Freitag, April 19, 2024

Bestehende Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen eingehend analysiert

Die Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen wurden vom IQWiG analysiert und neue Empfehlungen wurden identifiziert. Ein neues DMP soll entwickelt werden.

 

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am 30. Juli 2015 die vorläufigen Ergebnisse einer Recherche evidenzbasierter Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen veröffentlicht. Ziel des Berichts ist es, aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen diejenigen Empfehlungen zu identifizieren, die für ein mögliches neues Disease-Management-Programm (DMP) Chronischer Rückenschmerz von Bedeutung sein könnten. Bis zum 27. August können interessierte Personen und Institutionen zu diesem Vorbericht Stellungnahmen abgeben.

 

Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen decken alle wichtigen Versorgungsaspekte ab

Die insgesamt sechs Leitlinien, die das IQWiG einbeziehen und auswerten konnte, decken alle wichtigen Aspekte von Diagnostik, Therapie und Rückfallprophylaxe ab.

Bei der Diagnostik kommt es beim Rückenschmerz vor allem darauf an, diejenigen Risikofaktoren zu identifizieren, die zu einer Chronifizierung führen können. Thematisiert werden hier die standardisierte Symptomerfassung, das Erfassen psychosozialer Risikofaktoren sowie Bildgebung, Blutuntersuchung und diagnostische Nervenblockaden.

 

Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen sind mit den Empfehlungen weitgehend konsistent

Neben der medikamentösen und der invasiven Therapie (z. B. Gelenksinjektionen), werden auch eine Vielzahl von nichtmedikamentösen Maßnahmen aufgeführt. Dazu gehören neben Massagen, manueller Therapie, Bewegung und Physiotherapie sowie Yoga auch die Verhaltenstherapie.

Inhaltlich sind die Empfehlungen weitgehend deckungsgleich. Inkonsistenzen gibt es lediglich bei der medikamentösen Therapie mit Paracetamol und Phytotherapeutika, der Akupunktur sowie der Diskografie, einem röntgengestützten Diagnoseverfahren zur Darstellung der Bandscheibe.

Bis zum 27. August können interessierte Personen und Institutionen zu diesem Vorbericht zu den Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen ihre Stellungnahmen abgeben.

 

Spezifische Empfehlungen für bestimmte Untergruppen von Patienten

Schließlich enthalten die Leitlinien auch spezifische Empfehlungen für eine Reihe von Untergruppen von Patienten, wie etwa Patienten mit Radikulopathie, bandscheibenbedingten Kreuzschmerzen, Spinalkanalstenose, Postnukleotomiesyndrom, lumbalen Facettengelenkschmerzen oder sakroiliakalen Gelenkschmerzen.

 

Zum Ablauf der Berichtserstellung zu den Leitlinien zu chronischen Rückenschmerzen

Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Januar 2015 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im April 2015 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offen lassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.

 

Quelle: https://www.iqwig.de/de/projekte-ergebnisse/projekte/versorgungsqualitat/v14-04-…

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...