Effektiver Nichtraucherschutz könnte 30 Prozent aller Krebstodesfälle verhindern, seit langem gilt Rauchen als zentraler Risikofaktor für Lungenkrebs.
Etwa jeder siebente Lungenkrebspatient ist Raucher oder Ex-Raucher, in Zentraleuropa sind es über 80 Prozent. Dementsprechend verursacht Lungenkrebs weltwewit jährlich etwa 1,6 Millionen Todesfälle. Rauchen gilt somit als zentraler Risikofaktor für diese Erkrankung, Experten fordern verstärkten Nichtraucherschutz und vermehrte Anstrengungen im Bereich der Raucher-Prävention.
Nichtraucherschutz im Kampf gegen Lungenkrebs
Prävention und Nichtraucherschutz sind somit zentrale Punkte im Kampf gegen Lungenkrebs. Das zeigt die Statistik. Im letzten Jahrhundert verursachten Krankheiten, die auf Rauchen zurückzuführen sind, mehr als 100 Millionen Tote. Das sind mehr Opfer als alle Kriege im selben Zeitraum gemeinsam gefordert haben. Falls es zu keiner wesentlichen Veränderung des globalen Rauchverhaltens kommt, werden im jetzigen Jahrhundert mehr als eine Milliarde Todesfälle zu beklagen sein.
Rauchen stellt für die Gesellschaft somit ein sehr großes Problem dar, dem entgegenzuwirken ist. Hingegen ist Österreich Schlusslicht in Europa hinsichtlich Tabakkontrolle und Nichtraucherschutz. Hier fehlt es am politischen Willen und an der Bereitschaft der Bevölkerung zur konsequenten Etablierung von Maßnahmen. Die Errichtung von rauchfreien Zonen in Lokalen oder Warnhinweise auf Zigarettenpackungen waren lediglich ein erster Schritt in die richtige Richtung, dass nun das generelles Rauchverbot in Lokalen nicht kommt, verurteilen sehr viele Experten als großen Rückschritt auch beim Nichtraucherschutz.
Auch die Preise für Tabakwaren sollten wesentlich stärker erhöht werden, um in das öffentliche Bewusstsein zu rufen, welche gesundheitliche und ökonomische Nachteile durch Rauchen verursacht werden. Der nun politisch angekündigte erweiterte Nichtraucherschutz Minderjähriger (Rauchverbot bis 18) wird hingegen allgemein begrüßt.
Rauch-Stopp nützt immer
Neben der Prävention wird allen Rauchern empfohlen, mit dem Tabakkonsum aufzuhören. Internationale Studien zeigen, dass ein Rauch-Stopp in jedem Lebensalter äußerst sinnvoll ist. Eindeutige Daten zeigen hingegen die „United Kingdom Million Women Study“. Laut dieser wissenschaftlichen Arbeit haben rauchende Frauen ein 25-fach höheres Risiko an Krebs zu erkranken als Nichtraucherinnen. Selbst wenn sie im Alter von 50 Jahren damit aufhören, vermindert sich dieses Risiko auf das Sechsfache im Vergleich zu NichtraucherInnen.