Freitag, März 29, 2024

Gegen Influenza impfen lassen

Dass es einen deutlichen Nutzen bringt, wenn man sich gegen Influenza impfen lässt, ist heute wissenschaftlich eindeutig belegt.

Obwohl jedes Jahr eine Grippewelle ins Land einzieht, sträuben sich viele Menschen davor, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Oft auch aus Gründen, die wissenschaftlich längst widerlegt sind. Es zwei dauert übrigens zwei Wochen, um den vollen Impfschutz aufzubauen. Die nächste Grippewelle wird im Jänner erwartet, daher ist es auch jetzt noch immer sinnvoll, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Selbst wenn der Impfschutz noch nicht vollständig aufgebaut ist, fallen bei einer Infektion die Symptome meist deutlich geringer aus.

Übrigens: Antibiotika nützen nur bei bakteriellen Infektionen, nicht aber bei der durch Viren verursachten Influenza. Fälschlicherweise werden dennoch zu oft Antibiotika  verschrieben. Durch übermäßigen Antibiotikaeinsatz entwickeln leider Bakterien immer mehr Resistenzen und Antibiotika wirken dann bei jenen Menschen nicht mehr, die sie wirklich brauchen. Wer sich  gegen Influenza impfen lässt, tut indirekt also auch etwas gegen diese gefürchtete Antibiotikaresistenz. Sogenannte antivirale Medikamente sowie Phytotherapeutika und Mikronährstoffe können eine Grippe-Erkrankung abmildern, sofern sie rechtzeitig eingenommen werden.

 

Falsches Annahme: wer sich gegen Influenza impfen lässt, erkrankt dadurch an Grippe oder Atemwegserkrankungen

Dass jemand, der sich gegen Influenza impfen lässt, dadurch erst recht an Grippe erkrankt, kann definitiv nicht passieren, da die in Österreich verwendeten Grippe-Impfstoffe inaktiviert sind. D.h. sie enthalten keine vollständigen Viren mehr, sondern nur einzelne Bestandteile, gegen die das Immunsystem Antikörper bildet und später im Kampf gegen die Influenza-Viren schnell und effektiv reagiert. Aus Studien ist jedoch bekannt, dass es nach der Impfung zu Symptomen ähnlich einer leichten Erkältung wie Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder leichtem Fieber kommen kann. Diese sind aber um ein Vielfaches schwächer ausgeprägt als bei einer wirklichen Erkrankung. Interessantes Detail: Auch bei Personen, die mit Placebo geimpft wurden, traten Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und leichtes Fieber mit der gleichen Häufigkeit auf.

Richtig ist, dass es an der Einstichstelle zu leichten Rötungen, Schwellungen und Muskelschmerzen durch die Impfung kommen kann. Diese sind ein Zeichen dafür, dass der Körper auf die fremde Substanz reagiert. Diese Symptome vergehen jedoch nach kurzer Zeit wieder.

Nach heutigem Stand der Wissenschaft besteht auch kein Zusammenhang zwischen einer Influenzaimpfung und anderen Atemwegserkrankungen oder einer Schwächung des Immunsystems. Impfungen stellen generell für das Immunsystem keine Belastung dar.

 

Vier Ursachen, warum auch Geimpfte erkranken

Generell ist die Influenza-Impfung sehr gut wirksam und senkt das Infektionsrisiko bei gesunden Erwachsenen um etwa 70 bis 90 Prozent. In Ausnahmefällen kann vorkommen, dass auch geimpfte Personen krank werden. In der Regel hat dies eine von vier Ursachen.

  • Es handelt sich um einen grippalen Infekt: Dieser ist im Regelfall harmlos und hat mit der „echten“ Grippe, der Influenza, nichts zu tun. Daher hilft die Influenzaimpfung auch nicht.
  • Die Ansteckung ist vor oder kurz nach der Impfung passiert. Da es etwa zwei  Wochen dauert, um den Impfschutz vollständig aufzubauen, ist in dieser Zeit eine Ansteckung möglich.
  • Das Virus, dem jemand ausgesetzt war, weicht stark von jenen ab, die in der aktuellen Impfung enthalten sind. Das kommt  nur selten vor, da die Zusammensetzung des Impfstoffs auf einer wissenschaftlichen Vorhersage der WHO beruht. Basis ist die zu erwartende Virenzirkulation. In manchen Saisonen verläuft sie jedoch anders als prognostiziert, die herkömmlichen Impfstoffe wirken dann nicht so gut. Alle bisherigen Daten dieser Saison in Österreich zeigen allerdings, dass der diesjährige Impfstoff die zirkulierenden Stämme sehr gut abdeckt.
  • Die Impfung wirkt nicht bei jedem Menschen gleich gut. Beispielsweise reduziert Influenza impfen das Ansteckungsrisiko bei den älteren Personen etwas weniger stark als bei jüngeren. Trotzdem ist Impfen der beste Schutz.

Sollte einer dieser Fälle tatsächlich auftreten, verläuft die Erkrankung aber fast immer milder als bei nicht geimpften Personen.

 

Eine Impfung im Vorjahr erspart nicht einen neuerlichen Impfschutz

Die Influenza-Viren ändern sich laufend, daher müssen die Impfstoffe jede Saison neu angepasst werden. Außerdem lässt der Schutz durch die Impfung im Laufe der Zeit nach und muss jährlich aufgefrischt werden.

 

Die „echte“ Grippe verläuft viel schwerer als eine Erkältung

Im Gegensatz zu einer Erkältung kann eine echte Grippe im Ernstfall sogar lebensbedrohlich sein. Besonders gefährlich sind Superinfektionen. Diese zusätzlichen, meist bakteriellen Infektionen können entstehen, weil das Immunsystem mit der Bekämpfung der Influenzaviren beschäftigt ist. Auf diese Art und Weise kann beispielsweise einer schwere Lungenentzündung auftreten. Die echte Grippe gefährdet besonders ältere Menschen und Risikopersonen mit chronischen Erkrankungen shr. In der Saison 2014/15 sind mehr Menschen an den Folgen einer Influenza verstorben als auf Österreichs Straßen.

 

Allergiker müssen besonders vorsichtig sein

Grundsätzlich können sich auch Allergiker gegen Influenza impfen lassen. Ausnahme sind Personen mit einer schweren Hühnereiweißallergie, die streng überwacht werden sollten, um einen allergischen Schock im Ernstfall sofort behandeln zu können. Studien zufolge kommen aber auch bei diesen Personen schwere allergische Reaktionen gleich selten vor wie bei Personen ohne Hühnereiweißallergie.

 

Falsch ist, dass die Influenza nur für ältere Menschen gefährlich ist

Die Influenza kann grundsätzlich jeden treffen und mitunter auch langwierig und komplikationsreich verlaufen. Die Übertragung erfolgt durch eine Tröpfchen-Infektion, also vorwiegend durch Husten und Niesen. Kinder, Schwangere und ältere Menschen sowie Menschen mit chronischen Krankheiten sind besonders gefährdet, Komplikationen zu erleiden. Für sie ist die Impfung besonders wichtig. Ebenfalls impfen lassen sollten sich jene, die in engem Kontakt mit den Personen aus den genannten Risikogruppen stehen. Auch das trägt zu deren Schutz bei.

Quelle: www.oevih.at

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