Mittwoch, April 17, 2024

Alzheimer Diagnose durch Blutuntersuchung

Eine nicht-invasive, kostengünstige, verlässliche Untersuchung zur Alzheimer Diagnose könnte zu einem möglichst frühzeitigen Therapiebeginn führen.

Ein einfacher Bluttest zur Alzheimer Diagnose – laut Wissenschaftern der University of California, Los Angeles (UCLA) kein Ding der Unmöglichkeit. Dabei könnte das Protein Beta-Amyloid, ein wesentliches Alzheimer-Merkmal, zur Diagnose herangezogen werden.

Trotzdem alleine in den USA 5 Millionen Menschen unter Alzheimer leiden, gibt es bis dato keinen verlässlichen Bluttest, um die neurodegenerative Erkrankung festzustellen. Ein geeigneter, im Blut nachweisbarer Marker, wäre ein enormer Fortschritt für die heutige Alzheimer-Medizin. „Ein Biomarker wäre sicher, leistbar und weitreichend anwendbar und hätte somit einen enormen Einfluss auf die klinische Versorgung sowie auf Studien,“ so Dr. Liana G. Apostolova, Wissenschafterin am Mary S. Easton Center for Alzheimer’s Disease Research an der UCLA. Ihre Erkenntnisse publizierten die Experten kürzlich im Fachjournal Neurology.

Aktuelle Methoden zur Alzheimer Diagnose, d.h. zur Untersuchung der Beta-Amyloid Bildung haben diverse Nachteile. So erkennt man auf Computer- und Kernspintomographie-Bildern zwar, dass sich die Hirnmasse vermindert, allerdings erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Die neurochemische Demenzdiagnostik im Liquor ermöglicht zwar eine Alzheimer-Diagnostik im Frühstadium, eine einfache Blutuntersuchung wäre als Routineuntersuchung jedoch wesentlich besser geeignet.

Für ihre Studie entwickelten die Wissenschafter der UCLA eine einfache Methode, um den Aufbau von Amyloid im Gehirn festzustellen, darunter die Messung verschiedener im Blut befindlicher Proteine, die eng mit Alzheimer in Verbindung stehen.

“Unsere Studie bestätigt die Eignung bestimmter Blutproteine zur Alzheimer Diagnose, und das auf sichere und minimal invasiver Art und Weise,“ Apostolova. „Es gilt nun diese Marker zu verfeinern und zu verbessern. Dass ein Test dieser Art jedoch prinzipiell möglich ist, zeigen unsere Ergenisse.“

Zwar gibt es bis dato keine Alzheimer Therapie die die Krankheit aufhalten oder gar stoppen kann, aber eine nicht-invasive, kostengünstige und verlässliche Untersuchung zur Diagnose könnte zu einer möglichst frühzeitigen Diagnose führen. Diese könnte Patienten die Möglichkeit eröffnen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – beispielsweise durch die Umstellung der Ernährung oder regelmäßige Bewegung – um die Krankheit möglicherweise zu verlangsamen.

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