Donnerstag, März 28, 2024

Kraftsport ist ein Individualsport: mit eigenen Strategien für jeden einzelnen

Jeder von uns ist einzigartig und braucht dementsprechend auch eine eigene Strategie und eine eigene Idee, wie es beim Kraftsport ans Ziel gehen könnte.

Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wie sie mit fitnessgerechter Ernährung und dem entsprechenden Sport einen attraktiveren Körper bekommen können. Leider ist die pure Flut an Informationen, die ständig über das Internet, über Zeitschriften und mittlerweile auch das Fernsehen auf uns einprasselt, für eine gewisse Verwirrung bei all den Interessenten verantwortlich. Genau aus diesem Grund wollen wir uns einmal ansehen, was im Allgemeinen empfohlen wird und warum Individualität im Fitness- und Kraftsport eine wichtige Rolle spielt.

 

Die Beliebtheit von Fitness und ihre Gründe

Fragen wir uns aber in einem ersten Schritt, woher eigentlich die immense Beliebtheit des Fitness-Sports kommt. Sie scheint eine ganze Menge verschiedenster Gründe zu haben: Einerseits haben in den westlichen Gesellschaften immer mehr Menschen eine gesundheitsgefährdende Adipositas entwickelt, die vor allem zu wenig Bewegung und einer schlechten Ernährung zuzuschreiben ist. Diese Faktoren rühren wiederum daher, dass die Arbeitswelt hierzulande sich weitestgehend verändert hat. Während vor vielen Jahrzehnten die Zahl der handwerklich, landwirtschaftlich und in der industriellen Fertigung beschäftigen Bürgerinnen und Bürger wesentlich höher war, arbeiten die meisten nun im Büro und sitzen daher in ihrem beruflichen Alltag sehr überwiegend. Darin liegt zum Teil die Tatsache begründet, dass vielen Menschen hierzulande die Bewegung fehlt.

Der andere Grund ist die mangelhafte Ernährung: Nie war die Verfügbarkeit von leckerem Essen größer. Viele der leckeren Speisen haben den Vorteil, dass sie schnell zuzubereiten sind und somit die Kunden am Supermarkt anlocken – oder in Fast-Food-Ketten verkauft werden. Bei jeder dieser Varianten gilt, dass das Essen wahren Kalorienbomben gleicht, die man mit einem kleinen Spaziergang auch nicht gleich wieder abbauen kann.

Die Beliebtheit der Fitnessszene ist letztendlich eine direkte Antwort auf diese negativen Zivilisationsphänomene und versucht diesen eine größere Fokussierung auf die Gesundheit entgegenzusetzen. Andererseits geht es aber ganz klar um das Erreichen einer schon länger etablierten Ästhetik, die wir auch in der Werbung immer wieder finden. Schließlich sind die Models, die wir in Werbespots und auf Plakaten sehen, oft recht durchtrainiert.

Schlussendlich gehört zu dem Sport eine große Industrie: Supplementfirmen, Bekleidungshersteller, die Produzenten von Gewichten und Geräten, Fitnessstudio-Ketten, all sie verdienen am Fitness-Hype.

Zu Fitness und Kraftsport gibt es eine recht umfangreiche Trainingsliteratur. © xalanx / fotolia.de
Zu Fitness und Kraftsport gibt es eine recht umfangreiche Trainingsliteratur. © xalanx / fotolia.de

Informationsquellen für den Einstieg

Das heißt aber keineswegs, dass Fitness deshalb schlecht sei – im Gegenteil! Man sollte sich lediglich darum bemühen, einen individuellen und eigenen Zugang dazu zu bekommen. Deshalb ist es nicht ganz unwichtig, sich breit zu informieren. Dazu ist unter anderem die gegenwärtige Studienlage im Kraftsport empfehlenswert. Schließlich versucht man hier, mit wissenschaftlichen Mitteln der optimalen Ernährung und dem idealen Training ein paar Schritte näherzukommen.

Viele Beobachtungen im Kraftsport können durchaus Effekte für den einzelnen Trainierenden oder die einzelne Trainierende bringen – hier gilt learning by doing. Es empfiehlt sich allerdings, hier nicht ausschließlich auf Internetseiten zuzugreifen. Stattdessen gibt es eine recht umfangreiche Trainingsliteratur.

 

Das Übermaß an Theorien

Das Verwirrende ist, dass viele der Theorien durchaus eine gewisse Plausibilität aufweisen und auch oftmals mit wissenschaftlichen Belegen aufweisen. Oft ist es so, dass für den einzelnen Trainierenden auch gleich mehrere von ihnen funktionieren – allemal verwirrend.

Heutzutage sind die Ansichten zum richtigen Training und zur richtigen Ernährung so vielfältig, dass daraus schnell eine Blockade werden kann, sodass man erst recht nicht weiß, wonach man sich richten soll. Hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene mögliche Herangehensweisen. Entweder fängt man einfach an und versucht, verschiedene Dinge auszuprobieren oder sucht sich einen Coach, der hier Anleitungen geben kann. Nach der eigenen Intuition vorzugehen ist allerdings nicht unbedingt die schlechteste Idee, um so frühzeitig zu lernen, was funktioniert und sich gut anfühlt und was nicht.

 

Ernährung und Empfindung

Ähnliches gilt prinzipiell auch für die Ernährung. Während man nahezu erschlagen wird von Low Carb, High Carb, Intermittent Fasting und anderen Begrifflichkeiten, verliert man völlig den Überblick. Dabei ist es am Anfang oft schon schwierig genug, eine nachhaltige und gesunde Ernährung in den eigenen Alltag zu implementieren.

Aus diesem Grunde sollte man sich nicht von der Vielfalt verwirren lassen und sich erst einmal darum bemühen, ein paar Basics gesunder Ernährung in den Alltag zu implementieren, so etwa die der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Der Verzicht auf zuckerhaltige Softdrinks, ein Übermaß an Alkohol sowie Fast Food gehört weitestgehend dazu, bedeutet aber nicht, dass man derartige Dinge niemals konsumieren darf! Es geht besonders am Anfang nicht darum, dass man in Askese lebt, sondern vor allem darum, bestimmte Dinge eben nicht dauernd zu konsumieren, sondern nur gelegentlich.

Das hängt allerdings natürlich auch vom individuellen Verhalten ab. Hier muss man definitiv sehr ehrlich zu sich sein, um gute Erfolge erzielen zu können. Manche Personen können beispielsweise nicht regelmäßig auf Süßigkeiten verzichten und sie nur ab und an konsumieren. Würden sie dies tun, wären sie schnell wieder dabei, andauernd Süßigkeiten zu essen. Für sie könnte es also besser sein, ganz zu verzichten. Andere haben mit dem gelegentlichen Schummeln keine Probleme, für sie ist diese Herangehensweise also besser geeignet.

 

Trainieren nach Persönlichkeit

Auch für das Training mit Gewichten gibt es eine Menge an verschiedenen Vorstellungen davon, mit welchen Satzzahlen und Wiederholungen die besten Resultate zu erzielen sein. Meistens sind auch ganz klare Konzepte vorhanden, welche Übungen unbedingt sein müssen, um erfolgreich zu sein. Aber dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass die Menschen ganz unterschiedlich sind.

Training muss Spass machen. © djile / fotolia.de
Training muss Spass machen. © djile / fotolia.de

Denn prinzipiell muss das Training zu Beginn vor allem eines machen: Spaß. Spaß ist es, der uns letztendlich antreibt, das Training langfristig zu machen. Und somit ist er die zentrale Antriebsfeder, die wir in uns tragen, um weiterzumachen und auf das nächste Level zu kommen. Um diesen Spaß zu haben, sollten wir für den Anfang sehen, welche Übungen uns Spaß machen und sie dann in eine sinnvolle und gewinnbringende Struktur einordnen. Schließlich können wir auf diese Art und Weise am ehesten davon ausgehen, dass wir lange am Ball bleiben und unsere persönlichen Ziele auch erreichen.

 

Warum Individualität beim Sport so wichtig ist

Doch wir wollen natürlich auch ergründen, warum die Individualität beim Sport unbedingt zu berücksichtigen ist. Der Grund liegt eigentlich auf der Hand: Egal, wann wir mit dem Kraftsport anfangen und welche Motivation uns ursprünglich dazu bewogen hat, das Eisen in die Hand zu nehmen; egal, wie wir ausgesehen haben, bevor wir uns mit dem Sport befasst haben oder welche Geschichten aller Art wir erlebt haben: Jeder von uns ist einzigartig und braucht dementsprechend auch eine eigene Strategie und eine eigene Idee, wie es ans Ziel gehen könnte.

Dabei ist es aber natürlich trotzdem wichtig, dass man sich Inspirationen holt und offen für neue Ideen bleibt, um auch diese ausprobieren zu können. Schließlich ist das Ausüben des Kraftsports nichts anderes als ein ständiges Lernen – selbst Athletinnen und Athleten, die jahrzehntelang trainieren, lernen oft noch Grundlegendes dazu.

 

Fazit

Alles in allem ist der Kraftsport eine Entdeckungsreise zu den eigenen Grenzen, Möglichkeiten und zur persönlichen Weiterentwicklung – nicht nur körperlich. Die richtige Abstimmung persönlicher Beobachtungen und der Ratschläge und wissenschaftlichen Beobachtungen ist dabei aller Wahrscheinlichkeit nach die sicherste Methode, um den Kraftsport nachhaltig zufrieden und mit einem langfristigen Ehrgeiz ausüben zu können.

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