Montag, April 22, 2024

Curcumin bei Collitis ulcerosa, der chronischen Dickdarmentzündung

Curcumin bei Colitis ulcerosa unterstützt die Behandlung, denn es brachte bei der chronischen Dickdarmentzündung in einer aktuellen Studie gute Effekte.

Eine medikamentöse Behandlungsoption – bestehend aus mit Curcumin beladenen Mikropartikeln und natürlichen Kräutern – könnte zukünftig die Therapiemöglichkeiten als der chronischen Dickdarmentzündung Colitis ulcerosa erweitern und sogar verbessern. Dies publizierten unlängst Wissenschaftler des »Institute for Biomedical Sciences« an der Georgia State University sowie Experten der Southwest University in China. Erst unlängst hat MEDMIX über die positiven Effekte einer therapiebegleitenden Gabe von Curcumin bei Colitis ulcerosa-Patienten berichtet.

 

Curcumin mit entzündungshemmender Wirkung bei Colitis ulcerosa

Forscher fabrizierten pH-empfindliche Mikropartikel, bestehend aus einem biokompatiblen Polymer, die mit anschließend mit Curcumin beladen wurden. Curcumin bietet ein breites Spektrum an heilsamen Wirkungen, wobei besonders das anti-entzündliche Potenzial der, auch im Curry-Gewürz verwendeten Gelbwurzel, aus medizinischer Sicht bzw. insbesondere für den Einsatz bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, interessant ist.

Die entzündungshemmende Wirkung der Substanz kann insbesondere auf die Hemmung der Enzyme Cyclooxygenase-2, Lipoxygenase und NO-Synthase zurückgeführt werden.

Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass Curcumin in der Lage ist, Entzündungen bei Tieren mit Colitis zu reduzieren und die Rückfallrate für Colitis ulcerosa zu senken. Die von den Wissenschaftern speziell dafür konzipierten Mikropartikel wurden in Mäusen mit Colitis ulcerosa getestet.

 

Colitis ulcerosa

Colitis ulcerosa ist gekennzeichnet durch unterschiedlich starke Entzündungen der Darmschleimhaut sowie der darunter liegenden Bindegewebsschicht, wobei es beibesonders schweren Fällen, zur Geschwürbildung (Ulzerationen) kommt. Die Erkrankung verläuft in der Regel schubweise und betrifft fast ausschließlich den Dickdarm. Patienten leiden unter blutigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen bei der Stuhlentleerung, die sich mit Phasen geringer Beschwerden, abwechseln.

Ziel einer effektiven Therapie ist es, die Entzündungsreaktion möglichst in Schach zu halten und eine Heilung der Darmschleimhaut zu erzielen, um Operationen und wiederholte Hospitalisierung zu vermeiden.

 

Neue Transport-Systeme

Trotz den Fortschritten der Medikamentenentwicklung besteht nach wie vor großer Bedarf an geeigneten Transport-Systemen. Dabei sollen die in der Lage sein, wirksame Substanzen, wie eben beispielsweise Curcumin, spezifisch in die entzündliche Region zu befördern. Derzeit beruhen medikamentöse Behandlungen jedoch auf intravenösen Maßnahmen. Dadurch verteilen sich verabreichte Substanzen im ganzen Körper, statt nur den Darm in Angriff zu nehmen. Folglich bedarf es höheren Dosierungen, wodurch es häufiger zu unangenehmen Nebenwirkungen kommt.

Bis vor etwa zehn Jahren beschränkte sich die traditionelle Behandlung auf entzündungshemmenden sowie immunsuppressiven Substanzen. Allerdings verursachten die sowohl kurz- als auch langfristige Nebenwirkungen. Erst im Laufe des letzten Jahrzehnts kam es zur Entwicklung spezifischerer Methoden, darunter die Behandlung mit Inhibitoren bestimmter inflammatorischer Zytokine, dessen Anwendung jedoch aufgrund diverser Nebenwirkungen eher beschränkt ist.


Literatur:

Bo Xiao, Xiaoying Si, Mingzhen Zhang, Didier Merlin. Oral administration of pH-sensitive curcumin-loaded microparticles for ulcerative colitis therapy. Colloids and Surfaces B: Biointerfaces, 2015; 135: 379 DOI: 10.1016/j.colsurfb.2015.07.081

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