Dienstag, April 16, 2024

Chinesische Heilkräuter: Baizhu und Cangzhu und ihre Wirkung

Auch in Europa sind chinesische Heilkräuter und ihre Wirkung in den letzten Jahren immer stärker in den Blickpunkt gerückt, Baizhu und Cangzhu sind zwei interessante Vertreter.

Seit tausenden von Jahren wird die traditionelle chinesische Medizin (TCM) in China praktiziert und nimmt bis heute einen wichtigen Stellenwert ein. Auch in Europa interessieren sich immer mehr Menschen für chinesische Medizin sowie chine­sische Heilkräuter, denn ihre Wirkungen erzielen gerade bei ­chronischen Krankheiten oft beeindruckende Erfolge.



Etwa 600 bis 800 chinesische Heilkräuter sind in einer chinesischen TCM-Apotheke üblicherweise auf Lager. Verordnetet werden sie von TCM-Ärzten häufig nach klassischem Muster als ­Mischungen von 4 bis 10 Bestandteilen und dann als Abkochung zubereitet. Die Zube­reitungsvorschriften sollten genau eingehalten, Pflanzenteile mit leicht flüchtigen ätherischen Ölen erst am Ende zugegeben werden.

Damit chinesische Heilkräuter optimalen wirken, ist es notwendig, dass eine genaue Diagnose vorgenommen und dann die passende Kräutermischung zusammengestellt wird. Dies kann nur durch einen erfahrenen TCM-Therapeuten erfolgen. Eine Selbstmedikation über das Internet sollte man vermeiden. Für chinesische Heilkräuter bestehen auch Unverträglichkeiten zwischen den Arzneipflanzen – wie Ginsengwurzeln und Seifenbohnenfrüchte, gegenseitige Verstärkungen – wie Gypsum und Anemarrhenarhizom –sowie Wechselwirkungen mit westlichen Medikamenten – wie chinesische Engelswurz mit Gerinnungshemmern.


Shen-nong: Den Wurzeln der TCM auf der Spur

Der göttliche Landwirt Shen-nong – ein Mischwesen mit Büffelhörnern – wird als Urheber der TCM angesehen. © Guo Xu (1456–c.1529) – Telling Images of China (exhibit) / Dublin: Chester Beatty Library.
Der göttliche Landwirt Shen-nong – ein Mischwesen mit Büffelhörnern – wird als Urheber der TCM angesehen. © Guo Xu (1456–c.1529) – Telling Images of China (exhibit) / Dublin: Chester Beatty Library.

Die Wurzeln der TCM liegen im Schamanismus, Shen-nong – der göttliche Landwirt – gilt dabei als Urheber der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mehr dazu unter https://medmix.at/wurzeln-der-tcm-auf-der-spur/


Wirkungen von chine­sischen Heilkräutern optimal einsetzen

Richtig angewendet können chinesische Heilkräuter mit ihren Wirkungen bemerkenswerte Erfolge erzielen. So konnte in nach westlichen Kriterien durchgeführte klinische Studien zeigen, dass bestimmte chine­sische Heilkräuter-Mischungen – beispielsweise zur Verbesserung der Symptome der Neurodermitis und Linderung der Beschwerden ­bei Reizdarm – nachhaltig Wirkung zeigten.

In China exi­s­tieren große Erfahrungen mit einer Vielzahl von Pflanzen. Einige davon sind auch bei uns seit jeher bekannt: wie Knoblauch, Rhabarberwurzeln, Ginsengwurzeln, Ephedrakraut oder Ginkgoblätter.



 

Die chinesischen Heilkräuter Baizhu und Cangzhu

Die Wurzeln von Cangzhu – Atractylodes lancea – sollen die Therapie von rheumatischen Erkrankungen, Verdauungs­beschwerden sowie Erkältungen unterstützen. Im ätherischen Öl enthaltene Stoffe sollen ­leberschützend, immunstimulierend, Darmmotilität verstärkend sein und die Magensaftsekretion hemmen. Bestimmte Inhaltsstoffe sollen auch entzündungshemmende Wirkung haben. Allerdings sollten Patienten mit wässrigem Stuhl Cangzhu mit Vorsicht verwenden.

Die Wurzeln von Baizhu – Atractylodes macrocephala – kann man effektiv und sehr gut gegen Müdigkeit, Appetitverlust sowie Durchfallneigung einsetzen. Außerdem sind die Inhaltsstoffe auch effektiv als Entwässerungsmittel und wirksam gegen Schweißausbrüche. Baizhu hat verglichen mit Cangzhu völlig andere Anwendungsgebiete. Deswegen sollte man die beiden Kräuter nicht verwechseln.

Die Gefahr einer Verwechslung mit Cangzhu besteht insofern, als man in China unter »Atractylodes-Rhizomen« die Wurzel von Cangzhu versteht. In Japan ist es jedoch die von Atractylodes macrocephala. Dies zeigt sehr gut, dass man auch chinesische Heilkräuter sehr sorgsam einsetzen sollte.


Wirkung von Maitake, Shiitake und Reishi Pilze gegen Viren und Infektionen

Maitake (Grifola frondosa) Pilze haben nicht nur gute Nährwerte, sondern die Wirkung seiner Naturstoffe helfen auch gegen Entzündungen, Infektionen und Viren. © puttography / shutterstock.com
Maitake (Grifola frondosa) Pilze haben nicht nur gute Nährwerte, sondern die Wirkung seiner Naturstoffe helfen auch gegen Entzündungen, Infektionen und Viren. © puttography / shutterstock.com

Die Wirkung von Maitake, Shiitake und Reishi Pilze haben im asiatischen Raum lange Tradition und hohen Stellenwert – auch gegen Viren und bei Infektionen. Mehr dazu unter https://medmix.at/wirkung-von-maitake-shiitake-und-reishi-pilze-gegen-viren-und-infektionen/




Literatur:

Ergil KV, Kramer EJ, Ng AT. Chinese herbal medicines. West J Med. 2002 Sep;176(4):275-9. PMID: 12208838; PMCID: PMC1071750.


Quellen:

Chine­sische Heilkräuter unter der Lupe. MEDMIX 3/2008.

https://nccih.nih.gov/health/whatiscam/chinesemed.htm

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