Donnerstag, März 28, 2024

Hormontherapie bei Wechselbeschwerden ist „out“

Hormontherapie gegen Wechselbeschwerden wird von immer weniger Frauen in Anspruch genommen. Hitzewallungen bleiben zu oft unbehandelt.

Millionen Frauen leiden im Zuge ihres Wechsels unter starken Hitzewallungen. Das berichteten Wissenschafter der Yale School of Medicine unlängst im Fachjournal Menopause in ihrer veröffentlichten Studie. Die Forscher stellten fest, dass moderate bis schwere Hitzewallungen bei einem Großteil der Frauen völlig unbehandelt bleiben. Konkret spricht man von so genannten vasomotorischen Symptomen. Dazu zählen, neben den häufig auftretenden Hitzewallungen, auch Müdigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, Nervosität und Anspannung sowie Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses.

 

Hormontherapie gegen Wechselbeschwerden kann Krankenständen und Arbeitsunfähigkeit entgegenwirken

„Bleibt eine entsprechende Behandlung aus, stellt dieser Zustand für viele Frauen eine enorme tägliche Belastung dar, die ein geregeltes Berufsleben erheblich erschwert und zu häufigen Krankenständen bzw. zu Arbeitsunfähigkeit führt. Dies wiederrum stellt eine enorme Belastung für das Gesundheitssystem und treibt Versicherungskosten in die Höhe,“ erklärt Dr. Philip Sarrel, Professor der Yale School of Medicine.

Im Zuge ihrer Studie kalkulierten Sarrel und ihre Kollegen die über eine Periode von 12 Monaten entstehenden Kosten für das Gesundheitssystem. Es stellte sich heraus, dass Frauen die unter Hitzewallungen leiden, wesentlich öfter medizinische Hilfe in Anspruch nehmen als Frauen, die diese Beschwerden nicht verspüren. Zudem kommt es zu entsprechend häufigen Arbeitsausfällen. Beides verursacht enorme Kosten.

Hitzewallungen entstehen durch den Verlust der Gebärmutterhormone in den Jahren vor und nach der Menopause. Infolge einer Hysterektomie können diese Symptome auch unmittelbar nach dem Eingriff auftreten. In diesem Fall sind die Symptome noch schwerwiegender bzw. halten wesentlich länger an.

 

Seit 2002 ist Hormontherapie gegen Wechselbeschwerden in Ungnade

In der Vergangenheit griff man häufig zu Hormontherapien oder alternativen Behandlungsmethoden. Nach der im Jahre 2002 veröffentlichten Women’s Health Initiative Study, verlor diese Option jedoch drastisch an Beliebtheit. So wurde über ein erhöhtes Krebsrisiko infolge einer Hormontherapie berichtet.

„Frauen teilen es ihrem Arzt nicht oft genug mit, oder Ärzte fragen nicht danach,“ spekuliert Sarrel. „Schade, denn es gibt gut verträgliche, sichere Möglichkeiten, die Symptome zu lindern.“ Dennoch sind auch hormonfreie, natürliche Therapieansätze empfehlenswert und eher im Trend.

Quelle: http://medicine.yale.edu/ysm/news/article.aspx?id=7899

Bildtext: Hormontherapie gegen Wechselbeschwerden wird von immer weniger Frauen in Anspruch genommen – mit weitverbreiteten, jedoch durchaus vermeidbaren Nebenwirkungen. Millionen Frauen leiden unter Hitzewallungen. © Michael Helfenbein / Yale University

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