Freitag, März 29, 2024

Affenpocken auch von Mensch zu Mensch übertragbar

Affenpocken werden auch von Mensch zu Mensch übertragen (normalerweise von Tieren auf Menschen) und lösen meist eine milde Pocken-ähnliche Erkrankung aus.

Die Affenpocken – virale Zoonosen – sind in den letzten Jahren auch von Mensch zu Mensch übertragen worden. Drastisches Beispiel waren Infektionen in den USA, über die amerikanische Seuchenbehörde CDC in Atlanta berichtet hatte, dass sich Mitarbeiter in Krankenhäusern bei schwer kranken Patienten angesteckt hatten. Die Infektionsrate ist grundsätzlich aber gering. Allerdings hat das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in Deutschland Mitte Mai 2022 den ersten Fall von Affenpocken bestätigt. In England hingegen Im Mai 2022 hatte die UK Health Security Agency (UKHSA) bereits sieben Fälle der Affenpocken dokumentiert. Bei dieser Virusinfektion kommt es zu einen Ausschlag ähnlich wie Windpocken oder Syphilis.

 

Affenpocken auch von Mensch auf Mensch

Durch die beschriebene Übertragung der Affenpocken von Mensch zu Mensch hatte sich die Zahl der Amerikaner, die nachweislich an Affenpocken erkrankten, sehr rasch auf über 60 Erkrankungsfälle erhöht. Die Behörden konnten herausfinden, dass eine afrikanische Beutelratte aus Gambia den Erreger in die USA eingeschleppt und dann im Schuppen eines Tierhändlers auf Präriehunde übertragen hatte.

Diese wiederum infizierten die Menschen (Präriehunde sind in den USA wegen ihrer Anhänglichkeit und leichten Pflege als Haustiere beliebt). Grundsätzlich erfolgt die Übertragung durch Kontakt mit Affen und führt zu einer pockenähnlichen Symptomatik.

Die US-Behörden hatten weiland (2003) in weiterer Folge im Kampf gegen die ­Affen­pocken drastische Maßnahmen ergriffen. Die Einfuhr aller Nagetiere aus Afrika wurde verboten. Präriehunde durften nicht mehr gehandelt werden. Die amerikanische Seuchenbehörde empfahl allen Bürgern mit Kontakt zu den Tieren trotz möglicher ­Nebenwirkungen eine Pockenimpfung.

 

Wie gefährlich sind Affenpocken heute?

Das Affenpocken-Virus Orthopoxvirus simiae – zur Gattung Orthopoxvirus und somit zu den Pockenviren gehörig – kommt vor allem in Afrika vor. Dort hat sich seit Beendigung der Pockenschutzimpfung 1980 die Zahl der Erkrankungen in verschiedenen Regionen um das Zwanzigfache erhöht.

Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen einer und zweieinhalb Wochen. Zu Beginn kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Arthralgien, Myalgien und – bei etwa einem Drittel der Erkrankten – unproduktiven Husten. In weiterer Folge können sich pockenförmigen Exantheme, die meistens im Gesicht zuerst auftreten, entwickeln. Es entstehen Bläschen, aus denen eitrige Pusteln und dann Borken werden. Nach etwa zwei Wochen fallen diese von selbst ab und können typische Narben hinterlassen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung auch tödlich verlaufen. Behandelt werden eigentlich nur die Symptome (Fieber), bei mehrfachen Infektionen sollte mit Antibiotika behandelt werden.


Literatur:

Mahase E. Seven monkeypox cases are confirmed in England. BMJ. 2022 May 17;377:o1239. doi: 10.1136/bmj.o1239. PMID: 35580887.

Moore M, Zahra F. Monkeypox. 2022 Feb 28. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan–. PMID: 34662033.


Quellen:

http://flexikon.doccheck.com/de/Affenpocken

https://www.cdc.gov/poxvirus/monkeypox/index.html

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