Freitag, April 19, 2024

Essverhalten von Servicepersonal abhängig

Schwerer Kellner – schwerere Mahlzeiten? Eine Studie untersuchte, wie die Erscheinung des Servicepersonals unser Essverhalten beeinflusst.

Ob man ein Dessert oder noch einen Drink bestellt, kannte vom Servicepersonal abhängen. Nicht von dem, was sie sagen – sondern davon, wie „schwer“ sie sind. Eine aktuelle Studie (Cornell Food and Brand Lab) mit 497 Gästen in 60 Restaurants zeigt, dass Gäste, die ihr Abendessen bei schwereren Kellnerinnen oder Kellnern bestellten, viermal häufiger ein Dessert und um 17% mehr Alkohol bestellten.

Tim Doering, Forscher am Cornell Food and Brand Lab und leitender Autor der Studie sagt: „Niemand geht in ein Restaurant, um eine Diät zu beginnen. Das Ergebnis:  wir sind enorm anfällig für Signale, die uns auffordern, zu bestellen und zu essen, was wir wollen. Ein spaßiger, glücklicher, schwerer Kellner, könnte dazu verleiten, die guten Vorsätze ‚zum Teufel‘ zu wünschen und das Ganze etwas lockerer zu sehen.“

 

Essverhalten in amerikanischen Restaurants untersucht

An der Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Environment and Behavior veröffentlicht wurde, nahmen 497 Personen teil. Gäste, bei der Bestellung ihres Abendessens in normalen amerikanischen Restaurants wie Applebee und TGI-Friday. Man verglich dann die Bestellungen mit dem Body Mass Index (BMI) der Serviceperson und der „Größe“ des Gastes. Doering sagt: „Interessanterweise scheint eine schwere Kellnerin oder ein schwerer Kellner den größten Einfluss auf die dünnsten Gäste zu haben.“

Unwissentlich scheint neben der „Größe“ des Servicepersonals, der Beleuchtung, der Musik sogar die Wahl des Sitzplatzes zu beeinflussen, was man bestellt. Obwohl man das Servicepersonal oder die Musik in einem Restaurant nicht ändern kann, könnte man einer persönlichen Pi-mal-Daumen-Regel für Bestellungen folgen: „Die beste Entscheidung bevor man das Restaurant betritt, könnte sein, dass man sich entweder für eine Vorspeise oder für ein Dessert erwärmt – aber nicht für beides!“ meint Co-Autor Brian Wansink, Ph.D., Direktor des Cornell Food and Brand Lab und Autor von Slim by Design.

Quelle: http://foodpsychology.cornell.edu/OP/waiter_weight

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...