Freitag, April 19, 2024

Calcium und Calcium-Salze für Zähne und Knochen

Calcium ist ein wichtiger Baustein für die Zähne und dem Gewebe der Knochen, es ist auch wichtig für die Blutgerinnung sowie die Reizübertragung im Nervensystem.

Verschiedene Fachgesellschaften empfehlen, dass Jugendliche im ­Alter von 13–18 Jahren 1.000–1.200 mg Calcium und Erwachsene 800–1.000 mg Calcium täg­lich aufnehmen sollen. Milch ist mit 1.200 mg pro Liter besonders calciumreich, jedoch enthält Vollmilch 3,5% Fett. Im Sinne der damit zugeführten Energie kann man auch Magermilchprodukte konsumieren, die ebenso viel des sogenannten Mengenstoffes (und nicht Spurenelements) liefern. Jedenfalls sind Calcium und Calcium-Salze von großer Bedeutung für unsere Zähne und Knochen.

 

Calcium wichtig im Wachstum

Während des Wachstums der Jugendlichen wird etwa die Hälfte der Knochenmasse gebildet. Diese in der Jugend erreichte maximale Dichte der Knochen ist entscheidend für das spätere Ausmaß der altersbedingten Osteoporose – des Knochenschwundes.

Die gewünschte Zufuhr der empfohlenen Calciummengen wird meist nicht erreicht, denn der Milchkonsum ist rück­läufig und die tatsächliche Aufnahme bzw. Speicherung im Körper erfolgt sehr unterschiedlich.

Diese Vorgänge der Resorption können viele Faktoren beeinflussen, einerseits die so genannten endogenen im Organismus selbst, wie der vorhandene Spiegel an Vitamin D beispielsweise, andererseits die exogenen, betreffend die zugeführte Calciummenge und zudem, die Bestandteile der Nahrung, welche die Calciumaufnahme fördern oder hemmen.

 

Biomineralisation und die Bedeutung von Calcium- und Phosphationen bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Zähne und Knochen

Die Biomineralisation ist ein dynamischer, komplexer und lebenslanger Prozess. Dabei kontrollieren lebende Organismen anorganischer Nanokristalle in organischen Matrices, um einzigartige hybride biologische Gewebe wie Schmelz, Dentin, Zement und Knochen zu bilden. Dabei zeigt sich die wichtige Rolle von Calcium- und Phosphationen bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Zähne und Knochen.

Wobei während des gesamten Lebens für Zähne und Knochen aufgrund ihrer anatomischen Anordnung und Lage die Gefahr einer Demineralisierung besteht. Diese Tatsachen sind auch auch wichtig für Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen und Mangelzuständen.

 

Unterschiede von Calcium in Milch und Pflanzen

Günstig wirkt Calcium in der Milch, hingegen ist der mengenmäßig im menschlichen Organismus am stärksten vertretene Mineralstoff in Pflanzen – wegen der in Spinat, Rhabarber enthaltenen Oxalsäure oder Phytinsäure in der Kleie des Getreides sowie anderen Ballaststoffen – schlecht verwertbar.

Milch und Milchprodukte wie Butter und Käse enthalten sehr viel Calcium. Es kommt aber auch in hartem Trinkwasser, Eiern und verschiedenen Gemüsesorten und Pflanzen wie Sesam – teilweise in großen Mengen – vor. Man sollte auch auf das Verhältnis zu Magnesium achten, das etwa 2:1 ausmachen sollte.

Calciumreiche Gemüse sind Grünkohl, Brokkoli, Fenchel usw. Obstsorten, wie Ribisel, Orangen, Brombeeren enthalten viel Calcium. Durchschnittlich werden nur 20–25% des Calciums aus den zugeführten Lebensmitteln aufgenommen.

 

Überdosierung

Vor einer Überdosierung an Calcium braucht man sich grundsätzlich nicht fürchten. Der Körper scheidet ein Zuviel an Calcium über den Stuhl aus. wobei es zu Magendarm-Problemen wie Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen kommen und ein Flüssigkeitsmangel die Folge sein kann.

Ein langfristig erhöhter Calciumspiegel – die sogenannte Hyperkalzämie – muss allerdings ärztlich abgeklärt werden. Im Sinne möglicher Gallen- und Nierensteine, Magengeschwüre sowie Nierenverkalkung ist dies problematisch. Diuretika und Lithium aber auch Vitamin D können dafür verantwortlich sein.


Literatur:

Abou Neel EA, Aljabo A, Strange A, Ibrahim S, Coathup M, Young AM, Bozec L, Mudera V. Demineralization-remineralization dynamics in teeth and bone. Int J Nanomedicine. 2016 Sep 19;11:4743-4763. eCollection 2016.


Quellen:

Calcium für Zähne und Knochen. MEDMIX 6/2005

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. – https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/

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