Donnerstag, April 25, 2024

Aurora Humanitarian Index 2017

Die neue internationale Studie, der Aurora Humanitarian Index 2017, zeigt eine drastischen Rückgang bei der Unterstützung für humanitäre Aktionen.

Eine heute veröffentlichte, neue internationale Studie, der Aurora Humanitarian Index 2017, hat ergeben, dass die Unterstützung für humanitäre Aktionen drastisch abnimmt und dass es einen überwältigenden Mangel an Vertrauen in den weltweiten Regierungen hinsichtlich der Lösung der Flüchtlingskrise gibt.

Die Ergebnisse des Index, bei dem fast 6.500 Menschen in 12 Ländern befragt wurden, besagen, dass nur neun Prozent der Befragten glauben, dass ihre Taten einen Unterschied ausmachen könnten bei der Lösung der globalen Flüchtlingskrise. Im zweiten Jahr in Folge wird Terrorismus als unbestritten größtes humanitäres Problem von 63 Prozent genannt, gefolgt von der sich vergrößernden Lücke zwischen Arm und Reich sowie Hunger, Klimawandel und Zwangsmigration.

Die jährliche, öffentliche Studie untersucht Einstellungen zu den humanitären Problemen auf der Welt, der Effektivität humanitärer Intervention und der Motivation des Einzelnen etwas für andere zu tun. Ein Lichtblick in der Studie von 2017 ist, dass die Jugend die Alten überflügelt, sie demonstriert mehr Offenheit gegenüber und Unterstützung für Flüchtlinge sowie den Willen humanitäre Aktion durchzuführen.

„Das heutige Gefühl der Apathie gegenüber Entwicklungshilfe bezeichnet die Notwendigkeit eines Engagements auf allen Ebenen“, sagte Ruben Vardanyan, Mitgründer der Aurora Humanitarian Initiative (AHI) und des United World College in Dilidschan. „Jedoch wird diese Negativität ausgeglichen durch die unglaublich positive Einstellung der Jugend gegenüber Entwicklungshilfe und dem Einfluss des Einzelnen auf die Flüchtlingskrise. Wir alle müssen junge Menschen auf der Welt ausbilden und motivieren, damit sie nicht nur ihre Möglichkeiten für einen bedeutsamen Wandel verstehen, sondern dazu inspiriert sind, dazu zu handeln.“

Die zentralen Ergebnisse des Aurora Humanitarian Index 2017, beauftragt durch die Aurora Humanitarian Initiative, einer nichtprofitorientierten Organisation für den Aufbau einer globalen humanitären Bewegung zur Ermächtigung moderner Helden, sind wie folgt:

Vertrauen in den individuellen Einfluss humanitärer Aktionen ist gering:

  • Nur neun Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass sie einen Unterschied ausmachen können bei der Lösung humanitärer Probleme.
  • Obwohl 56 Prozent der Befragten bedrückt sind über die Zerstörungen in Syrien, fühlen sich 51 Prozent nicht in der Lage, einen bedeutsamen Wandel auslösen zu können.

Unterstützung für humanitäre Aktionen sinkt:

  • Obwohl eine Mehrheit an Befragten dem zustimmt, dass Flüchtlinge Hilfe verdienen, würden nur 37 Prozent Flüchtlinge in ihrem eigenen Land willkommen heißen.
  • 42 Prozent der Befragten denken, dass ihre Länder bereits zu viele Flüchtlinge aufgenommen haben.
  • Die Befragten aus 12 Ländern denken, dass Deutschland, Frankreich und die USA die höchste Zahl an Flüchtlingen nehmen. In Wahrheit haben Pakistan, Iran und die Türkei die meisten Flüchtlinge weltweit aufgenommen.

Isolationismus und Nationalismus nehmen zu:

  • 34 Prozent der Befragten stimmen dem zu, dass Immigranten ihr Land zu einem besseren Lebensort machen, jedoch sieht ein Drittel Migranten als Gefahr für ihren religiösen Glauben an.
  • 44 Prozent der Befragten denken, dass ihr Land durch ethnische Minderheiten bedroht wird. Die Zahl steigt besonders in GB (56 Prozent); Kenia (56 Prozent); Türkei (55 Prozent); und Frankreich (54 Prozent).

Es gibt eine Krise hinsichtlich der kompetenten Führung:

  • 32 Prozent der Befragten konnten keine Führungspersönlichkeit ausmachen, die in der Lage wäre, die Flüchtlingskrise lösen könne.
  • US-Präsident Donald Trump (33 Prozent) und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (31 Prozent) werden als die Politiker angesehen, die am besten für die Lösung der heutigen Flüchtlingskrise geeignet seien, einer großer Rückschritt im Vergleich zum Aurora Humanitarian Index 2016, als 46 Prozent der Befragten meinten, US-Präsident Barack Obama sei am besten in der Lage gewesen.
  • Trotz unterschiedlicher Ansichten werden der katholische Papst Franziskus, die britische Premierministerin Theresa May und der syrische Präsident Bashar al-Assad von nur 15 Prozent der Befragten als gleichsam ausreichend vorbereitet für die Lösung der Flüchtlingskrise.
  • In jedem untersuchten Bereich erscheint der Eindruck, dass 2017 weniger zur Lösung der Flüchtlingskrise getan wird, im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen des Aurora Humanitarian Index 2016. Die Medien, die internationalen Communities, die eigene Regierung und die Industrieländer seien besonders von dem Eindruck gering werdender Taten betroffen.
  • Die Europäische Union und die Vereinten Nationen seien laut Umfragen, die Institutionen, die am besten mit der Krise umgehen können müssten, aber das Vertrauen in globale Organisationen nimmt in allen Bereichen seit 2016 ab.

Die Hoffnung liegt bei der nächsten Generation an Entwicklungshelfern:

  • Insgesamt sind jüngere Menschen positiver und Vertrauen mehr auf ihre Einflussmöglichkeiten, wobei 68 Prozent der Befragten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren dem zustimmen, dass Flüchtlinge Hilfe verdienen, und 47 Prozent syrischen Flüchtlingen helfen wollen.
  • Die jüngeren Befragten schätzen Diversität, wobei 29 Prozent der Befragten dem zustimmen, dass es besser für ein Land sei, wenn es gemeinsame Bräuche und Traditionen gibt.
  • Die Befragten im Alter zwischen 18 und 34 würden am ehesten in den nächsten 12 Monaten etwas für die Flüchtlingskrise tun.

Die globale Studie, ausgeführt vom Forschungspartner Kantar Public und interpretiert vom Wissenschaftspartner Université Libre de Bruxelles, wurde zwischen dem 21. Februar und dem 19. März 2017 durchgeführt. Es wurden 6.466 einzelne Interviews in 12 Märkten durchgeführt, im Vergleich zu 6 Märkten beim ersten Index 2016.

„Die Ergebnisse des diesjährigen Aurora Humanitarian Index motivieren die Aurora Humanitarian Initiative dazu, ihre Mission der Würdigung und Ermächtigung derjenigen, die Leben Hoffnung für Bedürftige anbieten, die jene Individuen, die gerettet wurden, dazu zu inspirieren, selbst zu Rettern zu werden, und die Hoffnung in die Menschlichkeit wiederzuerwecken“, sagte Noubar Afeyan, Mitbegründer der Aurora Humanitarian Initiative. „Jeder Aurora-Preis-Finalist von 2017 ist ein brillantes Beispiel für einen tiefgehenden und bedeutsamen Einfluss, die ein einzelner Mensch auf der Welt haben kann.“

Der Aurora Humanitarian Index 2017 wird am Sonntag, den 28. Mai in Jerewan, Armenien, während den Aurora Dialogues, einer Plattform für weltweit führende Entwicklungshelfer, Wissenschaftler, Philanthropen, Wirtschaftsfachleute und Repräsentanten der Zivilgesellschaft, um die Aufmerksamkeit auf die heute drängendsten humanitären Probleme zu lenken. Das Aurora Dialogues-Wochenende mit seinen Veranstaltungen wird in die Präsentation des  Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit 2017 kulminieren, eines globalen humanitären Preises zur Anerkennung moderner Helden und ihres außergewöhnlichen Einflusses bei der Wahrung menschlichen Lebens und der Förderung humanitärer Anliegen angesichts großer Widrigkeiten. Eine Paneldiskussion mit Mitgliedern der Aurora-Preis-Auswahlkommission, Gareth Evans, Hina Jilani und Mary Robinson, Hayk Gyuzalyan, Direktor von Kantar Public Methods, Ibrahim Awad, Professor für Global Affairs and Center for Migration and Refugee Studies an der American University in Kairo, und Sasha Chanoff, Gründer und Vorstandsdirektor von RefugePoint, wird per Livestream auf www.auroraprize.com zu sehen sein.

Mehr Informationen über die Studienergebnisse und den Aurora Humanitarian Index unter http://auroraprizemedia.com/.


Über die Aurora Humanitarian Initiative

Gegründet im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern und in Dankbarkeit an ihre Retter will die Aurora Humanitarian Initiative die Retter von heute stärken, die denjenigen, die grundlegende humanitäre Hilfe dringend benötigen, Leben und Hoffnung anbieten und damit den internationalen Zyklus des Gebens fortsetzen. Die Aurora Humanitarian Initiative ist Dankbarkeit in die Tat umgesetzt. Sie ist ein achtjähriges Engagement (2015 bis 2023, in Gedenken an die acht Jahre des Völkermordes an den Armeniern 1915-1923) zur Förderung und Unterstützung von Menschen und Projekten, die sich unter großem Risiko um die Bedürfnisse der besonders Hilflosen und Notleidenden kümmern. Dies wird durch die verschiedenen Projekte der Initiative ermöglicht: Den Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit, die Aurora Dialogues, den Aurora Humanitarian Index, die Gratitude Projects und der 100 LIVES Initiative. Die Aurora Humanitarian Initiative ist die Vision der Philanthropen Vartan Gregorian, Noubar Afeyan und Ruben Vardanyan, die bereits im zweiten Jahr mehrere Dutzend neuer Spender und Partner gewinnen konnten. Die Initiative heißt alle willkommen, die ein Engagement für eine geteilte Menschlichkeit ergreifen.

Die Aurora Humanitarian Initiative wird repräsentiert durch drei Organisationen – die Aurora Humanitarian Initiative Foundation, Inc. (New York, USA), die 100 Lives Foundation (Genf, Schweiz) und die IDeA Foundation (Jerewan, Armenien).

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