Forum Mobilkommunikation-Reaktion auf Ärztekammer: „Warnungen“ sind technischer Unsinn, auch wenn sie noch so oft wiederholt werden.
In einer Aussendung der Ärztekammer von heute wird gefordert, ihr grellgelbes Angstplakat im Explosionsdesign am heiligen Abend gleich mit allen anderen Gaben unter den Christbaum zu legen. Damit wird – wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten – von der Ärztekammer Angstmache auf niedrigem Niveau betrieben, denn allein die unbestimmte „Warnung“ vor etwas, deren Auswirkungen nicht beschrieben werden, kann Menschen sehr wohl verunsichern.
Warnungen sind auch technisch gesehen Unsinn
Beispielsweise lässt der SAR-Wert keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen Emissionen eines Handys im Betrieb zu – und nein, ein Gerät mit hohem SAR-Wert emittiert nicht notwendigerweise unter den gleichen Bedingungen mehr als ein Gerät mit geringem SAR-Wert. Auch ist der Tipp, bei der Verbindungsherstellung das Gerät fern vom Körper zu halten (will man die Immissionen gegen Nullkommanull verringern) natürlich Nonsens, denn moderne Geräte starten den Leitungsaufbau mit der geringsten Sendeleistungen.
Das Schweigen der Wr. Ärztekammer – Betroffene werden mit vagen Vermutungen allein gelassen
Wovor warnt die ÄK eigentlich? – Da scheint sich die ÄK Wien selbst nicht so sicher zu sein. Auf dem Plakat findet sich nämlich kein Hinweis darauf, was denn die Auswirkung bei Nichtbeachtung der Regeln ist. Einzig der Grund warum Männer ihre Handys nicht in der Hosentasche tragen sollen, wird – die Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation ignorierend und deshalb falsch – erklärt.
Auch Herzschrittmacherpatienten könnten aufatmen, wüssten sie, dass es in der langen Geschichte der Mobilfunktechnologie weltweit keinen einzigen Fall gibt, in der ein Handy irgend ein elektronisches Implantat zum Stehen gebracht hätte. Statt dessen leben wohl viele solche Personen dank dieser 10 Regeln völlig unbegründet in der Angst, es gäbe eine unbestimmte, dunkle Gefahr.
Ärztekammer Wien ignoriert das WHO Factsheet 296
Wer unter der Europabrücke mit eingezogenem Kopf gehen will, um sich nicht die Stirn zu stoßen – denn nur so kann man diese Regeln im übertragenen Sinne verstehen – soll das auch tun. Wer aber unbegründete Ängste vor Mobilfunk schürt, nimmt in Kauf, dass Menschen beispielsweise glauben, an Elektrohypersensibilität (EHS) zu leiden. Die WHO widmet deshalb diesem Thema das Factsheet Nr.296 „Electromagnetic Hypersensitivity“. Mehr noch, die WHO mahnt , dass Informationen, wie etwa die 10 Regeln der Ärztekammer Wien, die klare Aussage enthalten sollten, dass es keine wissenschaftliche Belege für die Annahme eines Zusammenhangs zwischen EHS und der Einwirkung von Mobilfunkfeldern gibt. Doch dieser Hinweis fehlt auf dem signalgelben Plakat.
Quelle: Forum Mobilkommunikation – FMK Website: www.fmk.at