Donnerstag, März 28, 2024

Blasenentzündung im Sommer: Was Frauen gegen die Ursachen tun sollten

Badevergnügen, nasse Badekleidung, luftige Mode sowie erotische und sexuelle Abenteuer sind im Sommer vor allem für Frauen Ursachen für eine Blasenentzündung.

Wenngleich Blasenentzündungen das ganze Jahr über Saison haben, ist aufgrund vieler, der heißen Jahreszeit geschuldeter Infektionsmöglichkeiten das Risiko für eine Blasenentzündung im Sommer besonders hoch. Denn Vergnügungen wie Besuche im Schwimmbad, luftige Kleidung heiße, erotische Flirts nebst gesteigerten sexuellen Aktivitäten gehören vor allem für Frauen im Sommer zu den Ursachen für eine Blasenentzündung. Wenn es dann geschehen ist und die typischen Symptome Brennen beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang auftreten, sollte ein Harnwegsinfekt ernst genommen werden und eine ärztliche Abklärung erfolgen. Denn wer bei einer Blasenentzündung im Sommer rechtzeitig reagiert, kann die Beschwerden rasch wieder los zu werden. Dann kann man die heiße Jahreszeit weiter in vollen Zügen genießen. Zudem eignen sich schließlich auch verschiedene natürliche pflanzliche Mittel, um einer Blasenentzündung vorbeugen sowie wirksam behandeln zu können. Dazu gehören Mittel aus D-Mannose, Cranberry, Preiselbeeren, Granatapfel sowie Bärentrauben.


Honeymoon-Zystitis: wann eine Blasenentzündung die Flitterwochen verderben kann

Honeymoon-Zystitis, Flitterwochen-Zystitis oder Wochenend-Zystitis: Blasenentzündung durch Geschlechtsverkehr ausgelöst. © shevtsovy / shutterstock.com
Honeymoon-Zystitis, Flitterwochen-Zystitis oder Wochenend-Zystitis: Blasenentzündung durch Geschlechtsverkehr ausgelöst. © shevtsovy / shutterstock.com

Sex gehört bei Frauen zu den häufigsten Ursachen für eine Blasenentzündung. Wobei eine Honeymoon-Zystitis Flitterwochen oder amoröse Reisen ganz schön verderben kann. Mehr dazu unter https://medmix.at/honeymoon-zystitis/


Warum bei Frauen eine Blasenentzündung im Sommer besonders häufig auftritt

Wenn man oft auf die Toilette muss, aber nur tröpfchenweise und unter brennenden Schmerzen urinieren kann, leidet man mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Harnwegsinfekt. Denn typische Symptome sind neben häufigem Harndrang vor allem Unterleibskrämpfe und Brennen beim Wasserlassen.

Unter dem Strich sind Frauen sind besonders gefährdet, eine Blasenentzündung zu bekommen. Im Grunde genommen erkrankt jede zweite Frau einmal in ihrem Leben. Bei einem Fünftel der Betroffenen handelt es sich um eine wiederkehrende Krankheit.

Schuld ist die Anatomie. Denn die weibliche Harnröhre ist deutlich kürzer als die männ­liche, weshalb die Erreger schneller in die Blase gelangen können.

Auslöser eines Harnwegsinfekts sind meist E. coli Bakterien, die aus der Darmregion in die Blase gelangen, sich dort vermehren und eine Entzündung verursachen. Beim Mann werden die Bakterien auf dem ­wesentlich längeren Weg in der Harnröhre von den körpereigenen Abwehrkräften erfolgreich bekämpft, bevor sie eine Entzündung in der Blase verursachen können.

 

Saisonale Risiken

Speziell wenn die Temperaturen stark ansteigen, gibt es besonders viele Infektionsmöglichkeiten, die das Risiko für Blasenentzündung im Sommer sehr erhöhen. Viele Menschen überschätzen dann die Temperaturen, ziehen sich zu dünn an oder bleiben abends länger als geplant im Freien.

Weiter riskiert man selbst bei heißem Sonnenschein ein Auskühlen des Unterleibs. Und zwar, wenn man nach dem Abkühlen im Wasser die nasse Badekleidung nicht wechselt, sondern am Körper trocknen lässt. Denn die erfrischende Kühlung führt dazu, dass sich die Blutgefäße im Körper zusammenziehen, um die Wärme zu halten. Dadurch wird aber der Unterleib nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, wodurch wiederum die Abwehrkräfte, das Immunsystem, beeinträchtigt wird. Dann können sich die stets lauernden Bakterien ungehindert auf der Blasenschleimhaut festsetzen und vermehren.


Zum Schutz vor Infektionen: Cranberry bei Harnwegsinfekten

Cranberry und Preiselbeere haben sich bei Frauenleiden bewährt. © sarsmis / shutterstock.com
Cranberry und Preiselbeere haben sich bei Frauenleiden bewährt. © sarsmis / shutterstock.com

Volksmedizinisch nutzt man seit vielen Jahrhunderten Cranberry bei Harnwegsinfekten – vor allem zur Vorbeugung vor Blasenentzündung. Mehr dazu unter https://medmix.at/cranberries-bei-harnwegsinfekten-sinnvoll-anwenden/


Aktives Liebesleben erhöht Risiko für eine Blasenentzündung

Auch ein aktives Liebesleben erhöht vor allem bei Frauen das Infektionsrisiko. Denn durch die mechanische Reibung beim Geschlechtsverkehr können sich die Darmbakterien leichter nach oben in Richtung Blase bewegen.

Eine unkomplizierte Blasenentzündung ist zwar schmerzhaft, lässt sie sich gut behandeln und ist in der Regel nach wenigen Tagen abgeheilt. In vielen Fällen kann oft auf die Einnahme eines Antibiotikums verzichtet werden.

 

Ursachen einer Blasenentzündung im Sommer vorbeugen

Weiter können vorbeugende ­Maßnahmen das Risiko deutlich reduzieren. wie beispielsweise die nachstehenden Tipps zeigen.

  • Reichlich trinken: Wasser oder ­ungesüßte Tees ­empfehlen sich ­besonders, um Blase und Harnröhre regelmäßig durchzuspülen.
  • Bei Harndrang sofort auf die ­Toilette. Ist die ­Blase zu stark gefüllt, vermehren sich die Bakterien darin auch besser.
  • Die Beckenpartie warm halten. Kühlt der ­Unterleib aus, wird auch die ­Immunabwehr ­schwächer und ­Bakterien haben leichteres Spiel.
  • Adäquate Unterwäsche. Knappe Tangas können durch Reibung Darmbakterien in ­Scheidennähe befördern. Besser sind atmungsaktive ­Baumwollslips oder -panties.
  • Toilettenpapier immer von vorne nach ­hinten ­führen. Das verhindert, dass Darmbakterien in die Nähe der Harnröhre ­transportiert werden.

Bärentraube und Cranberry bei Harnwegsinfekten

Bärentraubenblätter enthalten unter anderem Gerbstoffe, Flavone und Glykoside sowie vor allem Arbutin, das antibakteriell wirkt. © Sten Porse / CC BY-SA 3.0 / wikimedia
Bärentraubenblätter enthalten unter anderem Gerbstoffe, Flavone und Glykoside sowie vor allem Arbutin, das antibakteriell wirkt. © Sten Porse / CC BY-SA 3.0 / wikimedia

Bärentraube und Cranberry haben sich seit Jahrhunderte zum Einsatz bei Harnwegsinfekten bewährt – mit unterschiedlichen Ansätzen in der Wirkung. Mehr dazu unter https://medmix.at/baerentraube-cranberry-harnwegsinfekten/bei Harnwegsinfekten


Literatur:

Parazzini F, Ricci E, Fedele F, Chiaffarino F, Esposito G, Cipriani S. Systematic review of the effect of D-mannose with or without other drugs in the treatment of symptoms of urinary tract infections/cystitis (Review). Biomed Rep. 2022 Jun 15;17(2):69. doi: 10.3892/br.2022.1552. PMID: 35815191; PMCID: PMC9260159.

Pietrucha-Dilanchian P, Hooton TM. Diagnosis, Treatment, and Prevention of Urinary Tract Infection. Microbiol Spectr. 2016;4(6):10.1128/microbiolspec.UTI-0021-2015. doi:10.1128/microbiolspec.UTI-0021-2015

Colgan R, Williams M. Diagnosis and treatment of acute uncomplicated cystitis. Am Fam Physician. 2011;84(7):771-776.

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