Donnerstag, März 28, 2024

Dauerstress kann Risiko für Krebs erhöhen

Tumoren wachsen bei Mäusen unter Dauerstress doppelt so schnell, was auch für die Entstehung von Krebs bei Menschen relevant sein könnte.

Unter dem Strich scheint Dauerstress das Risiko für Krebs zu erhöhen. Das könnte ebenfalls für andauernde psychische Belastungen wie die langjährige Pflege eines Angehörigen, ungelöste Konflikte oder chronischem Stress gelten. Schon vor einigen Jahren gab es dazu interessante tierexperimentelle Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Hautkrebsrisiko.

 

Mäuse unter Dauerstress

In diesem Sinne setzten unlängst Wissenschafter des John Hopkins Kimmel Cancer Centers Mäuse bei einem entsprechenden Versuch unter Dauerstress aus – sowie Krebs verursachendem UV-Licht. Das Ergebnis war dann eindeutig. Denn gestresste Tiere erkrankten doppelt so schnell an Hautkrebs wie nicht-gestresste Mäuse.

In der Studie hat man dazu 40 Mäuse dem Duft von Fuchsurin ausgesetzt, was für die Nager extremen Stress bedeutet. Daraufhin wurden sie mit hohen Dosen UV-Licht bestrahlt. Der erste Tumor trat nach acht Wochen auf. Bei Mäusen, die nur dem UV-Licht ausgesetzt waren, begann die Entwicklung eines Tumors erst 13 Wochen später. Nach 21 Testwochen hatten 14 der 40 gestressten Mäuse mindestens einen Tumor, und zwei der nicht-gestressten.

 

Dauerstress kann auch bei Menschen das Risiko für Krebs erhöhen

Sollten solche Mechanismen auch für den Menschen relevant sein, dann könnten Methoden zur Entspannung und zum Abbau von Dauerstress zur Vorbeugung von Krebs hilfreich sein. Zur Entwicklung wirksamer Strategien zur Behandlung ist zudem ein umfassendes Verständnis der Mechanismen von Nöten, wie sich Stressfaktoren auf die Entstehung von Krebs auswirken. Chronischer Stress dämpft beispielsweise diejenigen Abwehrzellen des Immunsystems in ihrer Aktivität. Infolgedessen sind sie beim Erkennen krankhafter Zellen und bei deren Zerstörung beeinträchtigt. Hingegen könnte akuter zeitlich begrenzter Stress das Gegenteil von chronischem Stress auslösen, vermuten die Experten.

 

Dauerstress zu wenig im Fokus der Medizin

Im Grunde genommen weiß man heute, dass lange psychische Belastungen und Dauerstress das Risiko für Krebs erhöhen. Doch das wird häufig zu wenig berücksichtigt. Wobei die Zusammenhänge nach wie vor zu wenig erforscht sind.

Beim Entstehen einer Krebserkrankung wirken jedenfalls mehrere Faktoren zusammen. Deswegen ist es kompliziert, den Einfluss von seelischen Zuständen beziehungsweise Dauerstress auf die Entstehung von Krebs zu untersuchen. Mit anderen Worten wird in der Praxis aber zu wenig auf die psychischen Aspekte der Erkrankung geschaut.

Für die überwiegende Zahl der Erkrankten wirkt übrigens die Diagnose Krebs traumatisierend. Fast die Hälfte von ihnen braucht hierzu psychotherapeutische Hilfe. Damit sie mit der Angst und dem massiven Stress umgehen können, den die Krankheit auslöst.


Quelle:

http://www.biokrebs.de/presseinformationen/pressearchiv/1263-psychosomatischer-stress-ist-risikofakto-fuer-krebs

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