Bei einer Brustkrebs-OP halbiert sich durch das Entfernen von mehr Brustgewebe die Notwendigkeit einer zweiten Krebsoperation. Das ergab eine aktuelle Studie, die gestern am diesjährigen ASCO präsentiert wurde.
Das Entfernen von mehr Gewebe bei einer partielle Mastektomie könnte Tausenden Brustkrebspatientinnen eine zweite Operation ersparen, das ergab eine Studie des Yale Cancer Center Studie. Die Ergebnisse wurden am 30. Mai im New England Journal of Medicine online veröffentlicht – nahezu zeitgleich mit der Präsentation von Erstautor Dr. Anees Chagpar am ASCO – der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology, die in diesen Tagen, vom 29. Mai bis 2. Juni, in Chicago abgehalten wird. Der ASCO ist weltweit der größte Kongress für Onkologen. Um die 5000 Studien werden heuer den etwa 25000 Teilnehmern präsentiert.
In der Studie wurden bei 235 Patientinnen mit Brustkrebs eine partielle Mastektomie durchgeführt, wie sie Standardmässig gemacht wird. Danach wurde im Operationssaal die Gruppe randomisiert und bei einem Teil der Patientinnen wurden weiteres Gewebe entfernt. „Trotz aller Bemühungen konnten die Chirurgen nicht vorhersagen, wo der Krebs enden würde“, sagte der Studie Dr. Chagpar, der Associate Professor für Chirurgie (Onkologie) an der Yale School of Medicine und Direktor des Brustzentrum am Smilow Cancer Hospital an der Yale-New Haven ist.“ Die Patientinnen werden nun fünf Jahre lang begleitet, um die Auswirkungen der Methode auf Rezidivraten bewerten zu können.
„Unsere randomisierte, kontrollierte Studie hat großes Potenzial für Patientinnen mit Brustkrebs“, betonte Chagpar. „Niemand will ein zweites Mal in den Operationssaal, für die Brustkrebs-Patienten ist es eine große emotionale Belastung.“