Freitag, April 19, 2024

Arbeitslosigkeit gefährdet die psychische Gesundheit

Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Psyche – Depressionen, Angst, stressbezogene sowie psychosomatische Beschwerden treten bei Arbeitslosen häufiger auf.

Im Grunde genommen gilt die Arbeitslosigkeit als ein wichtiger Risikofaktor für eine Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit. Dementsprechend belegen das verschiedene Studien und Daten. Dass die Arbeitslosigkeit eine Gefahr für die psychische Gesundheit darstellt, zeigen auch viele Arbeitslose mit stressbezogenen Symptomen, Depressionen, Angst und psychosomatischen Beschwerden. Diese Erkrankungen kommen bei Menschen ohne Arbeit häufiger vor als bei berufstätigen Menschen.



Aufgrund weiterhin bestehender Umsetzungsdefizite bei der Prävention und beruflichen Wiedereingliederung für Menschen mit psychischen Erkrankungen, fordern Experten eine Verbesserung der Zusammenarbeit von Psychotherapeuten und Arbeitsvermittlern.

 

Teufelskreis: Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit

Psychische Erkrankungen können das Risiko eines Arbeitsplatzverlustes erhöhen. Doch auch der umgekehrte Fall ist keine Seltenheit. Denn Durch die Arbeitslosigkeit können sich Beschwerden der psychischen Gesundheit dann verstärken oder die Arbeitslosigkeit kann psychische Beschwerden verursachen. Die Betroffenen befinden sich dann in einem Teufelskreis, aus dem sie ohne professionelle Unterstützung nicht mehr herausfinden.

 

Große Belastung: Warum Arbeitslosigkeit die psychische Gesundheit sehr beeinträchtigt

Der Verlust des Arbeitsplatzverlust ist für die meisten Menschen eine schwere Belastung. Denn Arbeit ist zeitstrukturierend, sinnstiftend, statusvermittelnd, sozialisierend sowie zielführend. Bei Arbeitsplatzverlust sind allen voran natürlich finanzielle Sorgen sehr belastend. Dazu kommen dan auch Motivationsprobleme und Antriebsschwäche. Schließlich erschwert das Zusammenspiel dieser Komponenten oft auch die Arbeitssuche.

Verschiedene vorbeugende Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Arbeitslosen haben in unseren Breiten die Situation verbessert. In Projekten“ werden Arbeitslose in Stressmanagement, Bewegung, Ernährung und sozialer Kompetenz geschult. Die Ergebnisse zeigen positive Effekte auf Gesundheit und Lebensqualität der Teilnehmer. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist aber die Vermittlung einer neuen Beschäftigung.

 

Psychische Erkrankungen und gesellschaftliche Akzeptanz

Aus Angst vor Stigmatisierung verheimlichen viele Menschen ihre psychischen Probleme und suchen sich keine professionelle Hilfe. Unerlässlich ist daher eine bessere Aufklärung der Bevölkerung und Bekämpfung von Vorurteilen. Nur so können psychisch kranke Menschen eine bessere Chance auf Wiederbeschäftigung entsprechend ihrer Möglichkeiten erhalten.




Literatur:

Zuelke AE, Luck T, Schroeter ML, Witte AV, Hinz A, Engel C, Enzenbach C, Zachariae S, Loeffler M, Thiery J, Villringer A, Riedel-Heller SG. The association between unemployment and depression-Results from the population-based LIFE-adult-study. J Affect Disord. 2018 Aug 1;235:399-406. doi: 10.1016/j.jad.2018.04.073. Epub 2018 Apr 10. PMID: 29677604.

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