Freitag, April 19, 2024

Dyslipidämie: kardiovaskuläre Risikofaktoren LDL- und HDL-Cholesterin- und/oder Triglyceride

Dyslipidämie – Erhöhung von LDL-Cholesterin- und/oder Triglyceride-Werten oder niedrigem HDL-Spiegel – ist ein wichtiger kardiovaskulärer Risikofaktor.

Die Dyslipidämie beschreibt eine Erhöhung von LDL-Cholesterin und Triglyceride und das sind wichtige Risikofaktoren für Erkrankungen der Herzkranzgefäße sowie für Schlaganfälle. Menschen mit gesünderem Lebensstil, weniger Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten sowie insbesondere Menschen mit günstigen Lipidprofilen verringern die Häufigkeit von koronaren Herzkrankheiten, wie große prospektive epidemiologische Studien durchwegs zeigen konnten. Schließlich können Vorbeugung und ein sinnvoller Umgang mit Dyslipidämie die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität deutlich verbessern.

 

Erhöhte LDL- und/oder Triglycerid-Werte sowie niedriger HDL-Spiegel

Als Dyslipidämie bezeichnet man schließlich eine Erhöhung von LDL-Cholesterin- und/oder Triglycerid-Werten oder einen niedrigen HDL-Spiegel. Alle diese Dyslipidämie-Risikofaktoren tragen zur Entwicklung einer Arteriosklerose bei. Diagnostiziert wird eine Dyslipidämie durch Messung der Plasmaspiegel von Gesamtcholesterin, Triglyceriden und Lipoproteinen, die Ursachen werden in primäre – bei erblicher Veranlagung –  oder sekundäre eingeteilt. Die ersten, effektiven Behandlungsmaßnahmen sind Lebensstiländerungen mit richtiger Ernährung und körperlicher Bewegung. In weiterer Folge kommen lipidsenkende Medikamenten zum Einsatz.

 

Dyslipidämie – Erkrankung des Cholesterinstoffwechsels

Grundsätzlich steigt im Alter der Lipoprotein-Spiegel leicht an. Daher steigen auch die Lipide – vor allem das schlechte Low-Density-Lipoprotein-(LDL)-Cholesterin – an. Bei Männern ist der Spiegel gewöhnlich ein wenig höher, bei Frauen steigt er nach den Wechseljahren stärker an.

Die hohe Lipoproteinkonzentration kann zur Dyslipidämie führen, wobei Cholesterin- und / oder Triglyzeridwerte betroffen sein können. Von einer Hyperlipoproteinämie oder Hyperlipidämie spricht man, wenn ein auffällig hoher Spiegel für Gesamtcholesterin vorliegt – bezogen auf Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Cholesterin oder Triglyzeride bezieht, sowie auffällig niedrige Spiegel für „das gute‟ High-Density-Lipoprotein (HDL)-Cholesterin.

 

Dyslipidämie seine Risikofaktoren für Herz und Kreislauf

Dyslipidämie ist als kardiovaskulärer Risikofaktor bekannt. Speziell das LDL-Cholesterin ist hinsichtlich der Reduktion des kardiovaskulären Risikos von Bedeutung. Ein sehr hohes Risiko haben vor allem Patienten mit diagnostizierter koronarer Herzerkrankung, Schlaganfallpatienten, Patienten mit peripherer Verschlusskrankheit PAVK, Diabetiker vom Typ-1 oder Typ-2 mit Endorganschäden, Patienten mit Nephropathie oder progredienter ischämischer Herzkrankheit trotz LDL-Cholesterinwerte unter 100 mg/dl. Um die optimalen Cholesterinwerte zu erreichen, stehen die sogenannten Statine, der Wirkstoff Ezetrol sowie die neuen PCSK9-Inhibitoren.

Es ist für die Behandlung der Dyslipidämie notwendig, die medikamentöse Therapie bis zum Erreichen der Leitlinien-Zielwerte fortzusetzen, damit man die kardiovaskuläre Risikofaktoren effektiv reduzieren kann. Für Patienten mit einem sehr hohen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse besteht ein LDL-C-Zielwert von < 70 mg/dl. Entsprechend verschiedener aktueller Leitlinien zur Therapie wird darüber hinaus bei Patienten mit einem Ausgangs-LDL-C von 70 bis 100 mg/dl und sehr hohem Risiko bzw. bei einem Ausgangs-LDL-C von 100 bis 200 mg/dl und einem hohen Risiko eine Reduktion des LDL-C-Werts um mehr als 50 % empfohlen.


Literatur:

Kopin L, Lowenstein C. Dyslipidemia. Ann Intern Med. 2017;167(11):ITC81–ITC96. doi:10.7326/AITC201712050

Rogacev KS, Laufs U. Lipid-Management 2020. Dtsch Med Wochenschr. 2020;145(7):464–469. doi:10.1055/a-0887-0595

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