektionen mit Tuberkulose weltweit verstärkt werden. Ein Rückgang der Erkrankungszahlen von jährlich zehn Prozent ist erforderlich.

Trotz moderner und effektiver Maßnahmen, um Tuberkulose rasch zu diagnostizieren, zu heilen und so Folgeinfektionen zu vermeiden, muss es niedrigschwellige Angebote für Erkrankte geben. Weiter müssen Ärzte bei Symptomen wie länger bestehendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsabnahme auch an Tuberkulose denken.

 

Tuberkulosekontrolle

Für eine erfolgreiche Tuberkulosekontrolle ist einerseits eine bestmögliche Diagnostik und Patientenversorgung notwendig. Andererseits muss auch das öffentliche Gesundheitssystem Ressourcen bereitstellen. Beispielsweise ist eine aktive Fallsuche essentiell, um Erkrankungsfälle und Neuinfektionen zu finden und eine Verbreitung zu vermeiden. Dabei muss man enge Kontaktpersonen von Patienten mit infektiöser Lungentuberkulose ermitteln. Denn dann kann man bei Bedarf eine weitergehende Untersuchung oder präventive Therapie veranlassen.

Hierzu kann der Einsatz der Gesamtgenomsequenzierung entscheidend dazu beitragen, infektionsepidemiologische Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen und Übertragungswege aufzuklären. Gerade für Länder mit vergleichsweise wenigen Tuberkulose-Erkrankungen gewinnt der Einsatz molekularer Methoden zur frühen Erkennung von Infektionsketten und resistenten Erregern zunehmend an Bedeutung. In diesem Sinne steht die Überwachung und Kontrolle der Infektionen mit Tuberkulose zu Recht weltweit auf der politischen Agenda.

 

Infektionen von Mensch zu Mensch

Bei den meisten Betroffenen breiten sich die Erreger der Tuberkulose in der Lunge aus, seltener in anderen Organsystemen wie Nieren, Rückenmark oder Hirnhäuten. Die Bakterien werden über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, die Inkubationszeit beträgt circa sechs bis acht Wochen.

Infektionen mit Tuberkulose beginnen mit unspezifischen Symptomen wie nächtlichem Schwitzen, leichtem Fieber, Appetitlosigkeit oder Husten. In einigen Fällen kommt es zu blutigem Husten und Atemnot.

Die Diagnose von Infektionen mit Tuberkulose erfolgt mittels eines mikrobiologischen Tests sowie einer Röntgenaufnahme der Lunge. Eine Tuberkulose ist in den allermeisten Fällen sehr gut zu behandeln. Durch die Gabe zweier wirksamer Antibiotika über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr, kann die Krankheit in der Regel ohne Folgeschäden ausheilen.

 

Multiresistente Tuberkulose

Größere Probleme verursacht hingegen die multiresistente Tuberkulose. Die Erreger dieser schwer behandelbaren Form weisen eine Resistenz gegenüber den Antibiotika der Standardtherapie auf. Bei der Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose werden verschiedene spezifische Antibiotika parallel eingesetzt.

Den besten Schutz vor Infektionen mit Tuberkulose bieten die gängigen Hygienemaßnahmen. Jedoch erhöht sich das Risiko für Infektionen mit Tuberkulose durch die weltweit verstärkte Reisetätigkeit. Und zwar vor allem in östlichen und fernöstlichen Ländern. Ebenso erkranken Menschen mit geschwächten Immunsystem häufiger an einer Tuberkulose.


Quellen:

https://www.rki.de/tuberkulose

http://www.uniklinikum-regensburg.de/

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